- Deutschland hat im letzten Test vor der EM Lettland deutlich mit 7:1 geschlagen.
- Doch vor dem ersten Gruppenspiel gegen Frankreich gibt es noch Arbeit für das DFB-Team.
- Bundestrainer Jogi Löw klärt auf, was es noch zu verbessern gilt, wie es um Toni Kroos steht und spricht über seine Startelf gegen den Weltmeister.
Herr Löw, wie fällt Ihr Fazit aus eine Woche vor dem EM-Start und nach dem 7:1-Testspielsieg gegen Lettland am Montagabend?
Was ist noch zu verbessern?
In der zweiten Halbzeit haben wir das Tempo etwas herausgenommen. Das war auch das Ergebnis der intensiven Trainingseinheiten. Wir müssen noch daran arbeiten, dass wir Intensität und Tempo über 90 Minuten aufrechterhalten und in allen Situationen konsequent agieren. Das Gegentor ärgert mich ein bisschen. Es war ein ruhender Ball, ein Einwurf, den muss man besser verteidigen können. Aber insgesamt hat die Mannschaft gut umgesetzt, was wir angesteuert haben. Die Räume waren gut besetzt, es gab konsequentes Verschieben und Zweikampfverhalten in der Defensive. Es war ein guter Abschluss des Trainingslagers. Wir haben aber immer noch Luft nach oben.
Wie haben aus Ihrer Sicht
Die Harmonie war gut. Beide haben auch mit
Wie haben Sie
Bei Joshua weiß man, dass er - ob im Mittelfeld oder rechts oder sogar in der Dreierkette - einfach keine Anlaufzeit braucht. Das macht seine Klasse aus. Heute war es einfach mal ein Test. Ich hatte mit ihm am Abend zuvor gesprochen. Lukas Klostermann konnte nicht eingesetzt werden. Und über rechts haben wir viele gute Angriffe inszeniert. Jo hat es auf der Seite sehr gut gemacht.
Wo steht
Nein, das war keine Folge. Körperlich geht es ihm gut. Er hatte in den letzten Tagen überhaupt keine körperlichen Probleme. Er war 14 Tage in Quarantäne, hat dann ein paar Trainingseinheiten mitgemacht. Das Spiel hat ihm gutgetan, dass er über 90 Minuten die Widerstände überwinden musste. Er hat nach dem Spiel auch gesagt: Alles in Ordnung. Jetzt hat er eine Woche Zeit, wird ein, zwei Tage regenerieren. Aber Toni ist im Vollbesitz seiner Kräfte.
Viele sagen, das war schon die Aufstellung, die auch gegen Frankreich beim ersten EM-Gruppenspiel am 15. Juni auflaufen wird. Können Sie das bestätigen?
Das kann ich jetzt nicht bestätigen. Mit Frankreich kommt ein ganz anderer Gegner auf uns zu. Was Offensive, Variabilität und Individualität betrifft, ist das ein völlig anderes Kaliber. Es ist natürlich grundsätzlich noch wichtig, dass der Konkurrenzkampf noch ein paar Tage oben bleibt, dass um einzelne Plätze gekämpft wird. Natürlich weiß man, dass die meisten Spieler auch gegen Frankreich auf dem Platz sein werden. Aber es gibt noch Überlegungen.
Was steht in den Tagen bis zum EM-Start inhaltlich noch auf dem Programm?
Eigentlich genau das Gleiche wie die letzten Tage. Es wird jetzt noch etwas mehr ins Detail gehen. Die Spiele gegen Dänemark und Lettland haben noch den einen oder anderen Fehler aufgezeigt. Wir müssen sehen, wie wir einzelne Situationen noch besser lösen können. Die großen Themen bleiben: Wie verteidigt man Räume, wie verteidigt man kompakt? Wie bestreitet man Zweikämpfe? Dazu Räume besetzen in der Offensive, Räume bespielen und Räume öffnen. Das sind die übergeordneten Themen. Das ist im heutigen Fußball das Entscheidende. Das ist völlig unabhängig vom System. Das ist gefragt. An dieser Flexibilität müssen wir noch feilen.
Wie wichtig war das 7:1 auch für das Selbstvertrauen? War dieser Kantersieg auch ein Fingerzeig an die Franzosen?
Natürlich ist es von Vorteil, wenn man so ein Spiel gewinnt. Wenn man die Dinge, die man bespricht und im Training ansteuert, dann erfolgreich sind und ein Sieg rausspringt, ist es ein gutes Gefühl. Allerdings muss man sagen, dass Frankreich eine völlig andere Mannschaft ist. Dass uns dieser Sieg nicht dazu bewegen soll, dass wir glauben, es ist alle Arbeit getan. Jetzt fängt die Arbeit nochmal richtig an die nächste Woche. Wenn man gegen solche Mannschaften wie Frankreich unaufmerksam ist, wenn man Konzentrationsfehler macht, reichen manchmal wenige Momente und man ist auf der Verliererstraße. Die Feinabstimmung ist noch nicht so, wie ich es mir vorstelle. Da müssen wir schon noch weiter hart arbeiten. Aber die Basis ist im Moment gut. Gegen Frankreich gibt es einen anderen Druck, es ist eine andere Klasse, EM-Auftakt. Das ist mit heute nicht zu vergleichen.(dpa/msc)
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