Für Vivien Blotzki war es ein spannungsgeladenes Halbfinale: Heidi Klum ließ sie bis zuletzt zittern – doch dann bekam die 23-Jährige das begehrte goldene Ticket. Im Video-Interview mit unserer Redaktion erinnert sich die Koblenzerin an ihr letztes GNTM-Shooting, verrät, was sie direkt nach dem Finale am liebsten machen würde und wen sie ganz oben auf dem "Germany's Next Topmodel"-Podest sieht.

Ein Interview

Hallo Vivien, wo treffe ich Sie denn gerade an?

Vivien: Hallo, ich bin grad bei der Pediküre (lacht).

Waren Sie auch schon beim Friseur?

Ja, da war ich gestern und jetzt eben Pediküre und dann Maniküre.

Einmal noch Rundumservice, bevor es losgeht.

Ja, genau.

Wann starten die Proben?

Die starten morgen und übermorgen, also Samstag und Sonntag.

Wissen Sie schon, was auf Sie zukommt? Oder ist noch alles völlig im Dunkeln?

Völlig im Dunkeln nicht. Ein bisschen wissen wir schon, die Acts sind ja auch schon verkündet worden. Wir haben einen groben Ablaufplan, aber so richtig durchgetaktet ist das noch nicht.

Auf welchen Act im Finale freuen Sie sich am meisten?

Oh, das ist eine gute Frage! Ich glaube, ich freue mich sehr auf Kim Petras. Aber ich freue mich auch auf Leni, da bin ich sehr gespannt, weil ich einfach mal sehen möchte, wie sie so ist.

Sie haben Leni während der Staffel nicht kennengelernt?

Nein, sie soll wohl mal am Set gewesen sein, aber ich selbst habe sie da nicht gesehen.

GNTM-Vivien: "Ich muss sagen, dass es lange nicht bei mir angekommen ist"

Sie stehen im GNTM-Finale. Wie fühlt sich das an?

Ich muss sagen, dass es lange nicht bei mir angekommen ist. Erst jetzt fange ich an, es zu realisieren. Wir mussten ja auch ein Geheimnis darum machen, durften es nicht teilen oder verkünden. Und jetzt, wo die Bombe geplatzt ist, kommt es erst wirklich bei mir an.

Haben Ihnen Leute geschrieben in dem Moment, als Heidi Klum es in der Folge vergangenen Donnerstag verkündet hat?

Auf jeden Fall! Viele Leute aus meiner Umgebung haben mir geschrieben, mein Instagram-Postfach ist ein bisschen explodiert (lacht) – aber ich glaube, bei den anderen war's nicht anders. Die Leute haben natürlich mit uns mitgefiebert. Bei mir war's ja auch nicht ganz eindeutig, ob ich es wirklich schaffe.

Für Sie war es im Halbfinale noch ein bisschen dramatisch.

Ja, sehr!

Hatten Sie das noch alles vor Augen, wie die Situation beim Shooting und bei der Verkündung war?

Nach dem Shooting habe ich wirklich gedacht: "Jetzt ist es vorbei!" Zu der Zeit habe ich mir mit Selma ein Zimmer geteilt und weiß noch, dass ich ihr die ganze Nacht die Ohren vollgeheult habe und gesagt habe: "Selma, es ist vorbei, ich werde gehen! Die Reise ist zu Ende!" Und irgendwann war ich dann auch an dem Punkt, an dem ich das akzeptiert habe und mir gesagt habe: "Wenn ich kein Foto kriege, ist das okay." Aber dann stand ich vor Heidi und durfte ins Finale einziehen!

Habe ich das richtig verstanden, dass das Shooting nur 30 Sekunden gedauert hat?

Ja, das war so kurz. Vorher hatte ich noch die anderen Mädels gefragt, wie lange das bei denen gedauert hat und die sprachen von fünf, sechs Minuten. Und dann bin ich auf die Schaukel und hatte schon so ein ungutes Gefühl, war aber voller Tatendrang, wollte voll viel machen und voll viel anbieten. Zuerst habe ich leichte Posen gemacht, bevor ich mich dann umgedreht habe und versucht habe, eine Pose auf dem Rücken zu machen. Weiß Gott, was ich mir da gedacht habe! Das ging dann ja auch nach hinten los. Ich weiß auch nicht, warum ich da noch so lange hing – ich habe wohl gedacht, ich könnte mich doch noch hochziehen, aber irgendwann habe ich losgelassen. Das Einzige, was mich da aber schon ein bisschen getröstet hat, war, dass Heidi mich gerade gelobt hatte, weil ich Dinge umgesetzt hatte, die die anderen nicht von Anfang an gemacht haben. Da blieb noch ein Fünkchen Hoffnung!

Es war wohl mehr als ein Fünkchen, Sie stehen jetzt im Finale. Warum haben Sie es verdient, zu gewinnen?

Ich würde sagen, ich habe es auf jeden Fall verdient zu gewinnen, weil ich eine starke Entwicklung hingelegt habe. Ich bin ohne Model-Erfahrung reingekommen und habe mich mit 0,0 Vorkenntnissen an das Ganze herangewagt. Ich bin auch sehr professionell, habe mir immer zu Herzen genommen, was mir gesagt wurde, die Kritik immer umgesetzt. Das hat man, glaube ich, im Laufe der Zeit auch gesehen.

Wenn Sie gewinnen sollten, was würden Sie als Erstes machen?

Eine Woche Urlaub (lacht)! Wenn das geht, natürlich! Ich gehe auch nebenbei noch arbeiten und mache meine Ausbildung fertig. Danach möchte ich mich aber voll in das ganze Leben stürzen und am liebsten sofort mit dem Modeln loslegen. Das ist natürlich mit sehr viel Arbeit verbunden und muss erst einmal anlaufen. Mir ist auch bewusst, dass ich keine Naomi Campbell bin. Aber ich würde gerne direkt etwas dafür tun, damit es in diese Richtung geht.

Davor machen Sie aber Ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau noch fertig?

Genau, die endet im Juli, ist schon in den letzten Zügen.

Perfektes Timing!

Ich habe auch nur noch meine mündlichen Prüfungen und bin eigentlich schon so gut wie durch.

So hat Vivien Heidi Klum am Set erlebt

Dann drücke ich dafür die Daumen! Aber nochmal zurück zu GNTM. Wie haben Sie Heidi Klum am Set erlebt?

Sie hat sich immer nach uns erkundigt und nachgefragt, wenn irgendwas war, wollte immer wissen, wie es uns geht. Oder wenn's mal kalt war, hat sie dafür gesorgt, dass wir Decken bekommen. Ich habe sie immer als sehr positiv wahrgenommen. Wir haben natürlich nicht die gesamte Zeit miteinander verbracht, das geht ja auch rein zeitlich gar nicht.

Was war das Eindrücklichste, was Ihnen aus der GNTM-Zeit in Erinnerung geblieben ist?

Ich habe die ganze Zeit über gemerkt, dass es das ist, was ich machen möchte und ich am richtigen Ort war. Aber als ich die Mac-Kampagne geshootet habe, ist für mich ein Knoten geplatzt. Das Mac-Shooting war mein Wow-Moment, in dem ich realisiert habe, okay, das wird hoffentlich mein Leben. Ich habe davor ja keine Jobs bekommen, war aber bei vielen Castings. Und nun hatte ich die Möglichkeit, wirklich mal einen Job zu machen. Das hat mir so viel Spaß gemacht und mich so bestätigt – es war ein richtig schöner Moment.

Gab es etwas, worauf Sie hätten verzichten können?

Ja, auf die Interviews (lacht)! Aber ich muss dazu sagen, ich hätte zwar darauf verzichten können. Aber ich habe auch daraus gelernt und meine Lehren gezogen.

Hoffentlich denken Sie sich das jetzt gerade nicht auch…

Nee, quatsch!

Müssen Sie jetzt ja sagen…

Ich habe ja gesagt, ich habe daraus gelernt (lacht)!

Wie war es für Sie, sich im Fernsehen zu sehen?

Am Anfang fand ich es ein bisschen komisch, aber ich habe mich relativ schnell daran gewöhnt. Ich wusste ja, was alles passiert ist und deswegen war es für mich manchmal gar nicht so einfach, das zu gucken (lacht). Manchmal habe ich mich auch ein bisschen aufgeregt und mich gefragt, warum sie eine bestimmte Szene nicht eingeschnitten haben. Aber so ist das eben.

Aber haben Sie sich wiedererkannt? Wurden Sie so gezeigt, wie Sie sind?

Ja, ich würde schon sagen, dass ich so gezeigt wurde, wie ich bin. Es gab natürlich Situationen, wo ich mir dachte, das hätte ich jetzt nicht sagen müssen. Aber auch das ist ein Prozess, den ich mitgemacht habe. Mittlerweile weiß ich, was ich mir verkneifen kann und was nicht.

Wem würden Sie den Sieg am meisten gönnen? Abgesehen von sich selbst.

Abgesehen von mir (lacht)? Ich gönne allen den Sieg. Wir waren eine sehr harmonische Staffel, haben uns alle gut verstanden. Jeder steht verdient im Finale und ich freue mich einfach darauf zu sehen, wer's dann wird.

Haben Sie eine Tendenz? Sie kennen ja Heidi Klum jetzt auch ein bisschen - wen wird sie am Ende auswählen?

Es ist schwierig, es gibt bei uns allen sehr viel Faktoren, die dafür, aber auch dagegen sprechen. Ich sehe Selma ganz vorne, aber ich schließe nicht aus, dass die anderen mithalten.

Sind Sie nervös vor der Live-Show?

Ich bin schon ein bisschen nervös, denke aber, dass die Nervosität mit den Proben steigt. Aber ich bin mir sicher, dass wir genug Hilfe an die Hand bekommen: Es gibt etwa einen Choreografen, der mit uns trainiert. Alles ist sehr durchgetaktet und deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir sehr gut vorbereitet reingehen. Was wir daraus machen, ist dann unsere Sache.

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