Am Samstagabend dreht sich bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" alles um den Frühling. Doch weil die Show ist, wie sie ist, wird der Frühling von Barbara Schöneberger, Günther Jauch und Thomas Gottschalk mit einem kleinen Chaos begrüßt. Und wo Chaos ist, wollen Schöneberger und Jauch bei einem Spiel gerne noch mehr Chaos erzeugen – mit unfairen Mitteln.

Christian Vock
Eine Kritik
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"Das Frühlingsfest der guten Laune", verspricht Kommentator und Schiedsrichter Thorsten Schorn den Zuschauern von "Denn sie wissen nicht, was passiert" und sollte, so viel kann man am Ende nach über vier Stunden sagen, damit Recht behalten. Vor allem, weil die Begriffe "Frühlingsfest" und "gute Laune" so wunderbar unkonkret sind. Unter "Frühlingsfest" versteht sicher jeder etwas anderes und was dem einen gute, macht gerne einmal dem anderen schlechte Laune – und so sollte es am Samstagabend auch sein.

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Was RTL unter "Frühlingsfest" versteht, zeigt sich bereits nach wenigen Sekunden, denn da kommen Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Barbara Schöneberger in Bienenkostümen und auf einem Traktor eingefahren. Die Gäste der jüngsten Ausgabe, Jana Ina Zarrella und Ralf Schmitz, folgen kurz darauf ebenfalls als Bienchen. "Der Thorsten wird uns gleich sagen, warum wir so bescheuert aussehen", mutmaßt Barbara Schöneberger und in der Tat sollte sie es kurz darauf erfahren.

Schöneberger, Jauch und Co. spielen "Bienchen und Blümchen"

Beim Spiel "Bienchen und Blümchen" müssen die Teams aus Schöneberger und Jauch sowie Zarrella und Schmitz – Thomas Gottschalk moderiert – mit ihren Kostüm-Stacheln Luftballons zum Platzen bringen, die auf großen Deko-Blumen angebracht sind. Günther Jauch ahnte bereits, dass es mit solchen Kostümen auf ein "Bestäubungsspiel" hinauslaufen würde, insofern ist mit Spiel eins das "Frühlingsfest"-Motto sogar erfüllt. Auch die Sache mit der guten Laune geht zumindest bei Schöneberger gut aus: "So ein schönes Eröffnungsspiel, Thomas", freut sich Schöneberger.

Doch während die "Frühlingsfest"-Idee eisern durchgezogen wird, sollte es bei der guten Laune ein paar Hängerchen geben. Zur Erinnerung: Bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" spielen zwei Zweierteam verschiedene Spiele gegeneinander. Beim Finalspiel stehen beide Team in jeweils einer Wand und müssen abwechselnd Fragen beantworten. Bei jeder falschen eigenen und jeder richtigen gegnerischen Antwort kommen von hinten Steine in die Wand gefahren und erschweren den Kandidaten den Halt. Das Team, das sich am längsten in der Wand halten kann, gewinnt 20.000 Euro für seine Hälfte des Studiopublikums.

Das Besondere dabei: Welche Spiele gespielt werden, wissen weder Spieler noch Moderator, lediglich Kommentator Thorsten Schorn weiß als Zeremonienmeister Bescheid. Damit steht die Show wie kaum eine andere für eine gehörige Portion Chaos und was das bedeutet, sollte Spiel zwei zeigen. Auf Elektro-Gokarts sollen die Promis beim Flower Power Race durchs Studio düsen. Warum? Um das herauszufinden braucht es ein Weilchen, weil niemand bei der Regelerklärung richtig zuhört. Lediglich Günther Jauch kann ein wichtiges Detail klären: "Wo sind die Bremsen?", fragt Jauch und Thorsten Schorn erklärt es ihm: "Es gibt keine."

Chaos auf der Rennstrecke

Irgendwann ist klar, dass die vier Promis sich erst eine Frage mit drei Antwortmöglichkeiten anhören müssen. Am Ende der Rennstrecke gibt es für jede Antwortmöglichkeit ein Feld, die Promis müssen nun so schnell wie möglich in das Feld mit der richtigen Antwort fahren. "20:30 Uhr und ich hab' mein Styling schon komplett zerstört", leidet Jana Ina Zarrella unter ihrem Lockenperücken-Helm – dann nimmt das Chaos seinen Lauf.

Ralf Schmitz schmiert das Gokart direkt am Start ab, Zarrella nimmt die Zielmarkierung mit und Barbara Schöneberger den Rest: "Dieses typische Kind bei der Kirmes, das immer gegen dich fährt", schimpft Zarrella und will Schöneberger nicht in ihrer Nähe haben. Für Jauch hat Zarrella zwischendrin einen anderen Tipp: "Her Jauch, Sie nehmen die Deko mit!" Bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" gehört so ein Chaos zum Konzept, trotzdem dürfte der Regisseur froh gewesen sein, als das Spiel irgendwann durch war.

Mit etwas gutem Willen kann man das Wettrennen auch noch unter "Frühlingsfest" laufen lassen, schließlich ging es bei den Fragen um den Frühling. Gute Laune dürfte das Spiel aber nicht nur Schöneberger, Jauch und Co. gemacht haben, sondern auch dem Zuschauer. Ein ähnliches Chaos gab es etwas später noch einmal, nur war es da um die gute Laune nicht mehr so gut bestellt – zumindest bei Jana Ina Zarrella und Ralf Schmitz. Im zehnten Spiel sollten die Promis immer eine exakt vorgegebene Anzahl an Gegenständen aus kleinen Dosen schütten. Klingt simpel, war aber im Detail aber eine Herausforderung.

Jana Ina Zarrella im Regel-Stress: "Ja, mach mich fertig jetzt hier"

Schöneberger beginnt mit der Dose Sonnenblumenkerne und verliert. Dann ist Jauch an der Reihe, plötzlich aber wieder doch nicht, stattdessen macht Zarrella weiter, aber mit der Dose Schoko-Eier. Da schaltet sich der Oberschiedsrichter ein und überstimmt Thorsten Schorn, denn Jauch wäre doch dran gewesen. Erst danach ist Zarrella an der Reihe, aber nicht mit den Schokoladeneiern, sondern ebenfalls mit den Sonnenblumenkernen. Doch plötzlich wird sie erneut zurückgepfiffen, denn sie muss doch mit den Schokoeiern weitermachen. "Ja, mach mich fertig jetzt hier", schimpft Zarrella.

Ein kleines Ärgernis, das größere sollte noch kommen. "Barbara, hör auf zu reden!", bittet Zarrella Schöneberger um ein bisschen mehr Fairness, als Schöneberger sie beim Schütten mit Geplapper aus der Ruhe bringen will. Ein Schachzug, den Jauch daraufhin auch bei Ralf Schmitz versucht: "Herr Jauch, hören Sie auf!", fordert Schmitz Jauch mit sachlicher Stimme auf, als der ebenfalls etwas unfair die Konzentration mit Gequatsche stören will. Das Spiel können Zarrella und Schmitz trotz der Stör-Aktionen ihrer Gegner zwar noch gewinnen, im Finalspiel haben die beiden dann aber weniger Glück.

Zuvor hangeln sich die beiden Promi-Paare durch einen abwechslungsreichen, aber nicht immer glücklich kommunizierten Spiele-Marathon. So hält man es zum Beispiel selbst 2024 immer noch für eine gute Idee, lebende Tiere für ein Spiel Faxen machen zu lassen. Da darf man trotz aller Beteuerungen, den Tieren gehe es gut, fragen, ob das wirklich nötig ist. Im Finale liefern sich dann die beiden Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zuerst fällt Günther Jauch um 0:37 Uhr aus der Wand. "So lange hat sich noch kein Paar gehalten", erklärt Schorn neun Minuten später über Zarrella und Schmitz – hätte es vielleicht aber bleiben lassen sollen. Denn kaum hat er es gesagt, fällt Jana Ina Zarrella aus der Wand, ein paar Sekunden später folgt ihr Schmitz. Damit triumphieren diesmal Schöneberger und Jauch und erspielen für ihr Publikum 20.000 Euro.

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