- Die Bundesregierung plant bereits seit längerem gemeinsam mit europäischen Partnern einen Raketenschutzschirm gegen Russland zu installieren.
- Laut Informationen der ARD soll nun das israelische Raketenabwehrsystem "Arrow 3" angeschafft werden.
- Die Aufrüstung soll insgesamt rund zwei Milliarden Euro kosten.
Der Krieg in der Ukraine hat alte Konfliktlinien aufgebrochen und Gräben geschaffen. Aus Angst vor einer russischen Aggression hat sich die Bundesregierung zusammen mit europäischen Nachbarländern dazu entschlossen, einen Raketenschutzschirm aufzubauen. Informationen der ARD zufolge soll es sich dabei um das israelische "Arrow 3"-Modell handeln. Hier die wichtigsten Infos zum geplanten Raketenschutzschirm.
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Was kann das System leisten?
Das System kann feindliche Raketen in einer Höhe von 100 Kilometern und bis zu 2400 Kilometern Entfernung abfangen und zerstören. Sollte Russland, so wie es die russische Armee aktuell in der Ukraine tut, Raketen auf europäische Länder abschießen, würde das System sie abfangen können.
Es ist speziell für Mittel- und Langstreckenraketen entwickelt worden, die in großer Höhe fliegen, könnte aber auch Kurzstreckenraketen die aus der russischen Exklave Kaliningrad abgeschossen wurden, vernichten. So könnte über Deutschland ein Raketenabfang-Schirm errichtet werden, wie es Israel mit dem sogenannten "Iron Dome" gelungen ist.
Wie funktioniert das genau?
Die Raketen werden von mobilen Startrampen aus abgeschossen und durch ein Kontrollzentrum gesteuert, das auf Daten von verschiedenen Radaranlagen zurückgreift. Einmal abgeschossen ist die Abwehrrakete darauf ausgelegt mit dem feindlichen Flugkörper zu kollidieren, um ihn auszuschalten. Sie erreicht dabei bis zu neunfache Schallgeschwindigkeit.
Verfehlt die Rakete das Ziel, wird ein Näherungszünder ausgelöst, der einen Splittersprengkopf zündet. Dadurch können feindliche Flugkörper auch noch in 50 Metern Entfernung vernichtet werden. Die "Arrow 3"-Modelle verfügen zusätzlich über schwenkbare Triebwerke, was dafür sorgt, dass auch ferngelenkte Flugkörper abgefangen werden können.
Warum brauchen wir das?
Die Bundeswehr verfügt bisher über keine vergleichbaren Waffensysteme, die Flugkörper in großer Höhe abschießen können. Die US-amerikanischen Patriot-Raketen, die zuletzt geordert wurden, können lediglich Kurzstreckenraketen mit kleiner Reichweite abschießen.
Warum die Entscheidung zugunsten des israelischen Modells?
Das System wurde in Israel bereits als Teil des "Iron Dome"-Schutzschirms erprobt und hat gezeigt, dass es einsatzbereit und leistungsfähig ist. Deutsche Politiker wie die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses
Wann kommt das tatsächlich?
Das System könnte bis 2025 einsatzbereit sein. Dafür müssten Israel und die USA aber dem Export zustimmen. Deutschland wäre das erste Land, das außer Israel über den Raketenschirm verfügen würde.
Zusätzlich sollen aber auch europäische Nachbarländer geschützt werden. Die Bundesregierung ist laut ARD-Informationen aktuell noch dabei sich mit den europäischen Partnern über die Kosten zu verständigen.
Wie profitieren andere EU-Länder von dem System?
In Deutschland würden die Radarsysteme für die Abwehrraketen an drei Bundeswehr-Standorten aufgestellt werden. Von dort aus könnten auch die europäischen Partnerländer mit Daten versorgt werden. Sie müssten sich also lediglich Raketen anschaffen und aufstellen.
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Was kostet das?
Eine Rakete soll rund drei Millionen Euro kosten. Insgesamt werden die Kosten auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt. Diese soll Deutschland aber nicht unbedingt alleine tragen. Laut Regierungsinformationen ist die Bundesregierung in Gesprächen mit den Regierungen der Niederlande, Polen, Estland, Lettland, Litauen, sowie Tschechien, der Slowakei und den skandinavischen Ländern.
Verwendete Quellen:
- Tagesschau.de: Deutschland will "Arrow 3"-System
- Rnd.de: Arrow 3: Wie Deutschland das Raketenabwehrsystem einsetzen will
- Bild.de: "Eiserne Kuppel" soll uns vor Putins Raketen schützen
- Welt.de: Strack-Zimmermann hält Lieferung von Luftabwehrsystem durch Israel für möglich
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