Der Abend startet für BVB-Fans wie mich mit einer schönen Überraschung zum 1. Advent. Das als Simon & Garfunkel der Moderationskunst eingestufte Ansager-Duo Jochen Schropp und Marlene Lufen trägt als Hommage an Borussia Dortmund perfekt aufeinander abgestimmte Outfits in Schwarz-Gelb. Der Teaser für den Samstagabend zeigt dann passend dazu: Ähnlich wie bei den Fans des BVB am letzten Spieltag der Vorsaison wird heute wieder viel geweint. Der Container ist inzwischen ein einziger Flenny-Markt. Nur, was ist passiert?
Für Fans der hochphilosophischen Premium-Unterhaltung hier der erklärende, wissenschaftliche Peer-Review von Tag 13: Anders als bei
Während nach einem erholsamen Schlaf in einem Feriencamp ohne jede Tagesverpflichtungen normalerweise sowas Profanes wie Frühstück auf der Tagesordnung steht, bleibt im Bordbistro der Belanglosen nicht nur die Küche kalt, sondern auch die Seelen. Noch vor dem ohnehin nicht erlaubten Kaffee startet eine neue Exklusiv-Ausgabe des Intriganten-Stadls.
Den Keim hatte am Vortag noch
Das "M" in Mangiapane steht für "Menschlichkeit"
Nahtlos daran anknüpfend beruft
Matthias Mangiapane ist sich sicher: "Paulina hat mehr drauf wie Dilara." Hoffentlich auch grammatikalisch, denn dann könnte der Turbo-Intellektuelle Mangiapane sogar noch was lernen. Womöglich spräche er anschließend vielleicht sogar besser Deutsch (Achtung!) wie Dilara. Die ist sich mittlerweile sicher: "Das ist doch nicht mehr menschlich hier drin!"
Bis zu diesem Zeitpunkt hält sich Paulina noch recht bedeckt. Insgesamt verkauft sie sich bis zum heutigen Abend überraschend gut. Wer schon mal eine Episode ihres Signature-Formats "Ex on the Beach" gesehen hat, hielt Paulina bislang wahrscheinlich für eine in amouröser Dauereskalation zwischen diversen Parallel-Affären gefangene Vollblut-Bikini-Influencerin, die alle 90 Sekunden bei einer Notlüge erwischt wird. Zwischenzeitlich hatte sie allein in Reality-Formaten einen höheren Bodycount als ich in über 30 Jahren.
Paulina: Vom Bordstein ins Luxushotel – und zurück
Paulinas Männertyp waren bislang übrigens ausschließlich junge Männer mit indifferentem Jobstatus, Instagram-Flirtsucht und Testosteron-Überschuss, von denen man gelegentlich den Eindruck bekommt, die Anzahl ihrer Tattoos übersteige die Anzahl ihres Wortschatzes um Längen. Mit ihrem taktischen Mangiapane-Manöver ändert Paulina heute zwar nicht ihr Beuteschema, dafür aber ihre Siegchancen.
Sympathiedynamisch muss man zumindest während dieser Staffel attestieren, dass eine Verbrüderung mit Matthias Mangiapane nicht unbedingt zu einem rasanten Anstieg der wohlwollenden Popularität führen wird. Mit seinem süffisantesten Lächeln fasst Matthias Mangiapane zusammen: "Das ist die Gier nach 100.000 Euro." Er bedauert vor allem, dass "die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt". Das ist absolut verständlich, denn kaum jemand verhält sich in Reality-Formaten so menschlich wie Matthias Mangiapane. Das kann jeder bezeugen, der seinen Blauhelmeinsatz bei "Promis unter Palmen" verfolgt hat.
Um eine überbordende Menschlichkeit zu dokumentieren, versucht Mangiapane, die ihm langsam spieltaktisch hörig werdende Paulina auch nominierungssicher für sich zu machen: "Wir landen ab jetzt immer auf der Liste, es sei denn, man tut das Konsortium sprengen." Das tut weh, jetzt auch sprachwissenschaftlich. Aber Matthias Ikarus Mangiapane hat nicht nur Intrigen, sondern auch Volksweisheiten im Repertoire: "Wer hoch steigt, der tief fällt." Wen genau er meint, lässt er offen. Vielleicht berichtet er aber auch nur von seinen Erfahrungen mit Viagra.
Würde Björn Höcke Matthias Mangiapane wählen?
Um auch mal über anderes als nicht anwesende Mitkandidaten zu reden, verzieht sich Mangiapane anschließend mit seiner neuen Assistentin Paulina zur Ablenkung ins Bad und rasiert sich erstmals seit Einzug. Mit dem Ergebnis ist er zufrieden: "Jetzt sehe ich endlich nicht mehr aus wie Mohammed oder Ali!" Geniale Taktik: Mobbing-Aussetzer mit Rassismus-Aussetzern ausgleichen. Der Sieg ist ihm damit so gut wie sicher. Also, jedenfalls, wenn ausschließlich AfD-Wähler Sat.1 gucken.
Als komödiantisches Highlight geht das heutige obligatorische Spiel um den Einkauf in die PBB-Geschichtsbücher ein. Der D-Promi-Rummeltruppe wird aufgetragen, zwei Kandidaten zu bestimmen, die "Köpfchen haben". Der Follower-Optimierungs-Club entscheidet sich für Peter und, haha, Paulina. Team Doppel-P tritt entsprechend gebauchpinselt an – und versagt komplett. Heidi Klum, Helene Fischer und Beyoncé können sie gerade noch nach Alter sortieren. Bei der Frage, ob 3 mal 3 plus 2 mehr als 3 mal 1 plus 3 ist, sieht es aber bereits desaströser aus als im Bundeshaushalt. Mathe auf Drittklässler-Niveau ist nicht die größte Stärke der Container-Denk-Elite. Da fragt sich sogar Paulina: "Bin ich dumm?" Das gibt Sonderpunkte für die korrekte Antwort auf "Was ist eine rhetorische Frage?", aber leider kein Abendessen.
Schon bei der nächsten Frage könnte sie aber alles wiedergutmachen. Die Länder Schweden, Niederlande, Italien und Deutschland müssen nach ihrer Einwohnerzahl sortiert werden. Da zeigt sich Paulina allerdings ähnlich gut aufgestellt wie bei Grundschul-Mathe: "Wie viele Einwohner hat denn Schweden? Ich war ja noch nie da!" Für mich ein Skandal, diese Ungerechtigkeit von Big Brother! Was kommt als Nächstes? Soll man beantworten, ob man auf dem Mond ohne Raumanzug atmen kann? Wie könnte das jemand wissen? Kaum jemand von den Insassen war ja jemals auf dem Mond!
Matthias Mangiapane ist erster Finalist
Der ohnehin nur noch aus sieben Euro bestehende Einkauf im containereigenen Discounter-Markt (wenn ich mich richtig erinnere, ein Lidl) ist damit verspielt. Auch der Samstag wird somit ein Gourmettraum aus Haferflocken. Die meisten verbliebenen Container-Koryphäen nehmen das gelassen. Vielleicht, weil sie wissen: In spätestens zwei Tagen ist eh Schluss. Nur Peter Klein scheint vom Hunger geplagt: "Selbst im Gefängnis bekommt man dreimal am Tag Essen!"
Wie das Dinner aussehen wird, rückt aber ohnehin schnell in den Hintergrund, denn es ist wieder Nominierungs- und Exit-Zeit. Die Bewohner entscheiden sich in geheimer Wahl für eine Ausscheidungs-Competition zwischen Peter Klein und
Viel Zeit für Trauer bleibt im Container nicht, denn Paulina darf direkt im Anschluss einem Kandidaten das goldene Finalticket übergeben. Theoretisch auch sich selbst. Diese Selbstschutz-Option lässt sie verstreichen: "Wenn ich ins Finale einziehe, dann auf ehrliche Weise und weil der Zuschauer das möchte!" Linear zur neuen Abhängigkeits-Konstellation im Team übergibt sie die "Finalist"-Schärpe ohne langes Nachdenken direkt an Matthias Mangiapane. Sie hofft offenbar, damit selbstlos zu wirken und Sympathien bei den Zuschauern zu wecken. Das ist ein bisschen so, als würde Borussia Dortmund, um Fan-Irritationen um die Verpflichtung von Felix Nmecha aufzulösen, Alice Weidel als Mental-Coach verpflichten. Wie klug diese Entscheidung ist, wird sich zeitnah zeigen.
Aus meiner Sicht hat Paulina damit sowohl sich selbst als auch Matthias Mangiapane um jede Siegchance gebracht. Ob ich damit richtig liege, erfahren wir teilweise womöglich schon morgen. Ich werde berichten. Bis dann!
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