• Erling Haaland ist als Tormaschine aus Norwegen bekannt.
  • Viele Klubs haben Interesse am 21-Jährigen - Welche Rolle will und kann der FC Bayern spielen?

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Als Erling Haaland im Januar 2020 von RB Salzburg zu Borussia Dortmund wechselte, waren die Vorschusslorbeeren, die den jungen Norweger begleiteten, groß. Nach einem Dreierpack als Joker zum Auftakt gegen Augsburg sahen sich die Experten, die Haaland trotz der Umstellung auf eine größere Liga eine schnelle Akklimatisierung voraussagten, bestätigt.

Der Stürmer besticht durch eine herausragende Torquote, war zudem der erste Spieler in der Geschichte der Champions League, der sechs Tore in den ersten drei Spielen erzielte, damals noch im Trikot der Salzburger. Mittlerweile ist nahezu jeder namhafte Klub an Haaland interessiert.

Haaland: Der FC Bayern distanziert sich

Nicht so der FC Bayern München. Zumindest offiziell nicht. Beim Rekordmeister steht mit Robert Lewandowski einer der Spieler unter Vertrag, der noch verlässlicher trifft und Spiele entscheidet, wie es der junge Haaland machen kann. Und trotz seines durchaus schon fortgeschrittenen Fußballalters ist Lewandowski vor allem körperlich in herausragender Form. Eine Vertragsverlängerung über 2023 hinaus ist angedacht.

Trotz allem werden die Verantwortlichen des Rekordmeisters häufig auf die Personalie Erling Haaland angesprochen. Denn der Stürmer ist jung, noch nicht am Ende seiner Entwicklung und verfügt über eine Ausstiegsklausel oder die Möglichkeit, den Klub unter bestimmten Parametern zu verlassen.

Zumindest diese Voraussetzungen passen aus Sicht des FC Bayern. Herbert Hainer, der Präsident des Klubs, schob dem erst kürzlich bei Sport1 wieder einen Riegel vor: "Diese Frage stellt sich nicht. Weil wir Robert Lewandowski haben, als den weltbesten Stürmer."

Aussagen der Bayern-Verantwortlichen nur Taktik?

Eine Frage stellt sich dabei aber doch: Sind die Aussagen der Verantwortlichen des Rekordmeisters vielleicht taktischer Natur? Mischt man sich aktiv in die Gerüchteküche ein, wissen alle Akteure vom Interesse eines Klubs, was im Endeffekt nur zu steigenden Preisen führt.

Und die Preise im Fall von Erling Haaland sind ohnehin schon sehr hoch. Auf die Ablösesumme von mindestens 75 Millionen Euro kommt noch ein stattliches Handgeld, zudem müssen Honorare, unter anderem für den berüchtigten Berater Mino Raiola, gezahlt werden.

Viel Taktik ist also nicht in die Aussage von Hainer zu interpretieren. Der FC Bayern hat durch die Corona-Pandemie Einbußen zu verzeichnen, kann auf dem Transfermarkt nicht die ganz großen Sprünge machen. Und solange Lewandowski für den Klub spielt, genießen andere Positionen Priorität.

Ein neuer Rechtsverteidiger, ein Innenverteidiger, wenn der Vertrag von Niklas Süle nicht verlängert wird, eine Nachbesserung im Mittelfeldzentrum: All das steht eher auf der Agenda, als ein - inklusive Gehalt - Paket von rund 200 Millionen Euro zu schnüren, um Haaland zu verpflichten.

Bayern holt Haaland wohl nicht - aber wer dann?

Zweifelsohne würde Haaland dem FC Bayern weiterhelfen, das gilt im Prinzip für jeden Klub. Aber bei einem Stürmer ist die Situation immer schwieriger als bei anderen Spielern. Gerade, wenn eine Mannschaft einen dominanten Stürmer wie Lewandowski in den eigenen Reihen hat und nur mit einem Angreifer im Zentrum spielt.

Stünden beide im Kader, käme es zwangsläufig zu Spannungen, denn beide sind derart ehrgeizig, dass jede Minute abseits des Rasens negativ aufgenommen wird. Der FC Bayern wird in absehbarer Zeit einen Topstürmer verpflichten, aber erst, wenn Lewandowski nicht mehr für den Rekordmeister spielt.

Der Transfermarkt ist für einen Klub also kein Wunschkonzert. Bedarf, finanzielle Mittel und die Absicht des Spielers, sich einer Mannschaft anzuschließen, müssen allesamt vorhanden sein. Viele europäische Topklubs bringen dieses Gesamtpaket nicht mit. Der FC Barcelona zum Beispiel hat finanzielle Probleme, beim FC Chelsea spielt mit Romelu Lukaku bereits ein Weltklassespieler im Sturmzentrum.

Bleiben aus England wohl vor allem Manchester United, das sehr gerne Spieler mit großem Namen verpflichtet, und auch Manchester City mit Trainer Pep Guardiola. Diese Klubs könnten das Paket Haaland in all seinen Einzelheiten stemmen. Allerdings sollte Real Madrid nicht abgeschrieben werden.

Die Königlichen haben sich in den letzten Jahren auf dem Transfermarkt zurückgehalten. Zwar spielt dort Karim Benzema und Kylian Mbappe ist im Anflug, aber ein großes Starensemble anzuhäufen hat die Verantwortlichen noch nie besonders gestört. Haaland und seine Zukunft, es bleibt also spannend.

Verwendete Quellen:

  • Sport1: Doppelpass mit Herbert Hainer
  • Transfermarkt.de: Erling Haaland - Spielerprofil
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