Los Angeles - In seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident bekommt Donald Trump die größtmögliche Bühne. 2026 sind die USA Co-Gastgeber der Fußball-WM, 2028 kommen die nächsten Olympischen Spiele nach Los Angeles. Oliver Bierhoff rechnet damit, dass der umstrittene 78 Jahre alte Republikaner einen besonderen Fokus auf die Veranstaltungen legen wird. "Ich bin sicher, dass sich Trump und Amerika als Top-Sportnation bei der WM 2026 und Olympia 2028, aber auch schon bei der Club-WM im nächsten Jahr darstellen wollen und werden", sagte der frühere Nationalmannschaftsmanager zuletzt der "Sport Bild".
Trump, der Anfang des Monats die US-Wahl gewonnen hatte und im Januar die Geschäfte von
Trumps Regierung ist verantwortlich für Einreisegenehmigungen
Insbesondere
Auch die Beziehungen zu Mexiko als Co-Gastgeber könnten unter dem angekündigten hartem Umgang mit Migranten insbesondere aus Mittel- und Südamerika sowie dem Weiterbau der Grenzmauer zum südlichen Nachbarland leiden. FIFA-Präsident Gianni Infantino soll sich mit Trump gut verstehen, der Draht zwischen dem Fußballweltverband und dem Weißen Haus sollte kurz sein.
Die Olympischen Spiele finden in einer Demokraten-Hochburg statt
Komplexer ist die Lage für die Organisatoren der Olympischen Spiele in Los Angeles (LA28). Die Stadt an der Pazifik-Küste wird von der Demokratin Karen Bass als Bürgermeisterin regiert, auch der Bundesstaat Kalifornien hat in Gavin Newsom einen Demokraten als Gouverneur - beide sind erklärte Trump-Gegner. Casey Wasserman, Präsident von LA28, äußerte sich vor der ersten Wahl Trumps öffentlich deutlich ablehnend ("nicht das Richtige für unser Land") über den damaligen Kandidaten.
Weniger als vier Jahre vor der Eröffnungsfeier - die zum Ende der zweiten Amtszeit von Trump zum öffentlichkeitswirksamen Höhepunkt werden könnte - bemühen sich die Organisatoren um diplomatische Aussagen. "Diese Spiele waren schon vor der Bewerbung überparteilich und wurden von Präsidenten beider Parteien unterstützt, inklusive dem gewählten Präsidenten Trump. Wir freuen uns darauf, mit dieser Regierung zusammenzuarbeiten und 2028 sichere Spiele zu kreieren", sagte LA28-Geschäftsführer Reynold Hoover der Deutschen Presse-Agentur.
Auch Wasserman übte sich vergangene Woche in freundlichen Aussagen. "Trump war 2017 Präsident, als wir den Zuschlag bekommen haben und hat Verträge unterzeichnet, in denen sich die Regierung dazu verpflichtet hat, Transport und Sicherheit zu liefern", sagte er. "Das sind die Olympischen Spiele, da geht es nicht um Rot und Blau. Da geht es um Rot, Weiß und Blau - dies sind Amerikas Olympische Spiele, die in Los Angeles stattfinden. Das steht über der Politik, das merken wir in all unseren Erfahrungen", sagte er in Anspielung der Landesfarben des Landes und der Farben der beiden Parteien: Die Demokraten sind blau, die Republikaner rot.
NFL-Profis jubeln mit Trump-Tanz
Für aktive Sportlerinnen und Sportler scheint der Alltag nach der Wahl wieder politischer zu werden - wie schon in Trumps erster Amtszeit, als der damalige NFL-Quarterback Colin Kaepernick aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt während der Nationalhymne kniete und viele dem Beispiel folgten.
Nun allerdings sind die Sympathisanten Trumps öffentlich sichtbarer. In der NFL zelebrierten Spieler nach dem Vorbild von San-Francisco-49ers-Profi Nick Bosa gelungene Aktionen mit einem Jubel, der Trumps Art zu tanzen imitiert. Der Kampfsportler Jon Jones nutzte den Jubel nach seinem Sieg in der Ultimate Fighting Championship am Samstag ebenso - mit Trump im Publikum.
Golf-Star McIlroy traut Trump Vermittlerrolle zu
Hoffnungen mit Trumps erneuter Wahl gibt es im Golf, wo die schwierigen Verhandlungen der rivalisierenden Golf-Touren durch die Hilfe des designierten US-Präsidenten vorangetrieben werden könnten. Zumindest Nordirlands Golfstar Rory McIlroy hält das für möglich. Der vierfache Major-Sieger glaubt, dass Trump den Streit der PGA Tour, der DP World Tour und der LIV Tour schlichten und den Prozess eines Zusammenwachsens beschleunigen könnten. Trump hatte Anfang der Woche in einem Podcast angedeutet, dass er nur "15 Minuten bräuchte, um den Deal zu machen."
"Er könnte dazu in der Lage sein", sagte der 35 Jahre alte McIlroy zuletzt vor der Abu Dhabi Championship bei Sky Sports. "Er hat Elon Musk, den ich für den klügsten Mann der Welt halte, an seiner Seite. Vielleicht können wir etwas erreichen, wenn wir Musk einbinden", sagte er über den wegen seiner Aussagen vielfach kritisierten Unternehmer.
Die Gespräche zwischen der US-amerikanischen PGA Tour, der europäischen DP World Tour und der von Saudi-Arabien finanzierten LIV Tour laufen bereits seit Juni 2023. Die drei Touren hatten damals eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Konkrete Ergebnisse hat es aber bisher nicht gegeben.
Trump habe offensichtlich ein gutes Verhältnis zu Saudi-Arabien, sagte McIlroy. "Er hat ein gutes Verhältnis zum Golfsport. Er ist ein Liebhaber des Golfsports. Also, vielleicht. Wer weiß?" Aber als nächster Präsident der Vereinigten Staaten habe "Trump wahrscheinlich Wichtigeres zu tun, als sich um Golf zu kümmern", vermutete der Golfstar. © Deutsche Presse-Agentur
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