Zwischenzeitlich erinnerte die "Wer wird Millionär?"-Ausgabe am Montagabend an das Format "Pleiten, Pech und Pannen". Vor allem in der Damenabteilung machte sich große Enttäuschung breit. Eine angehende Fachärztin und eine als "Head of International Key Account Management" fungierende Paderbornerin mussten sich mit 500 Euro begnügen.
"Corona hat auch unsere Sendung erreicht, wir machen sie heute notgedrungen ohne Publikum", so
Und dennoch: Die Tribünen waren nicht ganz unbesetzt, saßen dort doch neben den Begleitpersonen mit Ronald Tenholte, Jan Stroh und
WWM: Gleich zu Beginn ging’s um 64.000 Euro
Zunächst saß die Hinterlassenschaft der letzten Sendung, Kandidat André Krzykowski, in der Mitte bei Günther Jauch. Der Videojournalist stand bereits bei 32.000 Euro und sah sich mit folgender 64.000-Euro-Frage konfrontiert:
Wo ging bei der Präsidentschaftswahl 2019 ein Komiker ohne politische Erfahrung als klarer Sieger hervor?
A: Finnland
B: Ukraine
C: Kanada
D: Portugal
Der Videojournalist machte es kurz, loggte die Ukraine ein und stand damit bereits bei 64.000 Euro. Die ukrainische Präsidentschaftswahl 2019 ging an Wolodymyr Selenskyj, der mit 73 Prozent der Stimmen auch noch das beste ukrainische Wahlergebnis aller Zeiten einfuhr. Obwohl er noch auf den Telefonjoker setzen durfte, scheiterte Krzykowski dann jedoch an der folgenden 125.000-Euro-Frage:
Im Januar wurde offiziell verkündet, es gebe aktuell genau 48 aktive…?
A: Grippeviren
B: FIFA-Schiedsrichter
C: NASA-Astronauten
D: Kohlekraftwerke
Da der Telefonjoker die Zeit verstreichen ließ, musste Krzykowsk kapitulieren. Das Geld wird er in die Datenrettung einer defekten Festplatte und in ein Auto investieren.
Angehende Fachärztin kämpft mit Wissensschwund
Danach war Lena Weisheit an der Reihe. Die angehende Fachärztin für Unfallchirurgie und Orthopädie nahm drei Joker und damit auch gleich die Zusatzjoker-Millionäre auf der Tribüne aus dem Spiel. Die Ärztin operierte bei Günther Jauch ein wenig ungeschickt.
Bereits bei einer einfachen Frage um 2.000 Euro musste sie ihre Mutter konsultieren. Ein historischer Moment: Zum ersten Mal in der Geschichte der Sendung durfte eine Begleitperson als Publikumsjoker ran. Auf die Mutter war Verlass und die Tochter eine Runde weiter.
Kandidatin geht aufs Ganze und verliert mächtig Kohle
Die mit sich selbst unzufriedene Kandidatin rette sich danach mit Hilfe ihres Vaters, der als Telefonjoker fungierte, über die 8.000-Euro-Hürde. Anschließend stellte ihr Jauch die folgende Frage für 16.000 Euro:
Viel mediale Aufmerksamkeit wurde Christine Lambrecht im letzten Juni zuteil – als neuem Mitglied der…?
A: ISS-Besatzung
B: Berlinale-Jury
D: "Traumschiff"-Crew
Weisheit schwankte zwischen A und C und ging dann mit dem Mut der Verzweiflung aufs Ganze. Sie ließ die "ISS-Besatzung" einloggen, was die dahinter sitzende Mutter, der die richtige Antwort bekannt war, mächtig blass werden ließ. "Es ist aber leider die Bundesregierung", klärte Jauch die Kandidatin auf, die auf 500 Euro runterplumpste.
"Mit Fug und Recht" und "Frischfisch"? Noch nie gehört!
Kerstin Schnelle aus Paderborn wollte es besser machen. Für jemanden, der als "Head of International Key Account Management" arbeitet, musste das doch zu machen sein. Weit gefehlt! Schon bei der einfachen 500-Euro-Frage stieß die an sich im Export tätige junge Dame an ihre Grenzen.
Was kommt redensartlich meist mit "Recht" daher?
A: Blöd
B: Sinn
C: Un
D: Fug
Schnelle hatte keine Ahnung, da ihr die durchaus bekannte Redewendung "Mit Fug und Recht" schlichtweg nicht geläufig war. Auch ihr griff die eigene Mutter unter die Arme. Und schon waren dem Fortpflanz 500 Euro sicher.
"Wer wird Millionär?": Schnelle scheitert am Knusprigbrot
Das große Problem: Mehr wurde es dann aber auch nicht, denn wer nicht weiß, dass nur "Frischfisch" – und nicht "Knusprigbrot", "Knackigobst" oder "Zartfleisch" – im Duden stehen kann, muss bei Formaten, bei denen Wissen eine Rolle spielt, schon mal mit dem Schlimmsten rechnen. Kerstin Schnelle wähnte leider "Knusprigbrot" im Duden und war somit ebenso frühzeitig raus.
Vielversprechender Kandidat flitzt in hohe Geldregionen
Zur Abwechslung einen richtig guten Eindruck machte dann der letzte Kandidat des Abends, Oliver Alber aus Böblingen. Sein Urschrei nach der für ihn erfolgreichen Auswahlrunde deutete vor allem auf eines hin: Der Manager von Physiotherapiezentren ist motiviert bis in die Zehenspitzen.
Und so stand er auch recht flott bei 16.000 Euro, ohne einen einzigen Joker verbratet zu haben. Am Ende der Sendung durfte dann endlich auch noch ein Millionär auf den Plan treten, da sich Alber bei 64.000-Euro-Frage nicht ausreichend sicher war:
Sozusagen als ungute Steigerung von "Helikopter-Eltern" warnen Experten vor der noch übertriebeneren Fürsorge der…?
A: Rasenmäher-Eltern
B: Schneeschieber-Eltern
C: Gießkannen-Eltern
D: Laubbläser-Eltern
"Ein Millionär bitte zur Hilfe!", bat der Kandidat. Zwei der drei auf der Tribüne sitzenden Neureichen erhoben sich. Alber schenkte Jan Stroh, der sich in der Jubiläumssendung 2019 stinkreich machte, das Vertrauen. "Ich hab‘ den Begriff erst kürzlich gelesen. Es sind die Rasenmäher-Eltern", so der der Neo-Millionär. Er verhalf dem sympathischen Alber damit vorerst zu 64.000 Euro. Am 27. April, wenn "Wer wird Millionär?" in die Fortsetzung geht, wird sich weisen, ob der gute Mann seine PS letztlich voll auf den Boden bringt.
"Wer wird Millionär?": Neue Joker wegen Coronavirus
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