Das Spiel zwischen Polen und Österreich ist lange ausgeglichen. Doch in Halbzeit zwei schaffen es die Österreicher sich abzusetzen - daran kann auch Robert Lewandowski nichts ändern. Mit dem 3:1-Sieg darf sich Österreich berechtigte Hoffnungen auf ein Weiterkommen ins Achtelfinale machen. Polen muss ich derweil von der EM verabschieden.

Mehr News zur Fußball-EM

Ralf Rangnick warf nach dem "wichtigsten Spiel" entschlossen die Fäuste in die Luft, umarmte kurz Robert Lewandowski - dann genoss er die rot-weiß-rote Kurvenparty seiner Spieler mit etwas Abstand. Der deutsche Trainer und seine starken Männer sind am Freitagabend im EM-Turnier angekommen: Das überzeugende und letztlich hochverdiente 3:1 (1:1) gegen Polen in Berlin lässt Österreich alle Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale - für den Gegner dagegen war noch am Freitagabend das erneute Vorrunden-Aus eine Tatsache.

Ganz Österreich habe diesen Sieg "verdient", sagte Torschütze Christoph Baumgartner, der Rangnick nach dem 2:1 in die Arme gefallen war. "Er hat mich tagtäglich unterstützt, in der Halbzeit hat er mir gesagt, dass er mich braucht", betonte der Stürmer von RB Leipzig. "Deswegen ist das auch ein Dank an ihn." Rangnick selbst sprach später vom "wichtigsten Spiel, seit ich hier Teamchef bin. Wir sind sehr zufrieden mit dem Sieg und auch mit der Leistung."

Achtelfinale für Österreich in greifbarer Nähe

Gernot Trauner (9.), Baumgartner (66.) und Marko Arnautovic (78./Foulelfmeter) erlösten das Rangnick-Team, für Polen traf der frühere Hertha-Profi Krzysztof Piatek (30.). Im finalen Spiel der Gruppe D am Dienstag (18.00) in der Hauptstadt können die Österreicher gegen die Niederlande zum zweiten Mal nach 2021 das Ticket für die Runde der besten 16 lösen. Lewandowski und seine Kollegen müssen sich hingegen als erstes Team des Turniers mit dem Aus in der Gruppenphase abfinden, das Abendspiel zwischen Frankreich und den Niederlanden (0:0) brachte Gewissheit. Bei der fünften EM-Teilnahme ist zum vierten Mal in der Vorrunde Schluss.

Vor dieser Partie mit "Play-off-Charakter", wie Rangnick sie nannte, rankten sich lange Spekulationen um einen möglichen Startelfeinsatz Lewandowskis. "Ich habe schon eher damit gerechnet, dass Lewandowski nicht spielt. Nach einem Muskelfaserriss benötigt man Zeit", sagte Rangnick vor dem Spiel bei ServusTV. Aufgrund der Blessur, die schon ein Eingreifen beim 1:2 gegen die Niederlande zum Auftakt verhindert hatte, startete der 35-Jährige auf der Bank.

Rangnicks Österreich macht in Halbzeit zwei alles klar

Rangnick selbst setzte in der Sturmspitze auf Erfahrung und brachte Routinier Arnautovic statt Michael Gregoritsch vom SC Freiburg - doch den ersten Punch landete Trauner, der mit Philipp Lienhart das neu formierte Abwehrzentrum bildete. Nach einem abgeblockten Einwurf köpfte der aufgerückte Innenverteidiger nach einer Flanke von Phillipp Mwene wuchtig ein. Nachdem die Österreicher die Anfangsphase bestimmt hatten, fingen sich die Polen nun aber und rannten an.

Doch erst Lewandowski-Ersatz Piatek, der einst bei Hertha BSC nie glücklich geworden war, drückte den Ball nach einem Eckball über die Linie. Nach der Pause fehlte auf beiden Seiten zunächst der Zug aus dem ersten Durchgang, daher brachte Polens Trainer Michal Probierz in der 60. Minute unter großem Jubel der Fans Lewandowski für Piatek.

Gefahr ging in dieser Phase aber vor allem von den Österreichern aus, als der eingewechselte Alexander Prass im Strafraum Baumgartner fand - und der Offensivmann von RB Leipzig lässig einschob. Nach einem Foul von Szczesny an Sabitzer legte Arnautovic vom Punkt nach. (sid/ska)

Schottische Fans begleiten deutschen älteren Herren durch den Regen

Die schottischen Fans werden im Rahmen der EM für ihre Fangesänge und Partytauglichkeit abgefeiert. Jetzt sorgten zwei Schotten aber auch für die wohl süßeste Geste rund um das Turnier.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.