• Frankreich öffnet der deutschen Nationalmannschaft am zweiten Spieltag der Gruppe F die Tür zum möglichen Gruppensieg.
  • In einem mitreißenden Abtausch in Budapest kommt der Weltmeister über ein Remis gegen Gastgeber Ungarn nicht hinaus.
  • Im Unterschied zum 0:3 gegen Portugal, als es bis kurz vor Schluss auch nach einer Überraschung roch, wurde die Ungarn diesmal für ihren immensen Aufwand und Einsatz belohnt.

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Vor dem zweiten deutschen EM-Vorrundenspiel gegen Portugal (18:00 Uhr/LIVE bei uns im Ticker) hat Fußball-Weltmeister Frankreich überraschend nur ein 1:1 (0:1) gegen Ungarn erreicht.

Nach dem 1:0 zum Auftakt über die DFB-Auswahl sorgte Antoine Griezmann (66.) am Samstag nach Ungarns Führung durch Attila Fiola (45.+2) zumindest noch für den Ausgleich. Mit nun vier Punkten hat Turnier-Mitfavorit Frankreich beste Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale, der bei einem Sieg schon perfekt gewesen wäre. Ungarn holte nach dem 0:3 gegen Portugal den ersten Punkt.

Griezmann gleicht Fiolas Führungstor aus

Attila Fiola (45.+2) brachte die Ungarn, die das erste Spiel gegen Titelverteidiger Portugal 0:3 verloren hatten, in Führung. Antoine Griezmann (66.) glich in seinem 50. Länderspiel in Folge für Frankreich aus und zog durch seinen siebten EM-Treffer mit Englands Ikone Alan Shearer auf Platz drei der ewigen Rangliste gleich. Im letzten Gruppenspiel trifft Ungarn am Mittwoch (21:00 Uhr/LIVE bei uns im Ticker) in München auf Deutschland.

Bayern Münchens Lucas Hernandez saß bei den Franzosen, die zum Auftakt 1:0 gegen die DFB-Elf gewonnen hatten, nur auf der Bank. Der Linksverteidiger, der gegen Deutschland das Eigentor von Mats Hummels eingeleitet hatte, wurde in der Startelf von Lucas Digne vom FC Everton ersetzt. Bayerns Flügelstürmer Kingsley Coman, der das Team zwischenzeitlich wegen der Geburt seines Kindes verlassen hatte, stand erneut nicht im Aufgebot.

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Les Bleus, die gegen Deutschland exzellent defensiv gestanden und auf ihre schnellen Kontersituationen gelauert hatten, hatten zu Beginn gegen kompakte Ungarn Probleme.

Die Franzosen brauchen zehn Minuten Anlauf

Nach knapp zehn Minuten übernahm die Auswahl von Deschamps die Initiative. Und wie schon gegen Portugal stand Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi im Blickpunkt. Erst parierte der 31-Jährige einen Distanzschuss von Karim Benzema, dann glänzend den Nachschuss von Griezmann, der allerdings im Abseits stand (14.).

Frankreichs Offensivmaschine nahm Fahrt auf: Völlig freistehend drückte Kylian Mbappe einen Kopfball nur drei Minuten später nach einer schönen Flanke von Digne am Tor vorbei.

Kurz vor der abgesprochenen Trinkpause im Glutofen von Budapest der erste Nackenschlag für die Gastgeber: Kapitän Adam Szalai vom FSV Mainz 05 musste Mitte der ersten Halbzeit nach Verbandsangaben wegen Kreislaufproblemen vom Platz, nachdem er mehrere Minuten auf dem Rasen behandelt werden musste. Der für ihn eingewechselte Nemanja Nikolic wurde Sekunden später bei einem Mbappe-Freistoß mit dem Ball am Kopf getroffen, konnte aber ohne Behandlung weitermachen.

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Frankreich hatte in der Folge deutlich mehr Spielanteile, die Führung lag in der Luft. Doch Benzema verzog eine Direktabnahme nach sehenswerter Vorarbeit von Mbappe knapp (31.). Auch Mbappe, der die ungarische Abwehr zusehends beschäftigte, rutschte der Ball Augenblicke später aus bester Position über den Spann.

Diese Fahrlässigkeiten rächten sich, als Attila Fiola (45.+2) einen exzellent ausgespielten Konter eiskalt einschob und die Fans in Ekstase versetzte.

"Das war ein schwieriges Spiel mit den Fans. Wir sind ein volles Stadion nicht mehr gewohnt. Wir haben uns nicht gehört", klagte Griezmann vom FC Barcelona trotz Trinkpause nach dem Schlusspfiff erschöpft. "Der Rasen war trocken, es war heiß und schwül", berichtete der 30-jährige Torschütze weiter.

Ex-Dortmunder Ousmane Dembele scheitert am Pfosten

Nach der Pause drückte Frankreich, der frühere Dortmunder Ousmane Dembele, der in der 57. Minute eingewechselt worden war, traf nur den Außenpfosten (59.). Die Gastgeber lauerten, angepeitscht von den völlig euphorisierten Zuschauern, auf den Lucky Punch. Dann schlug Griezmann nach sensationeller Vorarbeit von Mbappe zu.

"Wir sind es gewohnt zu leiden", meinte Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi über die Sauna-Atmosphäre. "Vielleicht hatten all diese Umstände mehr Einfluss auf uns als auf den Gegner", meinte Frankreichs Trainer Didier Deschamps. (dpa/AFP/hau)

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