• Ungarn hat sich nach einer dramatischen Aufholjagd im Playoff-Finale der Nations League das EM-Ticket gesichert.
  • Die Mannschaft trifft in der Gruppenphase auf Deutschland.
  • Die Vorrunde zu überstehen, wäre für das Team um die Bundesliga-Legionäre Willi Orban und Peter Gulacsi mehr als überraschend.

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Bis zur 88. Minute sah es so aus, als würde Island zur EM fahren, Deutschlands Gruppengegner im Juni werden. Gylfi Sigurdsson schoss sein Team in der elften Minute in Führung. Doch Ungarn zeigte Kampfgeist, Loic Nego (88.) glich aus und Dominik Szoboszlai schoss fünf Minuten später, in der Nachspielzeit, den 2:1-Siegtreffer. Mission EM-Ticket geglückt.

Doch dabei dürfte es auch bleiben. Denn die Gegner in der Gruppenphase der EM haben es in sich. Neben Deutschland trifft Ungarn auf Europameister Portugal und Weltmeister Frankreich. Ungarn setzt auf den Heimvorteil: Zwei von drei Gruppenspielen finden in Budapest statt – sofern die Pandemie das zulässt.

Die Stars: Drei Bundesliga-Legionäre halten das Team zusammen

Torhüter Peter Gulacsi ist nicht nur Leipzigs Nummer eins im Tor, sondern auch einer der wichtigsten Spieler in der Nationalmannschaft. Am 31-Jährigen ist seit Jahren kein Vorbeikommen, sein Stellenwert enorm hoch. Neben Gulacsi ist sein Leipziger Teamkollege Willi Orban für Ungarn inzwischen unabdingbar. Der Innenverteidiger entschied sich, nachdem er in Deutschlands U21 auflief, vor drei Jahren für das ungarische Nationalteam und ist seitdem gesetzt.

Auch der Kapitän spielt in der Bundesliga: Stürmer Adam Szalai, unter Vertrag bei Mainz 05, gehört mit 33 Jahren noch immer zu den Spielern mit den meisten Einsätzen und den Top-Torjägern der Mannschaft.

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Die Talente: Die große Hoffnung heißt Szoboszlai - und fällt verletzt aus

Viele talentierte Nachwuchsspieler hat Ungarn nicht in Aussicht, doch einer sticht hervor. Dominik Szoboszlai – im vergangenen Jahr zu Ungarns Spieler des Jahres gekürt – wechselte im Januar für 20 Millionen Euro von RB Salzburg zu RB Leipzig.

In Leipzig muss sich der 20-Jährige erst noch beweisen, er kam verletzungsbedingt noch nicht zum Einsatz. Und auch für die EM reicht es nicht. Wie der "Kicker" schreibt, laboriert er erneut an einer Schambein-Verletzung. Szoboszlai steht deshalb nicht im endgültigen Aufgebot der Ungarn und reiste bereits aus dem Trainingslager im österreichischen Saalfelden ab. Zuletzt hatte er wieder am Mannschaftstraining teilgenommen und sich noch Hoffnungen auf die EM-Teilnahme gemacht.

Der Trainer: Marco Rossi – endlich angekommen als Nationaltrainer

Der 56-jährige Italiener kennt sich aus. Nach seinem Karriereende als Spieler im Jahr 2000, trainierte er schon bald die U19 von Udinese, später verschiedene italienische Profiteams – große Namen waren aber nie dabei. 2012 ging er nach Ungarn, wo er schon als Profi aktiv war.

In Ungarn wurde er einmal Meister, blieb aber nie lange bei den Vereinen – bis er seinen aktuellen Job antrat. Nationaltrainer ist er seit 2018. Die EM-Teilnahme ist ein großer Erfolg, es ist nach 1964, 1972 und 2016 überhaupt erst die vierte. Erst im März hat er seinen Vertrag vorzeitig bis 2025 verlängert.

EM 2021: Das ist der Kader von Ungarn

Torhüter:

  • Adam Bogdan (1987), Ferencvaros Budapest
  • Peter Gulacsi (1990), RB Leipzig
  • Denes Dibusz (1990), Ferencvaros Budapest

Abwehr:

  • Willi Orban (1992), RB Leipzig
  • Adam Lang (1993), Omonia Nikosia
  • Attila Szalai (1998), Fenerbahce Istanbul
  • Bendeguz Bolla (1999), MOL Fehervar Budapest FC
  • Gergö Lovrencsics (1988), Ferencvaros Budapest
  • Attila Fiola (1990), MOL Fehervar Budapest FC
  • Endre Botka (1994), Ferencvaros Budapest
  • Akos Kecskes (1996), FC Lugano

Mittelfeld:

  • Loic Nego (1991), MOL Fehervar FC
  • Andras Schäfer (1999), DAC Dunajska Streda
  • David Siger (1990), Ferencvaros Budapest
  • Adam Nagy (1995), Bristol City
  • Daniel Gazdag (1996), Philadelphia Union
  • Tamas Cseri (1988), Mezökövesd Zsory FC
  • Laszlo Kleinheisler (1994), NK Osijek
  • Kevin Varga (1996), Kasimpasa

Angriff:

  • Roland Sallai (1997), SC Freiburg
  • Roland Varga (1990), MTK Budapest
  • Adam Szalai (1987), 1. FSV Mainz 05
  • Nemanja Nikolics (1987), MOL Fehervar FC
  • Janos Hahn (1995), Paksi FC
  • Szabolcs Schön (2000), FC Dallas
  • Filip Holender (1994), FK Partizan Belgrad

Trainer:

  • Marco Rossi (1964)

Die Gegner Ungarns in der Gruppe F:

Verwendete Quellen:

  • Deutsche Welle: Fußball in Ungarn – Talent ist eher nebensächlich
  • bundesliga.de: RB Leipzig verpflichtet Super-Talent Dominik Szoboszlai
  • transfermarkt.de: Erweiterter Kader Ungarn
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