Überraschend hat Norbert Röttgen seine Kandidatur für das CDU-Spitzenamt verkündet. Damit geht wohl neben Armin Laschet, Friedrich Merz und Jens Spahn der vierte CDU-Mann aus Nordrhein-Westfalen ins Rennen um die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer.
Der frühere Bundesumweltminister und heutige Außenpolitiker
Es gehe jetzt nicht allein um eine Personalentscheidung für den Parteivorsitz. "Es geht um die politische - also personelle und inhaltliche - strategische Positionierung der CDU", betonte
Davon habe er seit der Rückzugsankündigung von Parteichefin
Röttgen: "Es geht um strategische Positionierung der CDU"
Es gehe jetzt nicht allein um eine Personalentscheidung für den Parteivorsitz, betonte Röttgen. "Es geht um die politische - personelle und inhaltliche - strategische Positionierung der CDU." Zugleich mahnte er eine Klärung der Personalfrage bis vor der Sommerpause an. Es sei für ihn angesichts der drängenden Aufgaben unvorstellbar, dass sich die CDU bis zum Jahresende mit Personalfragen beschäftige, sagte Röttgen.
Er stammt wie die anderen voraussichtlichen Bewerber Friedrich Merz,
Kramp-Karrenbauer trifft sich am Dienstag mit dem früheren Unionsfraktionsvorsitzenden Merz, um das weitere Vorgehen bei der Neubesetzung von Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur zu erörtern. Im Laufe der Woche soll es auch Gespräche mit Laschet und Spahn über deren Ambitionen geben.
Röttgen will CDU-Vorsitz bis zur Sommerpause klären
Auf der Bundespressekonferenz plädierte Röttgen nun dafür, zunächst die Frage des Parteivorsitzes zu klären. Der oder die neue Vorsitzende habe den ersten Zugriff auf die Kanzlerkandidatur. Darüber müsse dann mit der CSU gesprochen werden. Die Kanzlerkandidatur sollte bis zum Jahresende entschieden sein.
Der CDU-Politiker berichtete, er habe am Morgen Kramp-Karrenbauer seine Kandidatur in einer E-Mail angekündigt. Später hätten sie auch miteinander gesprochen. Mit
Röttgen war Bundesumweltminister im Kabinett Merkel
Der 54-jährige Röttgen war von Oktober 2009 bis Mai 2012 Bundesumweltminister. 2010 setzte er sich in Nordrhein-Westfalen im Ringen um den CDU-Landesvorsitz in einer Mitgliederbefragung gegen Armin Laschet durch. Dann trat er als CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2012 an und verlor gegen SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) warf ihn daraufhin aus ihrem Kabinett, weil er sich weigerte, als Oppositionsführer ins Land zu wechseln. Inzwischen leitet er den Auswärtigen Ausschuss des Bundestags, wo er sich international neu profilieren konnte. (dpa/hub/mf)
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