Bundesliga-Debüt, Profivertrag, Startelf-Debüt: Aleksandar Pavlovic erlebte in den vergangenen zwei Wochen beim FC Bayern München einen rasanten Aufstieg. Trainer Thomas Tuchel entpuppt sich als Förderer des 19-Jährigen. Doch welche Rolle kann er langfristig beim Rekordmeister spielen?

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Aleksandar Pavlovic ist der große Aufsteiger der vergangenen zwei Wochen. Erst am 28. Oktober gab er sein Bundesliga-Debüt, als er beim 8:0 gegen den SV Darmstadt 98 in der Schlussphase eingewechselt wurde. Eine Woche später, beim 4:0 gegen Borussia Dortmund, gelang ihm seine erste Torvorlage.

Die Belohnung: Am vergangenen Samstag (4:2 gegen den 1. FC Heidenheim) stand der 19-Jährige erstmals beim FC Bayern München in der Startelf. "Ich bin sehr dankbar dafür, dass das Trainerteam mir die Chance gibt", sagte er nach dem Spiel. "Es ist ein unglaubliches Gefühl. Davon träume ich schon, seitdem ich klein bin."

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Komplimente von Manuel Neuer und Thomas Müller

Kapitän Manuel Neuer lobte die Leistungen von Pavlovic: "Er hat es schon in Dortmund gut gemacht. Heute war er von Beginn an gefordert. Ich glaube, dass er sich wohlgefühlt hat, man ihm keine Nervosität angemerkt hat und dass er von Beginn an im Spiel war." Komplimente bekam Pavlovic auch von Routinier Thomas Müller: "Aleks ist ein super Junge, ich mag seine Spielweise. Er spielt Fußball, wie ich das kenne, er hat Mumm in den Knochen."

Weil sich die Karriere von Müller langsam dem Ende zuneigt, benötigt der FC Bayern dringend neue Identifikationsfiguren. Pavlovic könnte als gebürtiger Münchner in eine solche Rolle hineinwachsen. "Er ist als Siebenjähriger zu uns gekommen und hat dann einen Durchmarsch gemacht", erinnert der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen. "Das ist etwas extrem Seltenes und zeigt seinen Biss und seine Durchhaltekraft."

Sein Aufstieg verlief zuletzt rasant. In der vergangenen Saison entwickelte sich Pavlovic zum Stammspieler der U19 und führte das Team teilweise als Kapitän aufs Feld. Erst zum Ende der Spielzeit 2022/2023 vollzog er den Sprung in den Herren-Fußball und debütierte im März für die 2. Mannschaft des FC Bayern in der Regionalliga.

Tuchel lobt Pavlovic: "Ein schlauer, strategischer Spieler"

Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt voraussehen, dass Pavlovic innerhalb weniger Monate direkt zu den Profis durchstarten würde. Doch Trainer Thomas Tuchel entpuppt sich als großer Förderer von Pavlovic. "Er hat in der Vorbereitung sensationell gut gespielt. Immer wenn er gespielt hat, hat er sehr gut gespielt", sagte er.

"Er ist ein sehr schlauer, sehr strategischer Spieler. Das, was er macht, macht er mit vollem Bewusstsein. Er ist extrem fleißig und ein netter Kerl. Er kommt jeden Tag mit einem Strahlen im Gesicht ins Training. Es sind alle Voraussetzungen gegeben, dass er seinen Weg gehen wird."

Der FC Bayern hat sich die Dienste des Mittelfeld-Talentes langfristig gesichert. Am 1. November unterzeichnete er einen langfristigen Profivertrag bis zum Sommer 2027. "Es hat sich sehr, sehr schön angefühlt, meinen ersten Profivertrag zu unterschreiben", sagte er danach. Sportdirektor Christoph Freund sieht in Pavlovic "ein tolles Vorbild für unsere Jungs am Campus."

Er oder auch der ein Jahr ältere Frans Krätzig, der in der laufenden Saison ebenfalls drei Bundesliga-Einsätze hatte, sollen der Beweis dafür sein, dass junge Spieler beim FC Bayern durchaus eine Chance bekommen.

Pavlovic profitiert vom personellen Engpass

Tatsache ist aber auch, dass junge Spieler wie Pavlovic oder Krätzig oftmals nur dann eingesetzt werden, wenn ein personeller Engpass besteht. Dies ist wohl auch bei Pavlovic der Fall. Beim Heimspiel gegen Heidenheim war er von Anfang an im defensiven Mittelfeld gefordert, weil Joshua Kimmich noch rotgesperrt war und Goretzka verletzt ausfiel.

Möglicherweise würde er noch immer auf sein Profi-Debüt warten, wäre nicht die geplante Verpflichtung von Joao Palhinha gescheitert. Der FC Bayern wollte am letzten Tag des Sommer-Transferfensters den portugiesischen Mittelfeldspieler vom FC Fulham verpflichten, konnte sich mit dem englischen Profiverein jedoch nicht einigen.

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Weil der FC Bayern nahezu zeitgleich den Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch an den FC Liverpool abgab und Neuzugang Raphael Guerreiro immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wird, ist der FC Bayern im defensiven Mittelfeld eher schmal aufgestellt. Pavlovic hat davon profitiert und bislang seine Chance genutzt.

Die Frage ist eben nur, welche Rolle er beim FC Bayern spielen wird, wenn alle Leistungsträger fit sind und im Winter möglicherweise ein weiterer defensiver Mittelfeldspieler verpflichtet wird. Freund erklärte erst am Wochenende, dass Palhinha "weiter auf unserem Schirm" ist.

Verwendete Quellen

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