• Heftige Klatschen, ein wilder Torrausch, zerplatzte Träume und auch der eine oder andere Skandal.
  • Wenn die Bayern in Dortmund zu Gast sind, ist das oft mehr als nur ein Spiel.

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Zum ersten Mal nach fast vier Jahren kommt es im ausverkauften Westfalenstadion wieder zum Bundesliga-Klassiker zwischen Borussia Dortmund und den Bayern. Das Duell der beiden größten Klubs des Landes ist fast so alt wie die Bundesliga und hat schon für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Eine Auswahl der spannendsten und kuriosesten Spiele im Dortmunder Westfalenstadion.

März 1966: Wie alles begann

Der BVB spielt als Gründungsmitglied schon seine vierte Saison in der Bundesliga, die Bayern sind nach ihrem Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse erstmals in Dortmund zu Gast. Eine Halbzeit lang halten die noch blutjungen Sepp Maier, Franz Beckenbauer und Gerd Müller mit, ehe Lothar Emmerich in der zweiten Halbzeit aufdreht. Zwei Tore von Emma und eines von Siggi Held sichern einen ungefährdeten 3:0-Erfolg - den ersten Dortmunder Heimsieg der Bundesligageschichte über die Bayern.

September 1967: Der Torrausch

Nur rund anderthalb Jahre später können die Bayern nicht nur mithalten – sie führen kurz nach der Pause sogar mit 3:2. Ohne den verletzten Beckenbauer bricht der Widerstand aber in der zweiten Hälfte komplett in sich zusammen und der BVB rollt förmlich über seinen Gegner hinweg. Drei Tore binnen fünf Minuten drehen die Partie, Stan Libuda erzielt dann mit dem Abpfiff sogar noch das 6:3 für die Borussia. Die neun Tore sind bis heute Rekord in einem Dortmunder Heimspiel gegen die Bayern.

Mai 1983: Fußball verrückt im Westfalenstadion

Die Bayern haben drei Spieltage vor Schluss bei sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer HSV nur noch eine theoretische Chance auf den Titel, der BVB kämpft noch um die Teilnahme am UEFA-Cup. Unter dem Druck, dass beide Mannschaften gewinnen müssen, entwickelt sich ein furioses Spiel. Viermal gehen die Bayern in Führung, viermal gleicht der BVB aus. Die letzten drei Treffer der Partie fallen binnen 120 Sekunden. Am Ende steht ein 4:4 und damit bis heute das Remis mit den meisten Toren zwischen beiden Klubs.

März 1998: Dortmund zerstört den Münchener Traum

Die Bayern jagen seit über zwei Jahrzehnten einem Titel im Pokal der Landesmeister beziehungsweise in der Champions League hinterher. Den hat der BVB ein paar Monate davor eingefahren und erweist sich im Viertelfinale der Saison 1997/98 als Endstation für den deutschen Rivalen. Auf ein 0:0 im Hinspiel folgt ein 0:0 im Rückspiel. In der deshalb notwendigen Verlängerung ist es Stephane Chapuisats krummes Tor, das den BVB ins Halbfinale gegen Real Madrid bringt und den Traum der Bayern zerstört.

April 1999: Kung-Fu-Kahn überstrahlt alles

Die Bayern sind so gut wie Meister, der BVB dümpelt im Mittelfeld. Und trotzdem wird es ein denkwürdiger Nachmittag im Westfalenstadion. In der Hauptrolle: Bayern-Keeper Oliver Kahn, der sich mit halb Dortmund anlegt und zeitweise jegliche Kontrolle verliert. Beißt Heiko Herrlich in den Hals, segelt im längst legendären Kung-Fu-Sprung nur Zentimeter an Stephane Chapuisat vorbei. Es gibt zwei Platzverweise, Kahn darf aber durchspielen. Das Ergebnis? 2:2! Interessiert am Ende aber niemanden.

April 2001: Das Skandalspiel

Es ist ein Dreikampf in der Tabelle, die Bayern, Dortmund und Schalke fast gleichauf. Die Bayern müssen nach Dortmund und es fliegen wie nie zuvor die Fetzen. Schiedsrichter Hartmut Strampe verteilt zehn Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte, bei den Bayern fliegen Bixente Lizarazu und Stefan Effenberg vom Platz. Mit neun Spielern verteidigen die Bayern ein 1:1. Legendär: Tomas Rosickys Freistoß in der 94. Minute klatscht ans Lattenkreuz, auf die Torlinie und von dort in Kahns Arme.

September 2009: Heftige Abreibung für Klopp

Die Bayern sind am 5. Spieltag mit ihrem neuen Trainer Louis van Gaal zu Gast und schrauben den BVB fein säuberlich auseinander. Auf die Dortmunder Führung durch Mats Hummels antworten die Münchener mit fünf Toren am Stück - das 1:5 ist die deftigste Heimpleite für den BVB aller Zeiten gegen die Bayern.

April 2012: Dortmunds Meisterstück

Es geht um nicht weniger als die Vorentscheidung im Titelrennen. Arjen Robben holt einen Elfmeter raus, scheitert aber selbst an Roman Weidenfeller. Robert Lewandowskis Hackentrick entscheidet das Spiel (1:0) und die Meisterschaft für den BVB.

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November 2013: Die Götze-Rückkehr mit dem Götze-Tor

Die Stimmung ist ein paar Monate nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen die Bayern und weil mit Mario Götze der verlorene Sohn in einem anderen Trikot im Westfalenstadion aufläuft, einigermaßen feindselig. Lange ist es ein Spiel auf Augenhöhe. Dann wechselt Bayern-Trainer Pep Guardiola zu Beginn der zweiten Halbzeit Götze ein - und der schießt ein paar Minuten später die Münchener Führung. Am Ende wird es ein 3:0-Sieg für die Bayern.

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