- Julian Nagelsmann bezeichnet sich selbst als "großer Freund von Winter-Transfers" und nennt die Gründe dafür.
- Aufgrund des personellen Engpasses gäbe es beim FC Bayern München Bedarf, sich noch einmal zu verstärken.
- Zwei Spieler vom SC Freiburg werden unter anderem mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht.
Das sogenannte Winter-Transferfenster in der Bundesliga hat noch bis zum 31. Januar geöffnet. Verstärkungen in der Winterpause werden in der Bundesliga vielfach kritisch gesehen.
Die typischen Gründe: Es gibt keine ablösefreien Spieler auf dem Markt, weil die Verträge erst im Sommer enden würden. Zudem hätten die Spieler kaum Vorbereitungszeit, um sich an die neue Mannschaft zu gewöhnen. Ohnehin bekäme man meist nur Spieler, die bei ihren bisherigen Mannschaften keine gute Rolle gespielt hätten und daher nicht in Form wären.
"Du mixt noch einmal ein bisschen die Mannschaft durch, du schaffst neue Hierarchien. Jeder muss sich so ein bisschen beweisen. Und vor allem gibst du Neuzugängen ein halbes Jahr Zeit, sich zu akklimatisieren. Und in der Sommervorbereitung ist er dann sofort von Beginn an voll da und kann Einfluss nehmen."
Sommer-Transfers werden oft mit zu hohen Erwartungen konfrontiert
Wenn man hingegen im Sommer einen Spieler verpflichten würde, "wünscht sich jeder Journalist, jeder Trainer, jeder Fan, dass der Ende Juli Anfang August sofort perfekt performt."
Die Anspruchshaltung sei allerdings nicht immer auf Anhieb zu erfüllen. "Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich deutlich höher, wenn der schon einmal fünf Monate da war und vielleicht nicht jedes Spiel top performen muss, weil er einfach ein bisschen Zeit hat oder die Struktur der Mannschaft schon gefestigt ist, wenn er dazukommt."
Was bedeutet das nun für die Personalplanung des FC Bayern München? Bislang gab es in der laufenden Winter-Transferperiode mit Michael Cuisance (Venezia FC) lediglich einen Abgang zu verzeichnen. Neuzugänge für die 1. Mannschaft fehlen noch.
Nagelsmann sieht aufgrund der Ausfälle Handlungsbedarf
Gleichwohl wäre Bedarf vorhanden, um die Mannschaft in Zeiten von jederzeit drohenden Corona-Infektionen breiter aufzustellen. Auch auf der Position des Linksverteidigers könnte es Bedarf geben, weil Alphonso Davies nach seiner Corona-Infektion aufgrund einer Herzmuskelentzündung auf unbestimmte Zeit ausfällt.
"Wir müssen nicht unbedingt einen holen", sagt Nagelsmann. "Der Wintermarkt ist immer sehr schwer, teuer und kompliziert." Hinzu kommt, dass die Corona-Pandemie auch den FC Bayern München stark trifft: "Wir hatten vor Weihnachten keine Zuschauer, wir haben jetzt keine Zuschauer. Es sprudelt jetzt auch keine Ölquelle aus der Säbener Straße. Wir haben nicht Kohle ohne Ende zur Verfügung."
Er sagt aber auch: "Natürlich haben wir mit den Ausfällen ein bisschen was zu tun. Wir werden über die Dinge diskutieren. Aber es muss im wirtschaftlichen Rahmen sein."
Jeong und Schlotterbeck gelten als Kandidaten
Jeong stand bis zum Sommer 2020 beim FC Bayern unter Vertrag, konnte sich dort allerdings nicht durchsetzen und wechselte zum SC Freiburg. Dort nahm der 22-Jährige aus Südkorea seitdem eine rasante Entwicklung.
Über die Verbindung zum FC Bayern sagte dessen Berater Martin Rath zu "spox.com": "Die Verbindungen sind natürlich noch da. Es sind sicher einige Vereine, die sich mit ihm beschäftigen, weil er Top-Leistungen bringt."
Der ehemalige Bayern-Spieler Sandro Wagner sagte "Bild": "Vielleicht passt ein Nico Schlotterbeck von Freiburg am Ende besser zu Bayern als noch mal ein junger Franzose. Diese Mentalitäts-Ebene, dieses Gewinnen-Wollen, das sind wir Deutschen. Deswegen ist es mir ganz wichtig, dass wir als Vereine in Deutschland schauen."
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Verwendete Quellen:
- Pressekonferenz des FC Bayern München mit Julian Nagelsmann, 14.01.2022
- bild.de: So ein Spieler hat bei Bayern nichts zu suchen!
- spox.com: FC Bayern München: Rückholaktion von Freiburg-Star Jeong? Berater lässt aufhorchen
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