• 16:37 Uhr: Moskau: 14 Tote durch ukrainischen Angriff auf Krankenhaus im Osten der Ukraine
  • 16:13 Uhr: ➤ Kiew: Russland bereitet zum Jahrestag des Kriegsbeginns Offensive vor
  • 13:48 Uhr: London wirft Moskau Desinformation bei Opferzahlen vor
  • 10:26 Uhr: Russland schiebt Kinder aus dem besetzten Cherson auf die Krim ab
  • 03:30 Uhr: UNHCR: Russische Raketenangriffe lösen keine neue Fluchtbewegung aus
  • 01:03 Uhr: Botschafter: Israel hilft Ukraine "hinter den Kulissen"

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Ukrainische Angaben: Russland bereitet zum Jahrestag des Kriegsbeginns neue Offensive vor

  • 16:13 Uhr

Russland bereitet ukrainischen Angaben zufolge für den Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine eine neue Offensive vor. Es sei "kein Geheimnis", dass die russische Armee für den 24. Februar eine neue Angriffswelle vorbereite, sagte der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow, Radio Swoboda.

Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Truppen zuletzt ihre Angriffe in der Ostukraine deutlich verstärkt. Besonders massive Angriffe werden auf die beiden Städte Wuhledar und Bachmut gemeldet; beide Seiten berichteten am Freitag über erbitterte Kämpfe auch um Wuhledar.

Erst vor kurzem hatten russische Soldaten und Kämpfer der Söldnergruppe Wagner die nördlich von Bachmut gelegene Kleinstadt Soledar eingenommen. Es war der erste nennenswerte Sieg der russischen Streitkräfte und ihrer Verbündeten nach mehreren Rückschläge in den vergangenen Monaten.

Nach Einschätzung des in den USA ansässigen Institute for the Study of War versucht Moskau, die zahlenmäßig unterlegenen ukrainischen Streitkräfte mit den Angriffen auseinander zu sprengen, um "die Bedingungen für eine entscheidende Offensivkampagne zu schaffen".

Russland hat hunderttausende Reservisten und Strafgefangene mobilisiert, um zu versuchen, die ukrainischen Linien zu durchbrechen und den gesamten Donbass, ein riesiges Kohle- und Industriegebiet im Osten der Ukraine, einzunehmen. (AFP)

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Atomwaffen

Militär-Experte warnt: Im Falle eines russischen Atomschlags hätte Deutschland "keine Antwort"

Sollte Russland einen Atomangriff starten, hätte Deutschland nichts entgegenzusetzen. Davor warnt jetzt der Atomwaffen-Experte Severin Pleyer. "Wir haben nichts dergleichen", weiß der Stratege.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 17,6 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 17. Januar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 9,5 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 17. Januar).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 28. Januar

Moskau: 14 Tote durch ukrainischen Angriff auf Krankenhaus im Osten der Ukraine

  • 16:37 Uhr

Russland hat der ukrainischen Armee vorgeworfen, durch einen Angriff auf ein Krankenhaus im Osten der Ukraine 14 Menschen getötet zu haben. 24 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die russische Armee in einer Erklärung mit. Die ukrainische Armee habe am Samstagmorgen mit Himars-Raketenwerfern ein lokales Krankenhaus im Ort Nowoajdar in der Region Luhansk getroffen, hieß es weiter.

Durch den Angriff wurden den Angaben zufolge 14 Menschen getötet und 24 verletzt - die Opfer habe es "unter den Patienten und dem medizinischen Personal" gegeben. (AFP)

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London wirft Moskau Desinformation bei Opferzahlen vor

  • 13:48 Uhr

Russland macht nach Einschätzung britischer Geheimdienste mit Absicht falsche Angaben zur Zahl seiner Gefallenen im Krieg gegen die Ukraine. Das Verteidigungsministerium in London verwies dazu am Samstag auf Erkenntnisse zu einem ukrainischen Angriff auf eine russische Militärunterkunft in der Region Donezk in der Neujahrsnacht. Anschließend hatte Russland den Tod von 89 Soldaten gemeldet. Den britischen Geheimdiensten zufolge soll es mit hoher Wahrscheinlichkeit jedoch mehr als 300 Opfer gegeben haben.

Für London veranschaulicht dies eine "Allgegenwärtigkeit von Desinformation in allen öffentlichen russischen Verlautbarungen". Diese entstünde durch gezielte Lügen, die von hochrangiger Stelle abgenickt würden, sowie durch ungenaue Berichte untergeordneter Beamter, die eigene Versäumnisse aus Angst vor Entlassung herunterspielen wollten, hieß es in dem Bericht.

Im konkreten Fall aus der Neujahrsnacht habe sich Russland wohl zu dem ungewöhnlichen Schritt entschieden, eine konkrete Opferzahl zu nennen, weil es unter russischen Kommandeuren viel Kritik gegeben habe und ein Kommentar unausweichlich geworden sei. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor elf Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Scholz: "Haben die Sicherheit Deutschlands immer im Blick"

  • 10:55 Uhr

Nach der Zusage von deutschen Leopard-2-Panzern an die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versichert, die Sicherheit Deutschlands "immer im Blick" zu haben. Das verspreche er, sagte Scholz in seiner am Samstag in Berlin veröffentlichten Videobotschaft "KanzlerKompakt". Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier. (dpa)

Russland schiebt Kinder aus dem besetzten Cherson auf die Krim ab

  • 10:26 Uhr

Kinder aus dem russisch besetzten Teil der ukrainischen Region Cherson werden einem Bericht zufolge offenbar auf die ebenfalls russisch besetzte Halbinsel Krim abgeschoben. Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) weist in ihrer aktuellen Einschätzung der Lage in der Ukraine auf eine Untersuchung des russischen Oppositionsmagazins "Verstka" hin. Das Magazin hat demnach Fotos analysiert, die auf einer russischen Adoptionswebseite gezeigt werden, und darauf 14 Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren entdeckt, die aus Cherson kommen. Untergebracht wurden sie im Waisenhaus Jolotschka in Simferopol auf der Krim.

Der offizielle Arbeitsauftrag des Jolotschka-Waisenhauses sehe dem Bericht zufolge die Erziehung der Kinder zu "Patriotismus und Staatsbürgerschaft" vor, mit der Begründung, dass "die Krim im Süden Russlands liegt". Außerdem gehe es um die Schaffung eines "Bewusstseins, ein Bürger des multinationalen Russlands zu sein".

Die Zustände in dem Waisenhaus sollen katastrophal sein. Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti hatte im Jahr 2020 über Jolotschka berichtet. Demnach seien die vor Ort betreuten Kinder stark unterernährt gewesen und von der Leitung des Waisenhauses vernachlässigt worden. Nach den Berichten hatten russische Medien die Einrichtung 2020 als "Kinderkonzentrationslager" bezeichnet.

Die völkerrechtliche Zugehörigkeit der Halbinsel Krim ist seit der Besetzung und Annexion durch Russland im Jahr 2014 umstritten. Die Ukraine und die internationale Gemeinschaft betrachten die Krim weiterhin als Bestandteil des ukrainischen Staatsgebiets. (lh)

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UNHCR: Russische Raketenangriffe lösen keine neue Fluchtbewegung aus

  • 03:30 Uhr

Die derzeit immer wieder heftigen russischen Raketenangriffe haben nach Angaben der Vereinten Nationen keine neue große Fluchtbewegung aus der Ukraine ausgelöst. Das sagte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Kiew. Dass derzeit nicht vermehrt Menschen die Ukraine verließen sei ihm auch in der benachbarten Republik Moldau bei einem Besuch von den Behörden bestätigt worden.

Wegen des Winters kehrten jedoch weniger Menschen in die Ukraine zurück als vor dem Beginn der russischen Raketenangriffe auf das ukrainische Energiesystem im vergangenen Oktober. "Der Winter ist mit dem Konflikt in einigen Regionen sehr hart", sagte der 65-Jährige. Das sei für viele Menschen nicht sehr ermutigend. Insgesamt war Grandi sechs Tage in der Ukraine und besuchte die Städte Odessa, Mykolajiw, Dnipro, Saporischschja, Charkiw und Poltawa.

Die UN geben die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen mit knapp acht Millionen an. Dazu kommen noch etwa 6,5 Millionen Binnenflüchtlinge. "Man kann einen Vergleich mit Bosnien und dem Balkan anstellen, aber die Fluchtbewegung war nicht so groß, obwohl der Konflikt mehrere Jahre andauerte", betonte der UN-Diplomat.

Lobende Worte fand Grandi für Deutschland, das nach Polen die zweitgrößte Zahl an ukrainischen Flüchtlingen aufgenommen hat. "Das ist natürlich sehr gut organisiert", sagte er. Angaben der Bundesregierung zufolge sind in Deutschland über eine Million Ukrainer untergekommen. Bereits kurz vor Kriegsausbruch im vergangenen Februar sei die Bundesrepublik aufgrund der vergangenen Erfahrungen gut vorbereitet gewesen. Zudem sei Deutschland einer der Hauptgeldgeber für das Kommissariat. "Ich denke, dass Deutschland seit dem Beginn des Krieges dem UNHCR mehr als 80 Millionen Euro gegeben hat", sagte Grandi. Die UN seien dafür sehr dankbar. (dpa)

Botschafter: Israel hilft Ukraine "hinter den Kulissen"

  • 01:03 Uhr

Nach Angaben des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, unterstützt sein Land die von Russland angegriffene Ukraine mehr als öffentlich bekannt. Israel helfe, "allerdings hinter den Kulissen und deutlich mehr, als bekannt ist", sagte der Diplomat den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

Er warb um Verständnis für die israelische Zurückhaltung bei dem Thema: "Wir haben die Russen in Syrien. Wie Sie wissen, unterbindet die israelische Armee regelmäßig Waffenlieferungen aus dem Iran nach Syrien und Libanon. Darunter sind auch iranische Drohnen und Raketen, die Russland in der Ukraine einsetzt", so Prosor. Zudem führte er an, dass es eine große jüdische Gemeinde in Russland gebe. "Das sind die zwei Hauptgründe, aus denen wir uns bedeckt halten".

Israel hatte Russlands Angriffskrieg in der Ukraine zwar mehrfach klar verurteilt, erst vor kurzem hatte der neue Außenminister Eli Cohen Kiew auch die Fortsetzung humanitärer Hilfe zugesagt. Insgesamt blieb das Land jedoch eher zurückhaltend und lehnt bislang auch Waffenlieferungen an die Ukraine strikt ab. Russland hat unter anderem großen Einfluss auf die Lage in Syrien. Israel will in dem Nachbarland verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss ausweiten. (dpa)

Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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