• Nicht nur für Cosimo Citiolo war am Samstag der Traum der Dschungelkrone und von 100.000 Euro geplatzt.
  • Auch Jolina Mennen musste sich einen Tag vor dem großen Finale vom Dschungelcamp verabschieden.
  • Im Telefon-Interview mit unserer Redaktion nimmt sie nochmal Stellung zu ihrem letzten - und einzigen großen - Streit und verrät, für wie fake sie Lucas Cordalis hält.
Ein Interview

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Hallo Jolina! Wie geht es Ihnen?

Jolina Mennen: Richtig, richtig, richtig gut. Ich gehe mit stolz geschwollener Brust und erhobenen Hauptes aus dem Dschungelcamp. Ich glaube, der vierte Platz ist echt eine hammer Leistung, worauf ich sehr stolz sein kann. Aber jetzt freue ich mich auch wieder auf das Leben in der Zivilisation. So ganz langsam komme ich gerade an.

Sind Sie trotzdem etwas enttäuscht von sich, dass Sie so kurz vor dem Finale rausgeflogen sind?

Ja, natürlich. Alles andere wäre gelogen. Ich bin schon ein bisschen traurig. Aber am Ende des Tages habe ich Deutschland alles zeigen können, was mir im Vorfeld wichtig war: Ich habe für mich und meine Community die Flagge hochgehalten und für Akzeptanz, Aufklärung und Anerkennung gekämpft. Aber anscheinend haben die Zuschauer alles gesehen, was sie sehen wollten. Denn die entscheiden im Endeffekt, wer in das Finale einzieht. Das ist vollkommen in Ordnung.

Was war für Sie das Schwierigste im Dschungel?

Das selbst bestimmte Leben aufzugeben, als Teil so seiner TV-Produktion. Das ist die größte Herausforderung. "Bitte jetzt ins Dschungeltelefon. Jetzt zur Prüfung. Jetzt leg die Zigaretten weg. Jetzt müssen die Luxusgegenstände abgegeben werden." Das ist für mich als Freigeist schon eine Herausforderung gewesen.

Werden Sie dennoch etwas aus der Zeit vermissen?

Ich werde die Chance vermissen, im Dschungelcamp über mich selbst zu lernen und an neuen Herausforderungen zu wachsen. Ich denke an die Dschungelprüfung, wo ich mich meinen Ängsten gestellt habe oder an die tollen Gespräche mit meinen Mitcampern. Ich habe neue, tolle Menschen kennenlernen dürfen, worüber ich sehr dankbar bin.

Jolina Mennen: "Lucas ist mit einem ganz klaren Plan ins Camp eingezogen"

Was haben Sie im Dschungel über sich selbst gelernt?

Ich neige dazu, überperfektionistisch zu sein und mich dadurch extrem unter Druck zu setzen und in vielen Situationen immer das Beste und Allerbeste aus mir herauszuholen. Im Dschungelcamp habe ich gelernt, dass manchmal auch eine Vier-von-elf-Sterne-Prüfung total toll sein kann - wenn ich aber hundert Prozent gegeben habe. Manchmal ist eine durchschnittliche Leistung trotzdem in Ordnung, wenn man sein Bestes gegeben hat. Und solche kleinen Fehler oder Makel machen uns im Endeffekt menschlich. Wir sind schließlich Menschen und keine Roboter.

Zuletzt gab es viel Streit um Lucas Cordalis. Er sei nicht ehrlich, nicht echt und heuchlerisch. Wie haben Sie ihn wahrgenommen?

Ich glaube, Lucas ist mit einem ganz klaren Plan ins Camp eingezogen, dass er die Krone für seinen Vater zurück in die Familie Cordalis holen möchte. Da drückt ihm sein Image als der perfekte Ehemann, erfolgreicher Musiker, toller Papa und TV-Star im deutschen Fernseh-Kosmos eine ganz schöne Bürde auf. Ich glaube nicht, dass Lucas etwas unüberlegt sagt oder tut. Ich persönlich hatte gehofft, mehr von ihm kennenzulernen. Denn trotz der Tatsache, dass wir zweieinhalb Wochen im Camp zusammen Zeit verbracht haben, weiß ich - um ehrlich zu sein - immer noch nicht, wer Lucas Cordalis ist. Oft waren solche Momente, dass er Fragen über uns gestellt hat. Aber wenn man ihm Fragen gestellt hat … Er ist natürlich kompletter Medienprofi und hat das Gespräch so herumgedreht, dass er weniger von sich selbst preisgeben musste. Das war ein bisschen schade. Ich hätte mich gefreut, noch mehr über ihn zu lernen. Denn ich glaube, dass er ein sehr interessantes Leben hat. Da verstehe ich nicht, warum er nicht noch mehr geteilt hätte.

Jolina Mennen verrät: So ging es nach dem Streit mit Cosimo weiter

Sie haben sich größtenteils aus den Streitigkeiten im Dschungel herausgehalten. Doch gestern sind Sie mit Cosimo aneinandergeraten. Was war da los?

Cosimo und ich hatten gestern ein kleines Streitgespräch, das durch ein – Spiel – ausgelöst wurde, in dem wir uns gegenseitig sagen sollten, wer die Krone am meisten und am wenigsten verdient hat. Für mich war das Spiel eigentlich abgeschlossen und Strich drunter gesetzt. Aber Cosimo hat kurz danach noch die Notwendigkeit gesehen, mir noch mal ganz im Detail zu erklären, warum er glaubt, dass ich sie nicht verdient habe. Und das ist insofern ausgeartet, dass wir ein bisschen hitziger diskutiert haben. Problem an der Sache ist, dass man mit Cosimo nicht gut diskutieren kann. Das war auch mein Hauptkritikpunkt an ihm, beziehungsweise an der ganzen Zeit im Camp. Oft beendet er die Diskussion, sobald sie nicht in die Richtung geht, die ihm gefällt und sagt Dinge wie "Okay, dann Schluss mit diesem Thema" oder dreht sich um und geht. Das ist ein Verhalten, mit dem ich nicht klarkomme. Ich finde es nicht schlimm, unterschiedliche Meinungen oder andere Weltansichten zu haben. Aber eine Kommunikation auf Augenhöhe und ein respektvoller Umgang miteinander ist für mich essenziell.

Haben Sie sich denn nochmal danach aussprechen können?

Wir haben danach nochmal das Gespräch unter vier Augen gesucht und uns gegenseitig aufeinander eingelassen - nicht zum Wohl der Show, sondern einfach für das weitere Miteinander. Ich denke, das gehört zum Erwachsenwerden dazu, dass man sich auch nach solchen Diskussionen auf fairer Ebene begegnen kann. Als wir heute gemeinsam aus dem Camp abgereist sind, saßen wir noch für einige Zeit zusammen im Van - auf dem Weg zurück in die Zivilisation – und haben Witze gemacht und uns gut verstanden. Und zwischen mir und Cosimo gibt es ins keinster Weise böses Blut. Im Gegenteil: Ich habe einen tollen Menschen kennengelernt und wünsche ihm auf seinen weiteren Weg nur das Beste.

Nun sind nur noch Djamila, Lucas und Gigi übrig. Wer soll die Krone bekommen?

Ich glaube, dass Djamila die besten Chancen auf die Krone hat. Sie hat gerade in den letzten zwei, drei Tagen eine unglaubliche Verwandlung hingelegt. In den ersten zwei Wochen war sie eher das graue Mäuschen: sehr introvertiert, gerade was das Miteinander im Camp anging. Sie hat sich immer wieder aus Gruppengesprächen herausgezogen, hatte Heimweh, hat mehrfach über ihren eigenen Auszug gesprochen und ob sie freiwillig gehen soll. Sie hatte Probleme, ihren Platz in der Gruppe zu finden. Als die Gruppe nach und nach kleiner wurde, fiel es ihr leichter, aus ihrem Schneckenhaus hinauszukommen. Und jetzt im Endspurt, gibt sie nochmal richtig Gas. Ich kann mir schon vorstellen, dass das die Heldenreise ist, die Deutschland gerne sehen möchte.

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