Kandidatin Selma war zu Beginn der 18. GNTM-Staffel eher unscheinbar. Doch damit war nach dem Umstyling Schluss: Heidi Klum verpasste ihr kurze pinkfarbene Haare und seither rockt sich die 19-Jährige durchs Topmodel-Casting. Sie krallt sich einen Job nach dem anderen und hat mit dreien die meisten der Staffel abgestaubt. Im Video-Interview mit unserer Redaktion, das einige Tage vor dem Halbfinale geführt wurde, spricht die Berlinerin über ihre Gewinnchancen und verrät, warum sie eine Rampensau ist.

Ein Interview

Hallo Selma, Ihre Haare sind nicht mehr rosa! Bleibt das jetzt so?

Selma: Nein, ich gehe übermorgen zum Friseur, da wird alles wieder aufgefresht und dann bin ich wieder rosa – endlich! Es ist mega anstrengend, die Haare ständig aufzufrischen. Deswegen habe ich eine Pause eingelegt.

Sie werden also im Finale so ausschauen, wie wir Sie alle kennen?

Ja! Safe!

Bleibt's auch nach GNTM so?

Ich glaube, im Sommer werde ich das mit dem Rosa durchziehen. Ich habe auch schon ein paar Jobs, für die die Kunden mich mit meinen rosa Haaren haben wollen. Aber ich kann auch switchen, wenn jemand sagt, wir fänden dich mit blonden Haaren cooler. Ich kann variieren und deswegen denke ich, es wird so ne Mischung aus rosa und blond werden – also im Sommer. Im Winter schauen wir mal – vielleicht was Neues?

Sie stehen im GNTM-Finale. Wie fühlt sich das an für Sie?

Ich bin ehrlich, ich habe bis jetzt immer noch nicht realisiert, dass ich es wirklich ins Finale geschafft habe. Es war für mich immer so weit entfernt und auf einmal ist es so nah. Es ist natürlich ein unglaublich krasses Gefühl und ich war wirklich sprachlos, als ich gehört habe, dass ich es geschafft habe.

Selma verrät: Das hat sie seit Ende der Dreharbeiten gemacht

Die Dreharbeiten sind schon eine Weile her, sie gingen bis Mitte Februar. Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht?

Ich habe die Zeit nach den Dreharbeiten hauptsächlich damit verbracht, alles zu verarbeiten, was ich in der Zeit erlebt habe. Ich habe ganz viel Zeit mit meiner Familie verbracht, mit meinen Freunden und über alles geredet, was passiert ist. Als ich wiedergekommen bin, lief ja auch schon die Ausstrahlung. Es war alles ganz aufregend. Ich habe unfassbar viele neue Leute kennengelernt, bin auf Events gegangen. Es war eine richtig krasse Zeit! Aber auch ein ganz neues Leben, das auf einmal auf mich zugekommen ist.

Wie hat es sich denn angefühlt, sich im Fernsehen zu sehen?

Die Donnerstage waren in den letzten Monaten mein Highlight. Ich habe immer von Donnerstag zu Donnerstag gelebt, weil ich mich jedes Mal so darauf gefreut habe, mich selbst im Fernsehen zu sehen. Das ist richtig aufregend, weil man nie weiß: Was wird reingeschnitten von dir? Wie wird es gezeigt? Ich habe nochmal einen Recap bekommen von der Zeit, die ich erlebt habe. Und das alles nochmal mit eigenen Augen ansehen zu dürfen, war mega-schön. Ich hatte wirklich Spaß dabei, die Staffel zu gucken.

Wie haben Sie geschaut? Mit Freundinnen, mit der Familie?

Das war jeden Donnerstag anders. Am Anfang habe ich mich noch in meinem Zimmer eingesperrt und gesagt: "Ich muss mir das alleine angucken." Denn da wusste ich noch nicht, ob es mega-unangenehm oder komisch ist. Aber dann habe ich auch ein paar Folgen mit meiner Familie geschaut und meistens mit Freunden. Ich habe immer einen schönen Donnerstag verbracht.

Wurden Sie so dargestellt, wie Sie sind? Haben Sie sich wiedererkannt?

Ich hab' mich super wiedererkannt im Fernsehen – und auch alle meine Freunde und Familie haben mich erkannt. Gerade am Anfang waren wir ja noch sehr viele Mädels und da kann man natürlich nicht alles von uns zeigen. Ich bin auf jeden Fall vielfältiger (lacht).

Was würden Sie sagen, warum Sie es verdient haben, zu gewinnen?

Ich habe eine intensive Entwicklung hinter mir, meine GNTM-Reise war eine Achterbahnfahrt. Erst nach dem Umstyling bin ich richtig aufgeblüht und erst dann haben meine Konkurrentinnen mich so richtig krass wahrgenommen. Das hat mir einen solchen Push gegeben, dass ich danach auch viele Kunden überzeugen konnte. Ich habe drei große Jobs bekommen, mit denen ich zeigen konnte, dass nicht nur Heidi Klum überzeugt ist, sondern auch die Kunden da draußen. Ich habe das Potenzial, als Model zu arbeiten, und darum geht es ja bei GNTM: Man soll nicht nur hübsch sein, sondern zeigen, dass man noch so viel mehr mitbringt. Und deswegen würde ich auch sagen, dass ich es verdient hätte, das jetzt auch noch zu gewinnen!

Sie haben mit drei Jobs die meisten Jobs der Staffel abgesahnt. Gewinnen Sie deswegen auf jeden Fall? Heidi Klum sagt ja immer: "Ein Model ohne Job ist kein Model."

Ich denke, dass die Jobs ein kleiner Bonus sind, den die anderen nicht haben. Aber ich würde nicht sagen, dass ich deswegen auf jeden Fall gewinne. Denn es sind auch Mädels im Finale, die keine Jobs hatten und mit ihrer Leistung überzeugt haben.

Welcher Job hat am meisten Spaß gemacht?

Jeder Job war sehr unterschiedlich: einer für eine Beauty-Marke, einer für Emmi Caffe Latte, einer für Fashion. Deswegen kann ich gar nicht sagen, welcher am meisten Spaß gemacht hat. Aber die intensivste Erfahrung war die, als ich mit Peek & Cloppenburg auf Fuerteventura war, weil es eine kleine Reise war, die ich mit dem Team gemacht habe. Das war einer der schönsten Tage in meinem Leben und ich werde mich mein Leben lang daran erinnern. Das war wirklich heftig!

Gibt es einen Modeljob, den Sie irgendwann mal machen möchten?

Ich werde alles mitnehmen, was kommt, weil ich unfassbar froh bin, wenn ich überhaupt nach GNTM als Model arbeiten kann. Deswegen würde ich nicht sagen, dass ich "den einen Job" unbedingt machen möchte. Aber ich würde unfassbar gerne auch mal auf einem Runway sein. Vielleicht bei der Fashion Week? Ich wäre auf jeden Fall sehr happy, wenn ich diese Chance haben dürfte, da mal reinzuschnuppern.

So hat Selma Heidi Klum erlebt

Wie haben Sie während der Dreharbeiten Heidi Klum erlebt?

Heidi Klum ist für mich eine mega-inspirierende Persönlichkeit, weil sie unfassbar professionell ist in allem, was sie macht. Aber trotzdem bringt sie immer noch eine authentische und liebe Art mit. Es hat immer super-viel Spaß gemacht, mit ihr zusammenzuarbeiten. Ich habe mich immer gefreut, wenn ich zum Shooting gekommen bin und Heidi da war, habe mich immer gefreut, mit ihr zu reden. Ich habe Heidi als sehr fröhliche und authentische Person kennengelernt.

Ist sie bei Ihnen in der Model-Villa vorbeigekommen und hat Sie alle besucht?

Nein, Heidi Klum ist nicht in der Villa vorbeigekommen. Sie war einmal ganz am Anfang da und dann nochmal, wenn wir Teachings hatten. Aber privat ist sie nicht vorbeigekommen. Sie hat ja auch ein intensives Familienleben und da hat sie natürlich keine Zeit, nach uns zu schauen.

Wie haben Sie die Zeit bei GNTM generell erlebt? Was ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?

Worüber ich jetzt immer noch richtig erstaunt bin, sind auf jeden Fall die krassen Bindungen, die ich zu anderen Kandidatinnen aufgebaut habe. Ich hätte niemals gedacht, dass "Germany's Next Topmodel" Menschen so zusammenschweißen kann und dass da Freundschaften entstehen. Ich habe dort Freundinnen fürs Leben gefunden, das ist wirklich krass. Deswegen kann ich sagen, dass GNTM mich auf jeden Fall extrem weitergebracht hat, was Kontakte und Bindungen zu anderen Menschen angeht. Darüber denke ich immer noch nach, wie heftig es ist, dass man mit Konkurrentinnen solche Verbindungen aufbauen kann.

Wer sind denn die Freundinnen fürs Leben?

Auf jeden Fall Cassy, Ida, Vivien und Sarah – Sarah ist ja beim Umstyling ausgestiegen. Mit denen bin ich sehr eng und das wird sich auch so schnell nicht ändern.

Vivien ist ja auch unter den letzten Fünf. Gehen Sie als Freundinnen ins Finale?

Wir waren die ganze Staffel über Konkurrentinnen und im Finale sind Vivien und ich auch Konkurrentinnen. Es wird an unserer Freundschaft aber nichts kaputtmachen, wenn sie gewinnt oder ich gewinne – wie würden es uns beiden extrem gönnen. Aber trotzdem kämpft natürlich jede für sich.

Gab es auch etwas in der GNTM-Zeit, worauf Sie hätten verzichten können?

Nein, jede einzelne Erfahrung, die ich gemacht habe – ob ich mich zum Beispiel meiner Angst beim Unterwasser-Shooting gestellt habe – hat mich weitergebracht im Leben. Ich will nichts rückgängig machen, was ich dort erlebt habe. Es war alles gut so, wie es war.

Gibt es etwas, worauf Sie sich im Finale am meisten freuen?

Ich freue mich einfach auf dieses Gefühl, auf der großen Bühne zu stehen. Das ist für mich der Abschluss von etwas ganz Großem und von einem ganz besonderen Part in meinem Leben. Ich freue mich auch auf das Gefühl, alle wiederzusehen, Heidi zu sehen. Und ich freue mich natürlich auch auf das Gefühl, wenn Heidi verkünden würde, dass ich die Gewinnerin bin. Das wäre das Beste, was passieren könnte.

Es ist eine Live-Show. Ist das auch ein besonderes Gefühl?

Ja, das ist etwas ganz Neues für uns. Ich glaube, ich werde super-nervös sein und super Lampenfieber haben. Aber ich bin schon auf Bühnen gestanden, als ich noch kleiner war, ich habe Theater gespielt. Es war für mich immer ganz toll, Aufführungen zu haben, vor Publikum zu stehen, das ist genau mein Ding. Ich werde mich da richtig wohlfühlen, aber auch mit der Aufregung sehr zu kämpfen haben.

"Ich würde schon sagen, dass ich eine Rampensau bin"

Sie sind also eine Rampensau?

(lacht) Ich würde schon sagen, dass ich eine Rampensau bin. Ich mag es, abzugehen, ich mag es, zu tanzen. Davor habe ich keine Scheu.

Wenn Sie gewinnen würden, was würden Sie als Erstes machen?

Soweit habe ich tatsächlich noch gar nicht gedacht. Ich würde erst mal alles auf mich zukommen lassen, gucken, was passiert. Ich hoffe natürlich, dass danach viele Kunden auf mich zukommen werden, dass ich ganz viel als Model arbeiten werde. Ich kann mir auch vorstellen, in die internationale Richtung zu gehen. Ich würde gerne ganz viel reisen und das mit dem Modeln verbinden. Ich würde mich auch darum kümmern, in eine gute Agentur zu kommen und meinen Traum vom Modeln zu leben.

Sie können sich auch vorstellen, nach Mailand oder New York zu ziehen?

Ja, definitiv. Ich habe kein konkretes Ziel. Aber ich weiß, dass ich als Model arbeiten möchte. Und ich würde überall fürs Modeln hingehen.

Also noch keine spezielle Stadt im Blick?

New York wäre schon ein Traumziel. Aber um da hinzukommen, dauert es, glaube ich, ein bisschen. Aber ich würde auf jeden Fall nicht Nein sagen.

Wem gönnen Sie den Sieg, abgesehen von sich selbst, am meisten?

Alle fünf Kandidatinnen, die im Finale sind, haben es verdient, im Finale zu sein. Deshalb kann ich nicht sagen, wem ich es weniger gönnen würde. Aber aufgrund dessen, dass Vivien eine sehr enge Bezugsperson von mir war, ich immer mit allem zu ihr kommen konnte und sie immer für mich da war, würde ich auf jeden Fall Vivien den Sieg gönnen.

Haben Sie einen Tipp? Wer wird's am Ende?

Ich glaube, ich bin die Person, die am meisten an mich selbst glauben muss. Deswegen würde ich einfach mal sagen, dass ich hoffentlich gewinne (lacht).

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