Der fünfte Tag im Containerparadies für Ex-Berühmtheiten am Karrierescheideweg beginnt motivationsfördernd und müdigkeitsbekämpfend sehr früh am Morgen.
Es gibt unterschiedlichste Möglichkeiten, quotenstabilisierend in eine neue Ausgabe einer Reality-TV-Livesendung zu starten. Goldstandard, um sowohl die erwartungsfroh auf Trash-Kulmination wartende Fangemeinde wie auch die zufällig aus dem vorangegangenen Programm versehentlich hängen gebliebenen Zufallsbeobachter sowie die beim Zappen vorbeischlendernde TV-Laufkundschaft zum Bleiben zu animieren, ist der so genannte Cold Opener.
Peinlicher Start in die Folge
Ein Teaser, der ohne einordnenden Kontext oder Moderation die Skandal-Sätze und Fremdschäm-Momente der kommenden Stunden gezielt anteasert. Alternativ wird gerne auch einfach live in das Reality-Szenario geschaltet, um ein Gefühl totaler Nahbarkeit zu erzeugen.
Oder man lässt die Schnappatmungs-Momente der Vortage nochmals schnell Revue passieren, um die Vorfreude auf eine adäquate Fortsetzung zu schüren. Einzig die Variante, die sich die Intro-Beauftragten von Sat.1 für die fünfte Episode der beliebten Familienunterhaltung "Promi Big Brother" erdacht haben, dürfte keine größere Zukunft im Willkommens-Portfolio der D-Promi-Aufarbeitungsindustrie haben.
Das etablierte PBB-Moderationsduo
Das erste Learning der Staffel lautet daher: Es ist kein Zufall, dass weder Jochen Schropp, noch Marlene Lufen zum Stammpersonal der Fantastischen Vier gehören. Ob das der Grund ist, warum zuletzt nur noch 380.000 Zuschauer aus der werberelevanten Zielgruppe die Verbal-Diarrhöe der 14 Containerinsassen verfolgen wollten, bleibt aber Spekulation.
Zuschauerabfall bei Raab
Der Sender selbst übrigens zeigt sich mit den daraus resultierenden 13,5 Prozent Marktanteil absolut zufrieden. Das mag damit zusammenhängen, dass sich zu so später Stunde ohnehin nur noch knapp 2,8 Millionen Menschen überhaupt vor ein lineares TV-Format verirren und dass selbst Deutschlands größte TV-Hoffnung seit Heinz Schenk,
Nach dieser formalstatistischen Betrachtungsweise hat "Promi Big Brother" natürlich einen großen Vorteil: Schon am 21. Oktober steigt das große PBB-Finale - und dann geht "Promi Big Brother" sowieso erstmal planmäßig in eine mindestens einjährige Winterpause. Mit einer vorzeitigen Absetzung des Formates ist also selbst dann nicht zu rechnen, wenn am Ende nur noch der Mann von
Bei Stefan Raab hingegen... naja, anderes Thema. Und einen Platz bei "Promi Big Brother" 2025 hätte Raab ja immer noch sicher, selbst wenn er das größte Comeback der TV-Geschichte mit Quoten wie bei "Die schönsten Bahnstrecken zwischen Cottbus und Schwerin" an die Wand fährt. Es könnte allerdings sein, dass er dann über sein etwas sperrig benanntes Comeback-Format "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" und RTL dasselbe sagt wie Container-Dreiecksqueen
"Looking for Freedom"
Damit neben der Beziehung von Leyla und Mike auch noch die Hüften von
"Looking for Freedom" hielt sich dennoch für 25 Wochen in den Charts, acht davon auf der Pole Position. Kein Wunder, dass die die Erinnerung an bessere Zeiten auch bei Jochen Horst die derweil recht eingerosteten rhythmischen Qualitäten seiner Lendengegend schlagartig wiederbelebt.
Inzwischen ist
Etwa mit "Knight Rider" oder "Baywatch". Seit er die Berliner Mauer niedergesungen und den Deutschen fünf neue Bundesländer geschenkt hat, ist es für ihn karriereseitig auch nicht unbedingt optimal gelaufen. 2013 zog er zur Debutstaffel sogar selbst in den "Promi Big Brother" Container ein, verließ das Qualitätsformat aber bereits nach fünf Tagen freiwillig. Und das, obwohl er mit der späteren Siegerin Jenny Elvers sowie den Showlegenden Marijke Amado, Martin Semmelrogge, Georgina Fleur und Lucy Diakovska als neu formierte Discotruppe sicher neue Chartrekorde gebrochen hätte.
Verena packt alte Kamellen aus
Weil sie – trotz langjähriger P1-Erfahrung – offenbar nicht so gut tanzen kann wie die Wildecker Herzbuben des Hüftschwungs, das Party-Duo Horst/Lopes, aber auf schlagzeilenträchtige PBB-Momente auch aus formatüberlebensstrategischen Gründen nicht verzichten kann, zwängt Spielerfrau-Prototyp
Selbstverständlich klimpert sie dabei das Einmaleins der Fußballergespielinnen runter, als wäre sie Klischeepianistin: Sie wusste nicht, wer er ist. Sie hatte keine Ahnung von Fußball. Mehmet Scholl war ihr Nachbar und hat die beiden rein zufällig vorgestellt. Paparazzi haben ihr jahrelang überall aufgelauert. TV-Übertragungswagen haben vor ihrem Haus campiert. Ihre Mutter musste ihr Grundstück im Kofferraum eines Nachbarautos verlassen.
Ein schwereres Schicksal ist auch 16 Jahre nach Beendigung der Kahn/Kerth-Liaison kaum vorstellbar. Und mit Amira Aly konnte ich zuletzt leider nicht ausführlich sprechen.
Um zumindest anekdotisch ein wenig echtes Drama in den tristen Containeralltag zu bringen, berichtet Playboy-Protagonistin Cecilia anschließend der Runde von ihrer Handlesefrau, die ihr allerlei Dinge vorhergesagt hat, die dann auch eintrafen - und dass diese Frau "schon mal tot war". Schon mal tot und trotzdem plötzlich bei "Promi Big Brother" wieder lebendig, das kennt man sonst nur von den Karrieren der Teilnehmer.
Ganz andere Highlights identifiziert Altmacho Jochen Horst für sich: "Ich bin schockverliebt in
Sieht bestimmt auch sehr romantisch aus, wie Jochen Horst liebestrunken auf dem Gesicht von Elena Miras spazieren geht. Bevor er sich aber seine Gesichts-Wanderschuhe anzieht, hat er noch ein paar Lobeshymnen-Details für Elena in der Hinterhand: "Sie ist taff, sie hat eine Berufsausbildung, sie spart auf ein Haus, ich finde das toll!" Was genau Horst im Zusammenhang mit Elena Miras mit Berufsausbildung meint, erläutert er nicht weiter. Wahrscheinlich geht er davon aus, Trash-TV-Formatswinger wäre ein Ausbildungsberuf.
Mimi/Jochen vs. Verena/Daniel
Um am Ende auch die Nominierungs- und Geschütztlisten weiter zu füllen, müssen auch an Tag fünf wieder zwei Teams in der Arena der Langeweile gegeneinander und gegen den besten Games-Moderator seit Werner Schulze-Erdel antreten.
Wildcard-Sarah wählt
Es ergeht nämlich das erste direkte Urteil des Publikums. Es wird bei einer öffentlichen Verhandlung gegen Mimi und Jochen gefällt. Die Mehrheit der Voting-Jury entscheidet sich dafür, die sexhungrige Bald-Dating-Queen Mimi zu schützen. Sie kann für den ersten Auszug nicht mehr nominiert werden.
Lange Zeit zu feiern, bleibt ihr allerdings nicht, dann unmittelbar nach der für sie erleichternden und Zuversicht spendenden Nachricht müssen sich auch Daniel und Verena dem Urteil des Couch-Tribunals stellen. Jetzt aber mit einer weniger charmanten Urteilsvollstreckung. Einer von beiden gesellt sich zu Leyla, Max,
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Nudeln, Eier und Tomatenmark
Um trotz der erweiterten Schockliste wenigsten ein bisschen gegen den Hunger getan wird, muss Escort-Girl-Legende Max Kruse in den Späti. Glücksraderprobt erpokert er 14 Euro zum Einkaufen. Mit diesem für 14 Bewohner recht überschaubaren Budget entscheidet er sich für etwa 7 Kilo Hartweizennudeln, 50 Eier und etwa 40 Liter Tomatenmark.
Ein Festessen für die nicht nur intellektuell ausgehungerten PBB-Gourmets. Mit gefüllten Mägen ist es eventuell auch leichter zu ertragen, wenn an Tag sechs womöglich erstmals ein Kandidat rausfliegt.
Das jedenfalls hoffen die dramaverwöhnten Elitezuschauer. Ich persönlich tippe allerdings eher darauf, dass Sat.1 das etablierte Vorgehen, täglich einen Platz auf der Nominierten-Liste und einen Platz auf der Gesicherten-Liste zu vergeben, noch zwei weitere Tage durchzieht, bis jeder der 14 Kandidaten auf einer der beiden Listen steht. Und erst dann das große Promireinemachen beginnt und die Abschussliste abgearbeitet wird.
Aber ich bin keine Hellseherin, es bleibt also spannend. Spätestens morgen wissen wir aber schon mehr. Bis dann!
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