Die AfD liegt in der Sonntagsfrage gleichauf mit der CDU/CSU. Union und SPD stehen bei ihren Koalitionsverhandlungen unter Druck. Doch in der Union glaubt man, das Gegenmittel zu kennen.

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Angesichts des Höhenflugs der AfD in Umfragen setzt die Union auf einen schnell spürbaren Politikwechsel nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen mit der SPD. "Die Umfragewerte sind bitter", sagt CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der "Bild am Sonntag". "Sie zeigen, dass es jetzt nicht nur auf einen guten Koalitionsvertrag ankommt, sondern vor allem auf die Taten der neuen Regierung. Es darf kein 'Weiter-so' geben."

Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) verspricht im selben Medium: "Sobald die Regierung steht, stellen wir die Weichen in der Wirtschafts-, Migrations- und Verteidigungspolitik um. Der Neustart wird in jedem Dorf und in jeder Stadt zu spüren sein."

AfD zog erstmals in einer Umfrage mit Union gleich

Erstmals in einer Umfrage hatte die AfD mit der Union gleichgezogen. Sechs Wochen nach der Bundestagswahl liegen CDU/CSU und AfD in der Erhebung des Meinungsforschungsinstitutes Insa für "Bild" jeweils bei 24 Prozent. Bei der Wahl am 23. Februar hatte die Union mit 28,5 Prozent gewonnen, die AfD war mit 20,8 Prozent auf Platz zwei gelandet.

CSU-Generalsekretär Martin Huber sieht die Schuld der Zeitung zufolge nicht bei CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, sondern verweist auf die Weltlage. US-Präsident Donald Trump "stürzt mit seinen Zöllen die Weltwirtschaft in eine Krise, und die AfD ist ihm treu ergeben", sagt Huber. "Wer AfD wählt, wählt Trump und (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin."

Linnemann sagt, die Menschen hätten "keine Ampel 2.0 gewählt, sondern einen Politikwechsel". Frei ergänzt: "Es ist unser Anspruch, das Land wieder zum Laufen zu bringen." Die Union werde die innere und äußere Sicherheit Deutschlands auf der Prioritätenliste wieder nach ganz oben rücken. (dpa/bearbeitet von vit)