Deutschland hat das Losglück verlassen. Das Team von Joachim Löw muss gegen den amtierenden Weltmeister und Europameister ran. Das ergab die Auslosung am Samstagabend in Bukarest.

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Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bekommt es im Sommer 2020 in der Gruppenphase mit Weltmeister Frankreich und Titelverteidiger Portugal zu tun! Die "Équipe tricolore" und das Team von Superstar Cristiano Ronaldo wurden der Elf von Bundestrainer Joachim Löw am Samstag in Bukarest in Gruppe F zugelost.

Der dritte deutsche EM-Gegner wird erst am 31. März nach Ende der Playoff-Partien feststehen. Sieben Optionen gibt es noch: Island, Bulgarien, Ungarn, Georgien, Weißrussland, Nordmazedonien oder der Kosovo. Das EM-Eröffnungsspiel bestreiten Italien und die Türkei am 12. Juni (21:00 Uhr, Gruppe A) im Olympiastadion von Rom.

Für die deutschen Nationalspieler um Manuel Neuer und Co. beginnt das Turnier mit dem ersten von drei Heimspielen am 16. Juni in der Allianz Arena gleich mit dem Kracher gegen die Franzosen. In der Nations League hatte es zuletzt ebenfalls in München ein 0:0 und in Paris ein 1:2 gegen das Starensemble um Kylian Mbappé und Antoine Griezmann gegeben.

Bei der EM 2016 besiegelten die Franzosen 2016 in Marseille das deutsche Turnier-Aus im Halbfinale (0:2). Auf das Duell mit Frankreich folgt vier Tage später das Spiel gegen Portugal (20. Juni). An den Titelverteidiger hat Löw aber gute Turnier-Erinnerungen. Bei der EM 2012 (1:0) und auf dem Weg zum WM-Titel 2014 (4:0) gab es Vorrundensiege.

EM-Auslosung: Dritter Gegner des DFB-Teams weiterhin unklar

Unklar ist weiterhin, gegen wen Deutschland sein drittes Gruppenspiel am 24. Juni bestreitet. Sieben Optionen gibt es noch. Gewinnt Island, Bulgarien oder Co-Gastgeber Ungarn den Playoff-Pfad A, ist dieses Team in der deutschen Gruppe. Setzt sich dort aber Rumänien durch, wird definitiv ein EM-Neuling zum Löw-Kontrahenten.

Da Rumänien als Co-Gastgeber in die Niederlande-Gruppe muss, würde der Sieger des Pfades D in die DFB-Gruppe kommen: Georgien, Nordmazedonien, Kosovo oder Weißrussland sind dann die Kandidaten.

Auch ohne Kenntnis über alle Kontrahenten kann Löw nun in die weiteren konkreten EM-Planungen einsteigen, wie er schon vor der Auslosung angekündigt hatte. Für den Rekord-Bundestrainer ist es bereits die vierte EM-Endrunde.

Auf diese Marke kommt keiner seiner Vorgänger. 2008 führte er Michael Ballack und Co. ins Endspiel gegen Spanien (0:1). 2012 und 2016 setzte es Niederlagen in den Halbfinals gegen Italien (1:2) und Frankreich (0:2). Der EM-Titel gelang noch nicht.

Bundestrainer Joachim Löw vor EM-Auslosung: "Gehören nicht zu absoluten Topfavoriten"

Die Erwartungen hält Löw nach dem WM-Desaster 2018 und dem folgenden Umbruchjahr trotz der souveränen EM-Qualifikation als Gruppensieger vor den Niederländern bewusst gering. "Ich würde es vielleicht mal ein bisschen vergleichen mit der jungen Mannschaft 2010, die auch kurz vor dem Turnier zusammengefunden hat. Ich denke jetzt nicht, dass wir zu den absoluten Topfavoriten gehören", sagte er vor der Auslosung.

Auf dem Weg zum Titel hält der Turniermodus viele Routen quer durch Europa bereit. Als Gruppensieger würde Löw im Achtelfinale nach Bukarest zurückkehren, dann via St. Petersburg Richtung Halbfinals und Endspiel am 12. Juli in London weiterziehen wollen.

EM 2020: Als Gruppenzweiter droht England

Als Gruppenzweiter könnte es zu einem emotionalen Achtelfinale in Dublin gegen die stark eingeschätzten Engländer kommen. Nächste Station wäre dann Rom vor der erhofften London-Reise.

Auch als Gruppendritter ist das Weiterkommen möglich, wenn mindestens zwei andere Drittplatzierte weniger Punkte haben. Dann wären Bilbao/München oder Budapest/Baku die Spielorte für die ersten beiden K.o.-Runden.

Von Ende Mai an wird Löw seinen Kader in Seefeld in Tirol auf das Turnier vorbereiten. Fix ist ein Test in Basel gegen die Schweiz während des Trainingslagers. Ein weiterer Kontrahent für die EM-Generalprobe soll in Kürze bekannt gegeben werden.

Bereits vereinbart ist ein Gastspiel im März in Madrids Estadio Santiago Bernabeu gegen Spanien, das wie Deutschland mit je drei Turniererfolgen EM-Rekordsieger ist. (sap/msc/dpa)

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