Eintracht Frankfurt sichert sich nach der Herbst- auch die Wintermeisterschaft, der FC Bayern braucht zwei Gewaltschüsse von Carolin Simon gegen Turbine Potsdam und freut sich auf die Winterpause. Bayer Leverkusen probt indes für das wichtige Wiederholungsspiel in Freiburg, während Hoffenheim und Essen um die goldene Ananas spielen. Das Wichtigste zum 12. Spieltag der Frauen-Bundesliga.

Eine Analyse
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Der Wintermeister: Eintracht Frankfurt spielt wie ein Titelanwärter

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Am Ende klingt das 3:0 von Eintracht Frankfurt bei Carl Zeiss Jena deutlicher, als es lange aussah. In der ersten Halbzeit tat sich die SGE überraschend schwer damit, den Defensivriegel des Aufsteigers zu knacken. Der Ball lief zwar durch die eigenen Reihen, aber einen Ertrag gab es selten, weil über das sonst so spielstarke Zentrum wenig ging.

Im zweiten Durchgang wurde die Eintracht dann aber druckvoller, probierte es auch mal mit langen Schlägen und anschließendem Kampf um den zweiten Ball. So auch in der 68. Minute als Sara Doorsoun das Mittelfeld komplett überbrückte und Laura Freigang freistehend im Strafraum fand. Die Nationalspielerin dribbelte sich fest, aber Frankfurt rückte nach und so konnte Carlotta Wamser das wichtige Führungstor erzielen.

Es war der Dosenöffner auf dem Weg zum 3:0-Sieg. Und der kam, weil man geduldig blieb, nicht panisch wurde und in die eigene Qualität vertraute. Eine Fähigkeit, die in den letzten Jahren häufig fehlte. 29 Punkte hat die SGE jetzt nach zwölf Spieltagen. Letztmals besser war man in der Saison 2013/14 – damals noch als 1. FFC Frankfurt und mit 30 Punkten.

Am Ende wurde damals der VfL Wolfsburg mit zwei Punkten Vorsprung Meister. Diesmal kann Frankfurt darauf hoffen, dass es wieder mit einem Titel klappt. Die Qualität scheint zu stimmen, die Belastung wird für die Konkurrenz im kommenden Jahr nicht weniger. Zumindest mal bis Anfang Februar grüßt die SGE jetzt aber verdient von der Spitze.

Das Warm-up: Leverkusen probt für das Wiederholungsspiel

Ein wenig ernüchternd geht das Jahr für Bayer Leverkusen zu Ende – und das, obwohl sie mit 2:0 gegen den SC Freiburg gewinnen konnten. Doch jüngst hat der DFB entschieden, dass Leverkusen genau gegen diese Freiburgerinnen noch ein drittes Mal ran muss. Denn der 3:2-Sieg aus dem Hinspiel wurde einkassiert. Grund war ein Regelverstoß der Schiedsrichterin, der den späten Siegtreffer von Leverkusen ermöglichte.

Und so haben Bayer 04 und der Sportclub die seltsame Situation, dass sie gemeinsam das Jahr in der Bundesliga für sich geschlossen und das neue Jahr ebenfalls gemeinsam eröffnen werden: Am 26. Januar (12 Uhr) treffen sie erneut aufeinander. Das letzte Spiel des Jahres war also ein Warm-up für das erste in 2025. Für Leverkusen wird das ein wichtiger Härtetest. Wie konstant kann man wirklich agieren und waren die 26 Punkte aus elf Partien die Ausnahme?

Rein sportlich betrachtet war der 2:0-Erfolg am vergangenen Samstag ein weiteres Indiz dafür, wie reif dieses Team Fußball spielen kann. Defensiv ließ man nur wenig zu, die Offensive ist wiederum sehr effizient. Für Leverkusen kommt die Winterpause eigentlich zum falschen Zeitpunkt. Die letzten fünf Bundesliga-Partien wurden allesamt gewonnen.

Gelingt das auch beim Wiederholungsspiel, klettert die Werkself auf den dritten Platz – punktgleich mit Frankfurt und Bayern, einen Punkt vor Wolfsburg. Was für ein atemberaubender Meisterschaftskampf.

Das Cooldown: Bayern frustet sich in die Winterpause

Beim FC Bayern war man hingegen froh, als das Spiel gegen Turbine Potsdam abgepfiffen wurde. 2:0 gewann man, viel mehr Positives war über diese Partie jedoch nicht zu berichten. "Das Wichtigste heute war, gut durch diese Partie zu kommen und drei Punkte mitnehmen zu können", sagte Alexander Straus nach der Partie laut "Miasanrot": "Wir hätten im eigenen Ballbesitz besser sein können und auch mehr Chancen kreieren können."

Zufriedenheit sieht anders aus. Aber Straus weiß um die hohe Belastung, die vielen Ausfälle, die sein Team zu verkraften hat und dass am Mittwochabend ein letztes wichtiges Spiel für den FCB ansteht. Dann geht es gegen den FC Arsenal auswärts um den Gruppensieg in der Champions League – und darum, ob man im Viertelfinale auf einen Gruppensieger oder einen Gruppenzweiten trifft.

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Dagegen war das Duell mit engagierten, aber harmlosen Potsdamerinnen nur eine Pflichtaufgabe. Eine, die man am Ende mit zwei satten Abschlüssen von Linksverteidigerin Carolin Simon lösen musste. Wenn es ein Team in der Bundesliga gibt, das die Pause dringend nötig hat, dann sind es wohl die Bayern. Am Wochenende schien es fast so, als hätten sie bereits mit dem Cooldown begonnen.

Wobei auch Turbine Potsdam nach elf Niederlagen, einem Unentschieden und 1:34 Toren sehr froh über ein paar Wochen ohne Pflichtspiel sein dürfte.

Das Duell im Niemandsland: SGS Essen verliert Kontakt nach oben

In der unteren Tabellenhälfte lieferten sich die TSG Hoffenheim und die SGS Essen ein durchaus interessantes Duell. Insgesamt 29 Torschüsse flogen den beiden um die Ohren, die Hoffenheimerinnen hatten dabei die besseren Chancen.

Es war eine Partie, die mit offenem Visier geführt wurde. Auch weil beide wussten, dass es gleichzeitig um alles und auch um nichts ging. Denn für die TSG sind die ganz großen Ziele bereits nahezu unerreichbar. Um die nun 13 Punkte Rückstand auf den dritten Tabellenplatz aufzuholen, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt, bräuchte es ein Wunder.

Und alle Positionen darunter haben keine ganz große Bedeutung mehr. Mit dem 1:0-Sieg gegen Essen sichert man sich aber zumindest die Chance auf eine kleine Aufholjagd, sodass man sich etwas höher präsentieren kann als derzeit auf dem achten Rang. Essen hingegen rutscht komplett ins Niemandsland ab.

Sieben Punkte Vorsprung auf Turbine Potsdam würden beim derzeitigen Schnitt für dreieinhalb Spieltage reichen, um nicht auf den einzigen Abstiegsplatz abzurutschen. Sieben Punkte Abstand zur TSG wiederum sind so viel, dass es für die SGS erstmal um fast gar nichts mehr geht.

Bundesliga: Und sonst so?

Auch der VfL Wolfsburg konnte im spannenden Meisterschaftskampf Schritt halten und besiegte Werder Bremen auswärts souverän mit 3:1. Dasselbe Ergebnis gab es zum Abschluss des Spieltags am Montag. Dort holte RB Leipzig einen Sieg gegen die immer noch abstiegsbedrohten Kölnerinnen.

Bundesliga: Wie geht es jetzt weiter?

Bis zum 26. Januar geht die Bundesliga jetzt also in die Winterpause. Dann will Leverkusen den Anschluss an die Spitze im Wiederholungsspiel in Freiburg herstellen. Ein Wochenende später kommt es am ersten richtigen Spieltag des Jahres 2025 zu interessanten Duellen zwischen Leipzig und Bayern sowie zwischen Frankfurt und Leverkusen.

Wolfsburg hofft auf Punktverluste und einen Pflichtsieg gegen Jena, Hoffenheim muss nach Freiburg, Essen empfängt Köln und Potsdam will die Trendwende gegen Werder Bremen angehen.

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