- In der Hinserie war Borussia Dortmund die schwächste Mannschaft der Liga bei Standards.
- Mittlerweile trifft der BVB nach ruhenden Bällen aber sogar historisch oft.
- Was ist da passiert?
Wenn Borussia Dortmund heute Abend im Pokal ein zweites Mal in dieser Saison auf den VfL Bochum trifft, ist Vorsicht geboten. Zwar fuhr der BVB in der Bundesliga im November einen relativ ungefährdeten 3:0-Heimsieg gegen den Nachbarn ein, allerdings findet das K.o.-Spiel nun im Bochumer Ruhrstadion statt und der VfL ist zu Hause eine Macht: Die letzten fünf Pflichtspiele vor den eigenen Fans hat Bochum gewonnen.
Dazu kommt, dass "wir in der Hinrunde nicht so schlecht [waren], wie ihr uns gemacht habt. Und wir sind jetzt nicht so gut, wie ihr uns macht", wie Edin Terzic die Situation seiner Mannschaft bei "Spox" einschätzt. Das heißt nichts anderes als: So ganz traut der BVB-Coach dem Lauf seines Teams mit vier Siegen aus den ersten vier Spielen des Kalenderjahres noch nicht.
Tatsächlich gibt es noch genug Kritikpunkte an den Dortmunder Leistungen, auch zuletzt gegen Freiburg war trotz des Kantersieges nicht alles perfekt. Allerdings gibt es in einer Kategorie seit der Winterpause einend derart signifikanten Leistungssprung, der auch
Lesen Sie auch: Nach Tor-Gala: Haaland verdirbt BVB mit brisanten Aussagen die gute Stimmung
Standard-Training zahlt sich für die Borussia aus
Es war vor dem Bundesligaspiel in Bochum vor ein paar Monaten, als sich der Trainer ausgiebig zur Schwäche seiner Mannschaft bei ruhenden Bällen einlassen musste. Vor diesem 13. Spieltag hatte der BVB tatsächlich kein einziges Tor nach einem Standard erzielt, weder in der Bundesliga, noch im DFB-Pokal und auch nicht in der Champions League. 20 Pflichtspiele ohne Tor nach einem Standard lautete die Bilanz.
"Das ist etwas, wo wir uns definitiv verbessern müssen. Manchmal ist es der einfachste Weg, durch eine Standardsituation in Führung zu gehen", sagte Terzic damals.
Weil sich bis zur Winterpause in diesem Bereich kaum Entscheidendes verändert hatte, hob Terzic das Einschleifen von Offensiv-Standards im Trainingslager in Marbella Anfang des Jahres auf die Tagesordnung. Und seitdem funktioniert diese Disziplin wie am Schnürchen.
BVB schafft gegen Freiburg Historisches
Am Wochenende gegen Freiburg erzielte der BVB gleich drei Tore unmittelbar oder im Anschluss an einen Eckball. Das gelang einer Dortmunder Mannschaft noch nie seit dem Beginn der detaillierten Datenerfassung in der Saison 2004/05.
Mittlerweile stehen in der Liga deshalb acht Standardtore in den Büchern, der BVB hat sich innerhalb weniger Wochen vom letzten Platz in dieser Statistik ins gesicherte Mittelfeld gearbeitet. Zwar fehlt noch ein gutes Stück zu den Standard-Königen von Union Berlin, die mit zwölf Treffern klar an der Spitze liegen. Aber der Trend zeigt eindeutig in die richtige Richtung.
Zwei Dinge sind dafür ausschlaggebend: Nachdem in der Hinserie die Schützen noch stark variierten - unter anderem liefen Julian Brandt, Marco Reus, Thorgan Hazard oder sogar Kaim Adeyemi an - entpuppte sich mittlerweile Brandt als Spezialist für diese Momente. Und der Nationalspieler serviert die Hereingaben gefühlt auch genauer als noch im letzten Jahr.
Das wiederum hängt mit dem Lauf- und Blockverhalten der Mitspieler im Zielbereich zusammen. Dortmund hat sich mittlerweile eine ganze Reihe unterschiedlicher Varianten erarbeitet, die immer öfter zu Torgefahr führen. Die Abläufe sitzen offenbar besser und die Spieler gehen energischer in den Ball. Und das führt dann fast zwangsläufig dazu, dass Dortmunder Standards mittlerweile zu einer echten Waffe geworden sind.
Verwendete Quellen:
- spox.com: BVB mit Respekt ins Nachbarschaftsduell: "Treten sehr dominant auf"
- kicker.de: BVB ist Standard-Schlusslicht - doch Terzic sieht Aufwärtstrend
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.