Pack ma's! Karl-Heinz Rummenigge legt beim FC Bayern sofort los und plant mit Thomas Tuchel den Kader für die kommende Saison. Die Ablöse-Schallmauer von 100 Millionen Euro wackelt.

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Karl-Heinz Rummenigge hat keine Zeit zu verlieren. Kaum zurück bei "seinem" FC Bayern, macht sich der frisch berufene Aufsichtsrat mit besonderen Vollmachten ans Werk - und aktiviert sein viel gerühmtes "internationales Netzwerk". Mit Thomas Tuchel baut der 67-Jährige den Rekordmeister der Zukunft - um (fast) jeden Preis.

Auf der Suche nach neuen, gierigen Stars ist selbst die einstige Transfer-Schallmauer kein Tabu mehr in München. "Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Spieler kommt, der 100 Millionen Euro kostet", hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß erst im März gesagt. Und diese magische Marke könnte nun fallen.

Tuchel hat eigens seinen Urlaub verschoben, noch in dieser Woche soll er mit Rummenigge und Hoeneß erste Weichen stellen. "Ich werde Verantwortung übernehmen", sagte der Trainer und versprach: "Wir werden im Sinne des Klubs und der Mannschaft Gas geben und die besten Entscheidungen treffen."

Tuchel soll sich mit Premier-League-Profi Rice getroffen haben

Hauptziel bleiben ein Sechser und ein Neuner. Medien zufolge soll Tuchel schon in London gewesen sein und sich dort mit dem englischen Nationalspieler Declan Rice (West Ham United) getroffen haben - noch mit dem inzwischen geschassten Sportchef Hasan Salihamidzic und Direktor Marco Neppe, dessen Tage in München wohl ebenfalls gezählt sind. Abräumer Rice könnte der 100-Millionen-Mann sein, von dem Hoeneß schon vor Monaten sprach.

"Die Mannschaft muss verstärkt werden durch Unterschiedsspieler", sagte der frühere Bayern-Profi Michael Ballack der Sport Bild. Und diese kosteten nun mal "viel Geld, aber Bayern ist in der Lage, Transfers in der Größenordnung von bis zu 100 Millionen Euro zu tätigen". Auch Präsident Herbert Hainer hatte mit Verweis auf das berühmte Festgeldkonto zuletzt signalisiert, dass die Kasse für die Transferoffensive stimmt.

Den Rest soll "Joker" Rummenigge erledigen. Hainer rühmt die riesige "Erfahrung" und den "unheimlich großen Fußball-Sachverstand" des Rückkehrers. Auch in Transferfragen.

Rummenigge lässt Kontakte nach Italien spielen

Aus Italien ist zu hören, Rummenigge habe auf der Stürmersuche bereits seine hervorragenden Kontakte zu Juventus Turin spielen lassen - um von dort den Serben Dusan Vlahovic (23) loszueisen. Die gebotenen 50 Millionen Euro seien den Nerazzurri aber zu wenig.

Alternativen bleiben die noch deutlich teureren Harry Kane von Tottenham Hotspur und Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt). Die Verpflichtung von Mittelfeldmann Konrad Laimer aus Leipzig gilt seit Monaten als sicher, zudem wird der Dortmunder Raphael Guerreiro als ablösefreier Ersatz für Joao Cancelo gehandelt, dessen festgeschriebene Ablöse (70 Millionen) den Bayern zu hoch ist.

Auch auf der Verkaufsseite tut sich einiges. Neben Cancelo sind Flop Sadio Mané (im Tausch mit Vlahovic zu Juventus?), Yann Sommer sowie die verliehenen Alexander Nübel und Marcel Sabitzer Wechselkandidaten. Daley Blind wird sicher abgegeben, Bouna Sarr darf gehen. Um Lucas Hernandez, den Paris St. Germain lockt, will Tuchel kämpfen, Benjamin Pavard zieht es spätestens 2024 weg, womöglich nach Mailand.

Auf der Suche nach einem neuen Sportchef haben die Bayern den ersten Korb erhalten. "Die Frage stellt sich für mich nicht", sagte Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff über Max Eberl, der habe doch gerade erst unterschrieben bei RB.

Aber die Bayern haben ja Rummenigge und dessen Netzwerk zurück. (SID/lh)

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