• Robert Lewandowski könnte am Montag mit dem Ballon d'Or als bester Fußballspieler der Welt ausgezeichnet werden.
  • In seinem Heimatland Polen steht der Stürmer des FC Bayern München in der Kritik.
  • Lewandowski hatte auf das letzte WM-Qualifikationsspiel verzichtet und soll stattdessen unter anderem eine Party besucht haben.

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Der kommende Montag könnte einer der wichtigsten Tage in der Karriere von Robert Lewandowski werden. Im Pariser Theatre du Chatelet wird der Gewinner des Ballon d'Or bekanntgegeben. Sechs Mal gewann Lionel Messi die prestigeträchtige Auszeichnung, fünf Mal Cristiano Ronaldo.

Diesmal allerdings gilt Lewandowski als der große Favorit. Seine Bilanz in der vergangenen Saison spricht für sich: 40 Pflichtspiele, 48 Tore, 11 Vorlagen. Ähnlich effektiv ist er in der laufenden Spielzeit: 19 Spiele, 25 Tore, 4 Vorlagen.

Robert Lewandowski: Favorit auf den Ballon d'Or

Im vergangenen Jahr wurde die Preisvergabe aufgrund der Pandemie abgesagt. Lewandowski galt als der Leidtragende, weil er bereits damals als Top-Favorit eingeschätzt worden war. Da Messi und Ronaldo derzeit nicht die Top-Leistungen der vergangenen Jahre abrufen, dürfte sich an dieser Ausgangslage wenig geändert haben.

Passenderweise hat Lewandowski seine Ambitionen am Dienstabend im Champions-League-Spiel gegen Dynamo Kiew noch einmal untermauert. Per Fallrückzieher der Marke Traumtor sorgte der 33-Jährige für den Führungstreffer.

Kritik aus der Heimat an Robert Lewandowski

Ausgerechnet in dieser Zeit, in der Lewandowski seine Karriere mit der renommiertesten Auszeichnung im Weltfußball krönen könnte, gibt es viel Kritik aus seiner polnischen Heimat. Der Grund: Der Stürmer wurde aus Belastungsgründen im letzten Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2022 geschont.

Die Partie ging mit 1:2 gegen Ungarn verloren. Zwar war bereits vor dem Anpfiff klar, dass Polen sich über die Playoffs für die Weltmeisterschaft qualifizieren muss. Allerdings landeten Lewandowski & Co. durch die Niederlage im Topf der ungesetzten (also schwächeren) Mannschaften und werden dadurch in den Playoffs auf einen gesetzten (stärkeren) Gegner wie zum Beispiel Portugal oder Italien treffen.

Hätte Polen das Spiel gegen Ungarn gewonnen, wären sie selber eine gesetzte Mannschaft gewesen und hätten einen ungesetzten Gegner zugelost bekommen.

FC Bayern redet Polen nicht in die Aufstellung hinein

Julian Nagelsmann, der Trainer des FC Bayern München, stellte klar, dass der FC Bayern keinen Einfluss auf die Entscheidung hatte: "Die Dinge bei der Nationalmannschaft waren mit dem Nationaltrainer und Lewy klar besprochen. Da war nichts von uns angeschoben."

Und weiter: "Es ist natürlich unglücklich, mit solch einem Ergebnis in die Playoffs zu gehen. Aber ich würde als polnischer Verband nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern erst einmal schauen, wer der Gegner ist und dann das Spiel spielen."

Möglicherweise wäre die Kritik aus der Heimat gar nicht so groß, hätte sich Lewandowski wirklich erholt. Genau das tat er offenbar allerdings nicht.

Lewandowski besucht offenbar Milliardärsparty

Der Instagram-Account seiner Frau verriet, dass er sich auf einer Party des Milliardärs Rafal Brzoski befand, als sich sein Nationalteam auf das wichtige Qualifikationsspiel vorbereitete. Zudem soll er laut übereinstimmender Medienberichte an den Dreharbeiten an einer Amazon-Dokumentation teilgenommen haben. Ein Foto-Shooting für das französischen Fachmagazins "France Football", welches den Ballon d'Or vergibt, stand offenbar ebenfalls auf seiner To-Do-Liste.

Die polnische Fußball-Legende Zbigniew Boniek, bis vor kurzem noch Präsident des polnischen Fußball-Verbandes, bezeichnete dieses Verhalten als "nicht akzeptabel." Das Presseecho in Polen fiel ähnlich aus.

Ob das Ansehen von Lewandowski in seiner Heimat dadurch dauerhaft gelitten hat, könnte maßgeblich davon abhängen, ob er Polen in den Playoffs zur Weltmeisterschaft schießt oder nicht.

"1-A-Vertreter" Choupo-Moting hat Corona

Eines scheint jedenfalls sicher zu sein: Beim FC Bayern München wird er so bald keine Auszeit bekommen. Am Mittwoch gab der Tabellenführer der Bundesliga bekannt, dass Eric Maxim Choupo-Moting positiv auf das Corona-Virus getestet wurde.

Nagelsmann bezeichnet den Nationalspieler von Kamerun als den "1-A-Vertreter" von Lewandowski. Wegen dieses Ausfalls "wird er wahrscheinlich nicht so viel Pause kriegen, weil wir einfach nicht so viel nachlegen können. Daher ist es gut, dass er dort (bei der Nationalmannschaft, Anm.d.Red.) jetzt mal eine Pause gekriegt hat."

Eine Einschätzung, die man in seinem Heimatland eher nicht teilt.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz des FC Bayern München mit Julian Nagelsmann am 22.11.2021
  • Sportschau.de: Robert Lewandowskis "Extrawurst" sorgt in Polen für Ärger
  • fcbayern.com: Choupo-Moting positiv auf Coronavirus getestet
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