• Wie wichtig Mo Dahoud für Borussia Dortmunds Offensivspiel ist, zeigte sich besonders eindeutig gegen Werder Bremen.
  • Der BVB hofft deshalb auf eine schnelle Rückkehr des Mittelfeldspielers oder aber Zugang Salih Özcan.
  • Emre Can dagegen hat seine große Bewährungschance nicht genutzt.

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Die Statistik belegt eindeutig, dass sich Borussia Dortmunds Partie gegen Werder Bremen in der Schlussphase und in der Nachspielzeit entschied. Über das historische Ausmaß der wilden sechs Minuten von Dortmund wurde schon genug berichtet, nicht aber über dessen Keimzelle der Entstehung. Eine ganz entscheidende Wendung nahm die Partie schließlich schon nach einer guten Viertelstunde, als sich Mo Dahoud an der Schulter verletzt und ausgewechselt werden musste.

Nun sollte der Ausfall eines Spielers selbst zu einem so frühen Zeitpunkt für eine Mannschaft wie den BVB kein großes Problem darstellen, für die Partie gegen die aggressiven und lauffreudigen Bremer aber war es pures Gift. Werder entschied sich wie schon im Heimspiel gegen Stuttgart im Pressing für eine sehr mannorientierte Herangehensweise, Dahouds Schatten hieß dabei eine gute Viertelstunde lang Leo Bittencourt.

Der verfolgte seinen Gegenspieler bis tief hinein in die Dortmunder Hälfte, um schnell den Spielaufbau der Gastgeber zu stören. Allerdings gelang Bittencourt das eher selten, weil sich Dahoud mit seiner Ballsicherheit und seinen schnellen Drehungen am Ball immer wieder lösen und dann einen der breit stehenden Außenverteidiger finden konnte.

Deshalb blieb das BVB-Spiel in der Anfangsphase noch vergleichsweise flüssig. Mit Dahouds Ausscheiden und Emre Can auf dessen Position änderte sich das sukzessive – und die Borussia gab die Partie im eigenen Stadion immer mehr aus der Hand.

Dahouds Ausfall als Knackpunkt

Der BVB hat die Partie gegen den Aufsteiger im Zentrum des Spiels verloren, aus deutlich über 70 Prozent Ballbesitz und damit auch Spielkontrolle mit Dahoud auf dem Platz wurden später nur noch 49 Prozent ohne den tiefen Aufbauspieler. "In den ersten Minuten haben wir die Wege für Werder sehr weit gelassen – dafür war Mo ein wichtiger Faktor, weil er immer wieder gut die Außenverteidiger gefunden hat und er immer in der Lage ist, auch in engen Situationen sicher am Ball zu bleiben", sagte Edin Terzic nach dem Spiel.

Dahoud hätte der Unterschiedspieler in dieser Partie werden können, der Werder zu einer Reaktion und einer anderen Idee hätte zwingen können. Sein Nebenspieler Jude Bellingham und auch sein "Ersatz" Can jedenfalls vermochten das nicht.

Bellingham erwies sich gegen Werder als ungewohnt unzuverlässig im Ballvortrag, fast schon aktionistisch in manchen Sequenzen des Spiels. Und beim ersten und dritten Gegentor mit zwei verlorenen Zweikämpfen – einer am eigenen Sechzehner, einer bei der Umschaltchance im Mittelfeld – als gedanklich nicht schnell genug im Kopf.

Can nutzt seine Chance nicht

Noch problematischer für das Dortmunder Spiel erwies sich aber Can, der in der Dahoud-Rolle mit dem Ball am Fuß kaum eine Hilfe für den BVB war, das Tempo verschleppte und dann unter Druck Fehler machte. In der Form ist der Nationalspieler kein großer Gewinn für die Mannschaft und seinen Trainer, der sich von Can nach davor erst sechs Minuten Einsatzzeit in der Saison sicherlich eine andere Reaktion erwünscht hätte.

Und so bleibt vor dem Auswärtsspiel bei der stark verbesserten Hertha am Wochenende die Hoffnung auf Dahouds Rückkehr nach dessen Schulterverletzung, die offenbar nicht so gravierend ist – oder aber auf die Premiere von Salih Özcan. Der Zugang hat seine Verletzung auskuriert und seinen Trainingsrückstand aufgeholt und saß gegen Bremen deshalb zumindest schon auf der Bank.

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Emre Can dürfte sich in Berlin eben dort wiederfinden. Seine erste Bewerbung für eine Rückkehr in die erste Elf ging gegen Werder komplett nach hinten los.

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