Der Meisterschaftskampf in der Bundesliga bleibt spannend bis zum Schluss. Der BVB zittert sich zum Sieg gegen Düsseldorf und darf weiter hoffen, weil der FC Bayern gegen Leipzig nur 0:0 spielt. Im Abstiegskampf sind alle Entscheidungen gefallen.

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Der FC Bayern hat den vorzeitigen Titelgewinn in der Fußball-Bundesliga verpasst. Die Münchner kamen am 33. Spieltag nur zu einem 0:0 bei RB Leipzig, Konkurrent Borussia Dortmund setzte sich am Samstag 3:2 (1:0) gegen Fortuna Düsseldorf durch.

Damit fällt die Entscheidung im Titelkampf erst am letzten Spieltag, in den die Bayern mit zwei Zählern Vorsprung gehen. Hannover 96 und der 1. FC Nürnberg stehen unterdessen als Absteiger fest.

Der VfB Stuttgart sicherte sich durch ein 3:0 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg Rang 16 und damit die Teilnahme an der Regelation gegen den Zweitliga-Dritten.

Der FC Bayern empfängt am letzten Spieltag Eintracht Frankfurt, Dortmund muss bei Borussia Mönchengladbach antreten.

Videobeweis verhindert Führung für FC Bayern

Für den BVB waren Christian Pulisic (41. Minute), Thomas Delaney (53.) und Mario Götze (90.+2) erfolgreich, Oliver Fink nach krassem Fehler von Keeper Marwin Hitz (47.) und Dawid Kownacki (90.+5) für die Fortuna.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke eröffnete das Psychoduell: "Wir haben jetzt eine Situation, dass die Bayern alles verlieren und wir alles gewinnen können. Es gibt keinen Druck mehr für uns. Der Druck wandert weiter nach Süden."

Dodi Lukebakio verschoss einen Foulelfmeter (59.), Düsseldorfs Adam Bodzek sah die Rote Karte (82.). In Leipzig wurde ein Tor der Bayern von Leon Goretzka nach Videobeweis wegen Abseits nicht gegeben (50.).

Die verpasste vorzeitige Krönung durch die Nullnummer bei den zuletzt Unbesiegbaren von RB Leipzig hakten Spieler und Verantwortliche des FC Bayern rasch ab. Nun freuen sich die Münchner auf ihr Saisonfinale dahoam und Trainer Niko Kovac auf ein besonderes Wiedersehen mit seinem ehemaligen Verein Eintracht Frankfurt. "Das Leben schreibt die schönsten Geschichten. Ich darf gegen meinen alten Club spielen und versuche gegen meinen alten Club, die Meisterschaft zu holen", sagte er.

Aufmunterung in Hannover

Hannover 96 reichte selbst ein 3:0 (1:0) gegen den SC Freiburg nicht, um den sechsten Abstieg noch abzuwenden. Waldemar Anton (39.), Ihlas Bebou (51.) und Walace (81.) trafen für die Niedersachsen.

Durch den Sieg des VfB Stuttgart kann 96 den Relegationsplatz bei sechs Punkten Rückstand aber nicht mehr erreichen.

Noch Minuten nach dem Schlusspfiff standen die Spieler von Hannover 96 vor dem Fanblock und wurden gefeiert. Abstieg mit Applaus - das hat es in der Fußball-Bundesliga schon lange nicht mehr gegeben."Das ist ein bitterer Moment in der Karriere jedes einzelnen", sagte Trainer Thomas Doll. "Aber wir sind nicht heute abgestiegen. Man kann nicht immer auf andere hoffen. Die Jungs sind nach dem Leverkusen-Spiel im März zusammengewachsen und haben gezeigt, dass sie Fußball spielen können. Aber am Ende brauchst du Punkte."

Der 1. FC Nürnberg rutschte nach dem 0:4 (0:0) gegen Borussia Mönchengladbach auf Rang 18 ab und steigt zum neunten Mal aus der Bundesliga ab. Für Stuttgart trafen Gonzalo Casto (45.), Anastasios Donis (55.) und Daniel Didavi (83.).

Fränkische Tristesse

In tiefer Trauer verabschiedeten sich die frustrierten Nürnberger Spieler nach ihrem neunten Bundesliga-Abstieg von ihren treuen Fans. "Wir verneigen uns vor tausenden treuen Herzen - die sich für rot und schwarz zerreissen", stand auf dem Banner geschrieben, mit dem Kapitän Hanno Behrens & Co. nach dem Schlusspfiff über den Rasen liefen. "Wir trauern jetzt gemeinsam und gehen durch dieses Tief gemeinsam durch", sagte Verteidiger Georg Margreitter nach dem 0:4 (0:0) am vorletzten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach. Von ihren Fans bekamen die Nürnberger sogar T-Shirts mit dem Motto für die kommende Saison geschenkt. "Mission Wiederaufstieg" lautet der Slogan.

Im Kampf um die Champions-League-Ränge musste Bayer Leverkusen einen Rückschlag hinnehmen. Nach dem 1:1 (1:0) gegen den FC Schalke hat die Werkself als Fünfter einen Zähler Vorsprung auf Eintracht Frankfurt.

Die Hessen spielen aber erst am Sonntag gegen den FSV Mainz 05. Kai Havertz (31.) brachte Bayer in Führung, Guido Burgstaller gelang das 1:1 (48.). Daniel Caligiuri verschoss einen Foulelfmeter (53.).

Für Sportchef Rudi Völler hieß der Sündenbock Deniz Aytekin. "Herr Aytekin hat offenbar beschlossen, heute nur für Schalke Elfmeter zu pfeifen", schimpfte der frühere DFB-Teamchef. Völler ging nicht auf alle Szenen ein, es ging ihm offenbar um das Gesamtpaket einer vom Videobeweis geprägten zweiten Halbzeit.

Torfestival zwischen Augsburg und Hertha

Gladbach ist nach dem Sieg gegen Nürnberg als Vierter punktgleich mit den Leverkusenern und kämpft am letzten Spieltag ebenfalls noch um die Königsklasse.

Josip Drmic (56.), Lukas Mühl (63./Eigentor), Thorgan Hazard (65.) und Denis Zakaria (80.) trafen für die Borussia. Der VfL Wolfsburg hat als Siebter drei Punkte Rückstand auf Gladbach.

Der SV Werder Bremen hielt seine Hoffnung auf einen Platz in der Europa League durch ein 1:0 (0:0) bei der TSG Hoffenheim am Leben.

Johannes Eggestein traf für Werder (39.), das als Neunter mit 50 Zählern einen Punkt Rückstand auf die TSG hat. Rang sieben reicht in diesem Jahr für die Teilnahme an der Qualifikation zur Europa League.

Hertha BSC besiegte den FC Augsburg trotz dreimaligem Rückstand noch mit 4:3 (0:1).

André Hahn (10.) und Michael Gregoritsch (50./Foulelfmeter/70.) trafen für die Gastgeber, Marvin Plattenhardt (47.), Marko Grujic (66.) und Salomon Kalou (75.) glichen dreimal für die Berliner aus. Kalou gelang auch der späte Siegtreffer (90.). (dpa/fte/mc)

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