- 21:15 Uhr: ➤ WHO: 40 Prozent Impfrate in allen Ländern bis Jahresende erreichbar
- 15:37 Uhr: Immer mehr gefälschte Corona-Impfausweise - Polizei schnappt Betrüger
- 11:54 Uhr: Rummenigge äußert sich zu Joshua Kimmichs Impfstatus
- 08:26 Uhr: Saarlands Ministerpräsident Hans für Ende der epidemischen Lage
- 07:45 Uhr: Corona-Inzidenz steigt weiter an und erreicht Wert deutlich über 100
- 07:12 Uhr: Kroatien und Bulgarien ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiete
- 06:34 Uhr: Landkreistag-Präsident für Debatte über Impfpflicht für Lehrer
➤ WHO: 40 Prozent Impfrate in allen Ländern bis Jahresende erreichbar
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Deutschland und andere Länder aufgerufen, bei Corona-Impfstofflieferungen zugunsten bedürftigerer Staaten zurückzustehen. "Die Pandemie wird enden, wenn die Welt sich entscheidet, sie zu beenden", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntagabend bei der Gesundheits-Konferenz "World Health Summit" in Berlin. Man wisse von fast 50.000 registrierten Todesfällen pro Woche - damit sei die Pandemie noch lange nicht vorbei.
Er erinnerte an das WHO-Ziel, wonach bis Jahresende mindestens 40 Prozent der Menschen in jedem Land geimpft sein sollen. "Dieses Ziel ist erreichbar", betonte Tedros. Er dankte Deutschland für seine Großzügigkeit, mehr sei aber nötig. Länder, die bereits eine Impfquote von wenigstens 40 Prozent erreicht hätten - darunter alle G20-Staaten - sollten dem UN-Impfprogramm Covax oder der afrikanischen Initiative Avat bei Impfstofflieferungen den Vortritt lassen. "Kein Land kann die Pandemie isoliert vom Rest der Welt beenden", mahnte Tedros.
In Deutschland sind nach jüngsten Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums mittlerweile 66,2 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. 69,1 Prozent haben demnach mindestens eine Impfdosis erhalten.
Laut Bundesgesundheitsminister
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Immer mehr gefälschte Corona-Impfausweise - Polizei schnappt Betrüger
15:37 Uhr: Die Ermittler sprechen von einem Verfahren von "überdurchschnittlicher Bedeutung": In München machen Polizisten eine Betrügerbande dingfest, die Hunderte gefälschte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis hergestellt und im Internet verkauft haben soll. Sie finden bei der Aktion am Freitag Geld und Kryptowährungen von fast 100.000 Euro, es gibt zwei Verhaftungen: Ein wichtiger Schlag gegen Fälscher. Doch das Problem dürfte damit kaum gelöst sein. Denn Bayerns Polizei registriert immer mehr Impfausweise mit gefälschten Corona-Zertifikaten.
"Wir gehen davon aus, dass immer mehr gefälschte Impfausweise im Umlauf sind", sagte Bayerns Innenminister
Im Münchner Fall waren eine Apotheke und Privatwohnungen durchsucht worden. Seit Mitte August sollen die Betrüger Fake-Codes auf einem deutschsprachigen Cybercrime-Forum im Internet angeboten haben, wie die zuständigen Ermittler der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) mitteilten. 350 Euro musste man demnach zuletzt dafür hinlegen, um einen digitalen Impfausweis zu bekommen - ohne gegen das Coronavirus geimpft worden zu sein. Allein im Oktober sollen die Fälscher mehr als 500 Impfzertifikate ausgestellt haben.
"Jedem ist es selbst überlassen, ob er sich gegen Corona impfen lässt. Falls man sich aber gegen eine Impfung entscheidet, muss man auch dazu stehen", betonte Herrmann. Vorzugaukeln, geimpft zu sein, um ohne Tests beispielsweise in die Gaststätte oder ins Kino zu gehen, sei nicht nur eine Riesenfrechheit. "Diese Leute setzen aufgrund der unkalkulierbaren Infektionsrisiken das Leben anderer aufs Spiel. Es drohen zu Recht hohe Strafen."
Hunderte Menschen dürften sich allein bei den am Freitag in München dingfest gemachten Betrügern falsche digitale Impfausweise besorgt haben. Laut dem bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg angesiedelten ZKG ist es aber nicht möglich, ihre Namen zu ermitteln. Unklar ist, ob ihre gefälschten Impfausweise gelöscht oder ungültig gemacht werden können.
Gefälschte Impfausweise können Straftatbestände wie Urkundenfälschung erfüllen. Wer sie in Verkehr bringt oder nutzt, macht sich strafbar, in der Folge sind sogar Freiheitsstrafen möglich. Im Fall der Münchner Betrügerbande kam die Apothekenmitarbeiterin und ein Komplize in Untersuchungshaft, in diesem Fall geht es um "Unzutreffende Bescheinigung einer COVID-19-Schutzimpfung" und Fälschung technischer Aufzeichnungen.
Immunologe: Langzeitfolgen bei Impfungen seien "Missverständnis"
15:03 Uhr: Der Immunologe Carsten Watzl hat in Bezug auf mögliche Langzeitfolgen von Impfungen von einem "Missverständnis, das sich bei vielen Menschen hartnäckig hält" gesprochen. "Was man bei Impfungen unter Langzeitfolgen versteht, sind Nebenwirkungen, die zwar innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten, die aber so selten sind, dass es manchmal Jahre braucht, bis man sie mit der Impfung in Zusammenhang gebracht hat", sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Bayern-Profi
Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", sagte Kimmich. Watzl verwies nun darauf, dass Nebenwirkungen einer Impfung immer innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten. "Danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff ist aus dem Körper verschwunden. Was offensichtlich viele Menschen unter Langzeitfolgen verstehen, nämlich dass ich heute geimpft werde und nächstes Jahr eine Nebenwirkung auftritt, das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der COVID-19 Impfung nicht auftreten", erläuterte der Experte.
Der große Vorteil bei den Impfungen gegen das Coronavirus sei, "dass wir diesen Impfstoff in kurzer Zeit bei vielen Menschen angewendet haben". In Deutschland seien es mehr als 100 Millionen Dosen, weltweit mehr als 6 Milliarden. Daher kenne man bereits mögliche seltene Nebenwirkungen wie Sinusvenenthrombosen, dabei kommt es zu einem Verschluss bestimmter Venen im Gehirn.
"Hätten wir jedes Jahr nur zehn Millionen Impfungen durchgeführt, könnte es sein, dass man diese Nebenwirkungen erst viel später erkannt hätte", sagte Watzl und betonte: "Wenn überhaupt sind die COVID-19 Impfstoffe in Bezug auf Langzeitfolgen (seltene Nebenwirkungen) also bereits besser erforscht als andere Impfungen."
Rummenigge äußert sich zu Joshua Kimmichs Impfstatus
11:54 Uhr: Der langjährige Münchner Vorstandschef
Kimmich hatte nach dem 4:0 in der Fußball-Bundesliga am Samstag gegen die TSG 1899 Hoffenheim im TV-Sender Sky eingeräumt, bislang keine Impfung gegen Corona zu haben.
Rummenigge sagte über den 26-Jährigen: "Ich finde, Joshua Kimmich ist vielleicht der Bundesligaspieler, der eine unglaubliche Vorbildfunktion in vielen Dingen wahrnimmt." Rummenigge kenne Kimmich als "tollen Menschen". Grundsätzlich sei das, was der Mittelfeldspieler gemacht habe, "sehr verantwortungsvoll".
Kimmich hatte im März 2020 gemeinsam mit seinem Bayern-Kollegen Leon Goretzka die Aktion "We Kick Corona" (#wekickcorona) ins Leben gerufen, mit der sie Spenden für soziale Einrichtungen sammeln.
Saarlands Ministerpräsident Hans für Ende der epidemischen Lage
08:26 Uhr: Der saarländische Ministerpräsident
Der Vorstoß stammt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Seit Tagen wird über ihn kontrovers diskutiert, auch angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen. Kritiker befürchten einen "Flickenteppich" an Maßnahmen und Regelungen. Spahn betonte im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks, es gehe darum, nach 19 Monaten einen Ausnahmezustand zu beenden. Die Befugnisse der Bundesregierung sollten in einen Normalzustand zurückgeführt werden. Er betonte, dies bedeute keinen "Freedom Day" (Freiheitstag) oder das Ende aller Maßnahmen. Diese könnten auch ohne den Ausnahmezustand geregelt werden.
Die epidemische Lage ist Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Maßnahmen in Deutschland. Sie wurde erstmalig vom Bundestag im März 2020 festgestellt und später immer wieder vom Parlament verlängert.
Corona-Inzidenz steigt weiter an und erreicht Wert deutlich über 100
07:45 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland hat erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100 überschritten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit exakt 106,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei exakt 100 gelegen, vor einer Woche bei 72,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 13.732 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:26 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8682 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 23 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.466.157 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 2,68 an (Donnerstag 2,45). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.206.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.100.
Kroatien und Bulgarien ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiete
07:12 Uhr: Mit Kroatien und Bulgarien stuft die Bundesregierung ab Sonntag zwei weitere EU-Länder als Corona-Hochrisikogebiete ein. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und aus einem Hochrisikogebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Bisher sind Rumänien, Litauen und Slowenien die einzigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, für die das gilt.
Weltweit stehen rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste des RKI. Neben Kroatien und Bulgarien kommen am Sonntag auch Kamerun, Singapur und die Republik Kongo hinzu. Gestrichen werden Kenia, Kosovo, Irak und Honduras.
Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
Landkreistag-Präsident für Debatte über Impfpflicht für Lehrer
06:34 Uhr: Nach der Zunahme der Corona-Infektionen mahnt der Landkreistag eine Debatte über eine Impfpflicht für Pflegekräfte und pädagogisches Personal an. "Wir werden nicht umhinkommen, über eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppe wie Lehrer, Erzieherinnen oder Pflegekräfte zu diskutieren", sagte der Präsident des deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das gehört im Herbst definitiv auf die politische Tagesordnung". Man müsse sich bewusst machen, dass bislang auch diejenigen geschützt würden, "die sich aus freien Stücken gegen einen Impfschutz entschieden haben". Das habe zwar seine Berechtigung, jedoch müsse ab einem gewissen Punkt "die Frage erlaubt sein, wie lange die Gesellschaft das so mittragen kann".
Sager forderte überdies, Bund und Länder sollten sich auf einen Ausstiegspfad aus den Corona-Einschränkungen verständigen "und den Menschen damit eine klare Perspektive geben". Ein Auslaufen der epidemischen Lage des Bundes nannte er demnach "richtig". Masken, Abstand und Lüften sollten dennoch über die Wintermonate
eingehalten werden. Dies funktioniere auch über Regelungen der
Länder.
Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland hat wieder deutlich zugenommen: Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte am Wochenende erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100.
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