• Der Transfermarkt ist zu. Das gilt nicht für Franck Ribéry.
  • Als vertragsloser Spieler sucht die Ikone des FC Bayern München noch einen neuen Klub.
  • Die Spur führt nach Italien.

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Deadline Day. Zu Neudeutsch markiert dieser Tag stets am 31. August das Ende des Transfermarkts. Es wird noch einmal richtig gefeilscht, um Ablösen, um Gehälter, um Beraterhonorare. Dann ist es zu, das Transferfenster. Stimmt nicht ganz. Denn es gibt eine Ausnahme: vertragslose Spieler. Jene Fußballprofis dürfen sich noch bis zum 31. Januar flexibel einen neuen Arbeitgeber suchen.

Franck Ribéry: Ikone des FC Bayern sucht neuen Klub

Bis zuletzt darunter: Franck Ribéry, Vereinsikone des FC Bayern München. Der Franzose ist mittlerweile 38 Jahre alt. Aber sie lässt ihn nicht los, die Leidenschaft. Und so denkt der langjährige Spieler des deutschen Rekordmeisters (2007 bis 2019) gar nicht daran, aufzuhören.

Ob er es sich nochmal vorstellen könne, in der Bundesliga zu spielen, wurde der Franzose im März bei einer Live-Schalte mit "Sky" gefragt. "Natürlich vermisse ich die Bundesliga. Die zwölf Jahre bei Bayern waren meine beste Zeit. Ich kann Deutschland und die Bundesliga nicht vergessen, die Atmosphäre und die Fans in den Stadien. Das war eine unglaubliche Zeit für mich. Aber für die Zukunft, ich weiß noch nicht, es ist noch zu früh", antwortete er damals.

Franck Ribéry: Kehrt der Ex-Bayern-Star in die Bundesliga zurück?

Das Portal "transfermarkt.de" spekuliert dennoch. Unter der Rubrik "aktuelle Gerüchte" wird zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ribéry dem VfB Stuttgart anschließt, auf zehn Prozent beziffert. Schließlich fallen mit Torjäger Sasa Kalajdzic (24 Jahre/Schulterverletzung/16 Treffer in der Vorsaison), Silas (22/Kreuzbandriss) und Mohamed Sankoh (17/Bänderverletzung) gleich drei Angreifer der Schwaben langfristig aus. Ein etwaiges Angebot aus Bad Cannstatt machte aber bislang nicht die Runde.

Auch der FC Bayern taucht in dieser Rubrik auf, sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent. "Ich habe sehr viel Spaß mit Franck gehabt, und wir haben auch sehr, sehr nette Gespräche gehabt, ich habe ihn sogar abends mal im Restaurant getroffen", erklärte der neue Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn unlängst bei einem Sponsorentermin: "Wir denken aber nicht über eine Verpflichtung von Franck Ribéry nach." Stattdessen holten die Münchner den elf Jahre jüngeren Marcel Sabitzer für kolportiert 15 Millionen Euro - und schwächten damit zugleich den nationalen Konkurrenten RB Leipzig.

Franck Ribéry: Vieles deutet auf Verbleib in Serie A hin

Ribérys Spur führt dagegen erneut nach Italien. Wie die "Gazzetta dello Sport" schreibt, sollen sich Lazio Rom und Sampdoria Genua für eine Verpflichtung des Altmeisters interessieren. Und: Laut "Corriere della Sera" verhandelt Ribéry mit Hellas Verona über ein Engagement. Ein plausibles Szenario. Wie nahe sich die Stadt in Venetien (rund 260.000 Einwohner) und München örtlich sind, dürfte jedem Gardasee-Urlauber geläufig sein. Denn: Hier, in der bayerischen Landeshauptstadt, hat Ribéry mit seiner Familie nach wie vor seinen Erstwohnsitz in Grünwald. Dort, im Villenviertel am südlichen Rand der Isar-Metropole, hatte sich der Enddreißiger zuletzt auch mit Kumpel Jerome Boateng mit Waldläufen durch den Perlacher Forst fit gehalten. Der 32-jährige Boateng ist mittlerweile bei Olympique Lyon untergekommen.

Dass Ribéry dem Vernehmen nach in der Serie A bleiben möchte, ist ebenfalls plausibel. Zwischen 2019 und 2021 hat der Franzose in 50 Liga-Spielen für den AC Florenz fünf Tore geschossen und zehn Treffer vorbereitet. Viel mehr dürfte es Ribéry aber gefallen haben, wie er in Italien gefeiert wurde. Die Tifosi in der Toskana lagen ihm regelrecht zu Füßen. "Phänomen, Phänomen", skandierten die frenetischen Anhänger von "La Viola" im September 2019 im altehrwürdigen Stadio Artemio Franchi. Als die Corona-Pandemie noch fern, und die violett gefärbten Ränge noch brechend voll waren.

Franck Ribérys emotionaler Abschiedsbrief

Als der schwer gebeutelte Klub Ende Juni seinen Vertrag trotzdem nicht verlängerte, schrieb Ribéry einen emotionalen Abschiedsbrief an die Tifosi: "Liebe Fiorentina-Fans, Abschied nehmen ist immer schwer. Denn ich hätte auch gerne im nächsten Jahr an eurer Seite gestanden und das lila Trikot getragen, aber leider haben wir unser Schicksal nicht mehr in der Hand." Das dazugehörige Video bei Instagram wurde 867.000 Mal geklickt, und in den Kommentaren überschlagen sich die italienischen Fans mit Huldigungen.

So soll die Serie A zum letzten Kapitel für den Champions-League-Sieger von 2013 werden. Am Donnerstag (2. September) deutete einiges darauf hin, dass er einen Vertrag in Verona unterschreibt. In einer Stadt, die durch ihr Amphitheater und die Shakespeare-Tragödie "Romeo und Julia" prädestiniert ist für die letzte große Bühne. Wie gemacht für einen Franck Ribéry.

Verwendete Quellen:

  • Sky: Ribéry zu möglicher Bundesliga-Rückkehr
  • tz.de: Verpflichtung von Fan-Liebling Ribéry?
  • transfermarkt.de: Profil von Franck Ribéry
  • spox.com: Franck Ribéry wohl vor Engagement bei Hellas Verona
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