Ziemlich genau die Hälfte des Dschungelcamps ist vorbei. Während einige Kandidaten überraschen, ist von anderen wenig zu sehen. Zeit für ein Zwischenfazit.

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Am Freitagabend musste mit Domenico de Cicco der erste Kandidat das Dschungelcamp verlassen. Elf Camper sind noch dabei und hoffen beim großen Finale am kommenden Samstag das Erbe der letztjährigen Dschungelkönigin Jenny Frankhauser anzutreten.

Wir haben uns mal angeschaut, wer die besten Chancen auf den Titel hat.

Gisele Oppermann

Sarah Knappik. Georgina Fleur. Larissa Marolt. Die Fußstapfen sind riesig, doch Gisele Oppermann füllt die Rolle der Dschungelzicke mühelos aus. Sie heult, sie jammert, sie verweigert Dschungelprüfungen und wird immer wieder in selbige gewählt. Fast könnte man Mitleid mit der 31-Jährigen haben, aber nur fast.

Denn als die Ex-GNTM-Teilnehmerin endlich einmal vier Sterne ergatterte, präsentierte sie sich wahrlich nicht als bescheidene Gewinnerin. Nein, sie machte sich über Mitstreiter Bastian Yotta lustig, der ohne Stern zurückgekommen war. "Ich habe vier Sterne. Der Bastian hat Null. Er hat Null. NULL!", jubelte Gisele immer wieder.

Dabei hatte Yotta sich im Vorfeld der Prüfung sehr um Gisele bemüht und ihr gut zugeredet. Aber Undank ist bekanntlich der Welten Lohn. Was Gisele anbietet, ist nicht sonderlich nett, aber beste Trash-TV-Unterhaltung.

Bislang ist sie die Hauptdarstellerin der Staffel. Allerdings wurden weder Knappik, noch Fleur oder Marolt Dschungelkönigin. Die Rolle der Zicke und der Gewinnerin passen einfach nicht zusammen, daran wird wohl auch Gisele nichts ändern.

Dschungelkönigin-Wahrscheinlichkeit: Gering. Es sei denn, Gisele reißt sich in der zweiten Woche zusammen und liefert häufiger so gute Ergebnisse wie am Freitagabend (sieben Sterne) ab.

Bastian Yotta

Mitleid ist etwas, das Bastian Yotta ganz sicher nicht will. Aber trotzdem konnte einem der selbsterklärte Multimillionär leid tun, als er ohne Sterne aus der Dschungelprüfung heimkehrte und ausgerechnet von Gisele aufgezogen wurde.

Sein Urteil über die Mitcamperin fiel entsprechend vernichtend aus. "Sie ist eine kleine Schlampe", schimpfte das in seiner Ehre verletzte Alphamännchen.

Der 42-Jährige ist extrovertiert und laut, von sich selbst an der Grenze zum Größenwahn überzeugt. Ein Sympathieträger ist der Muskelmann sicherlich nicht, sein Morgenritual ist seltsam und nervig.

Aber gerade deswegen ist Yotta der perfekte Trash-TV-Kandidat, wie er auch schon auf der Nacktinsel bei "Adam sucht Eva" mit vollem Körpereinsatz unter Beweis stellte. Bastian Yotta polarisiert, man kann ihn lieben oder hassen, aber egal ist er niemanden. Deshalb hat Yotta gute Chancen, bis zum Schluss dabei zu sein.

Dschungelkönig-Wahrscheinlichkeit: Yotta hat solide Außenseiterchancen. Er ist bislang eine der prägenden Figuren der Staffel. Bekommt er in der zweiten Woche häufiger die Chance, die Heldenrolle zu übernehmen, sich aber gleichzeitig von seiner menschlichen Seite zu zeigen, ist alles möglich.

Chris Töpperwien

Der TV-Auswanderer und selbsternannte Currywurst-König ist der Gewinner der ersten Woche. Sein erbitterter Streit mit Bastian Yotta war der Aufreger der ersten Tage im Dschungelcamp. Immer wieder stellte er seinen Erzrivalen bloß und schärfte dabei sein eigenes Profil.

Als Yotta erzählte, dass seine Festnahme am Frankfurter Flughafen im vergangenen Dezember wegen Verdachts der Steuerhinterziehung von etlichen Paparazzi geknipst worden sei, berichtete Töpperwien prompt, dass Yottas Manager die Bilder selbst mit dem Handy gemacht und an die Zeitungen geschickt habe. Und die Zuschauer rieben sich schadenfroh die Hände.

Dann bewies Töpperwien auch noch seinen Großmut. In Yottas schwerster Stunde, als dieser ohne Sterne aus der Prüfung kam und von Gisele aufgezogen wurde, sprang ihm ausgerechnet der Currywurst-König bei.

"Du kommst hier rein und sagst: Ich habe vier Sterne. Du musst sagen: Wir haben vier Sterne. Das ist sonst nicht fair", erklärte er Gisele. So macht man sich beliebt.

Dschungelkönig-Wahrscheinlichkeit: Hoch. Der 44-Jährige mit den blauen Brillengläsern ist nach jetzigem Stand der Favorit auf den Titel. Auch sein verstauchter Fuß wird ihn nicht aufhalten können.

Tommi Piper

Bisher kannte man Tommi Piper vor allem als Synchronsprecher des Außerirdischen Alf. In Australien schlüpfte der 77-Jährige nun in die Rolle des "Dirty Grandpa". Er ließ sich über die Vorzüge seiner Mitbewohnerinnen aus ("Den besten Po hat Evelyn", "Doreen, du brauchst keinen BH"), duschte splitternackt und sprach über Details aus seinem Sexleben.

Piper erzählte schonungslos von der Alkoholkrankheit seiner Frau, rastete im Streit mit Sibylle Rauch völlig aus und schrie rum. Dazu kommt noch der Bonus als Camp-Opa.

Keine Frage, Piper hat einen hohen Unterhaltungswert. Allerdings stand er bei den Dschungelprüfungen bislang nicht zur Auswahl. Das dürfte ein Nachteil sein.

Dschungelkönig-Wahrscheinlichkeit: Piper hat solide Außenseiterchancen, wenn er sein Unterhaltungslevel halten kann.

Evelyn Burdecki

Ihren Spitznamen "The Brain" trägt Evelyn Burdecki völlig zu Recht. "Ich weiß nicht, was Steuern sind", gestand sie. "Konrad Adenauer? Das ist doch eine Schule?", fragte die 30-Jährige, als bei einer Quizfrage der erste Bundeskanzler gesucht wurde.

Man kann nur hoffen, dass Burdecki sich die Rolle der etwas einfach gestrickten Blondine mit ihrem Management ausgedacht hat und diese überzeugend zum Besten gibt. Denn sonst müsste man sich fast Sorgen um sie machen.

Gut anzukommen scheint Burdecki aber trotzdem. Oder gerade deswegen. Bei den Mitcampern und den Zuschauern zu Hause. Wettanbieter führen die Ex-Bachelor-Kandidatin als Favoritin.

Der Streit mit ihrem Ex-Schwarm Domenico de Cicco spielte ihr zusätzlich in die Karten, sie inszenierte sich als das arme, verlassene Mädchen. "Was dich nicht härter macht, macht dich stärker", erklärte sie. Wir lassen das mal so stehen.

Dschungelkönigin-Wahrscheinlichkeit: Hoch. Wäre das Dschungelcamp nach einer Woche beendet, würde die Entscheidung wohl zwischen Chris Töpperwien und Evelyn Burdecki fallen.

Leila Lowfire

Was bedeutet eigentlich "Lowfire" ins Deutsche übersetzt? Vielleicht Sparflamme? Das wäre auf jeden Fall passend, denn auf selbiger köchelt Leila vor sich hin. Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen.

Gleich zu Beginn der Staffel stürzte sich die kurvige Sexpertin splitternackt in den Badetümpel und ließ einige lockere Sprüche vom Stapel ("Ich bin eher so ein Charakterficker. Wenn Goethe heute noch leben würde, dann in meiner Vagina."). Doch danach war nicht mehr viel von Lowfire zu hören und sehen.

Dschungelkönigin-Wahrscheinlichkeit: Gering. Aber sollte es eng werden, gibt es immer noch die Option eines weiteren Nacktbades.

Felix van Deventer

Auch der "Gute Zeiten, schlechte Zeiten"-Schauspieler ist bisher eher blass geblieben. Aufmerksamkeit erregte er nur mit der irgendwie einstudiert wirkenden Verkündung der Schwangerschaft seiner Freundin, inklusive Liebesgeständnis.

"Ich würde mein Leben sofort für meine Freundin opfern", erklärte der Soap-Star theatralisch. Dabei soll er verschiedenen Medienberichten zufolge kürzlich noch ein Playmate angeflirtet haben. Das kann der 22-Jährige dann mit seiner Freundin nach seiner Rückkehr aus dem Dschungel ausdiskutieren.

Dschungelkönig-Wahrscheinlichkeit: Gering.

Doreen Dietel

Eigentlich bringt die Schauspielerin alles mit, um eine gute Rolle im Dschungelcamp zu spielen. "Ich bin noch lange nicht fertig", kündigte sie am Freitagabend an, die 44-Jährige wirkt topmotiviert.

Dietel ist streitlustig und sprach Klartext zu ihrem Serien-Aus bei "Dahoam ist Dahoam". Trotzdem schafft sie es irgendwie nicht, sich in den Vordergrund zu spielen.

Dschungelkönigin-Wahrscheinlichkeit: Gering.

Sandra Kiriasis

Ganz ähnlich läuft es auch für Sandra Kiriasis. Als Bobpilotin gewann die 44-Jährige Gold bei den Olympischen Spielen, bei der Bundeswehr erreichte sie den Dienstgrad des Stabsfeldwebels. Eigentlich perfekte Voraussetzungen für das Dschungelcamp.

Bei Dschungelprüfungen und Schatzsuchen zeigt sich Kiriasis dann auch von ihrer harten Seite. Trotzdem konnte sie bisher kaum für bemerkenswerte Momente sorgen.

Dschungelkönigin-Wahrscheinlichkeit: Gering.

Sibylle Rauch

Das Dschungelcamp war noch nicht gar nicht richtig losgegangen, da sorgte Sibylle Rauch schon für den ersten Skandal. Allerdings war sie daran völlig unschuldig, denn es waren die RTL-Redakteure, die ihre alten Erotikszenen aus dem Archiv holten und rücksichtslos um kurz nach 21 Uhr ausstrahlten. Fassungslose Eltern mussten ihren Kindern auf dem Familiensofa die Augen zuhalten.

Die 58-Jährige berichtete von den dunklen Seiten des Pornogeschäfts, ihrem Absturz, dass sie zeitweise auf der Straße gelebt und an Selbstmord gedacht habe. Das brachte dem "Eis am Stiel"-Star Mitgefühl ein.

So richtig im Dschungel angekommen scheint Rauch aber nicht, sie kommt nicht über die Statistenrolle hinaus.

Dschungelkönigin-Wahrscheinlichkeit: Sehr gering.

Peter Orloff

Der 74 Jahre alte Schlagersänger wirkt fit und sympathisch. Allerdings trat er bislang eher selten in Erscheinung, war bei Dschungelprüfungen nicht vertreten und hielt sich aus Streitereien raus.

Bei den Mitcampern ist er aber äußert beliebt. "Es fühlt sich toll an, bei dir zu sein", sagte Evelyn Burdecki und rührte Orloff damit zu Tränen. Auch hier kommt der Senioren-Bonus zum Tragen, der Musiker könnte noch überraschen.

Dschungelkönig-Wahrscheinlichkeit: Gering. Aber ausschließen sollte man bei Peter Orloff nichts, die Formkurve zeigt steil nach oben.

Domenico de Cicco

Eine Frage bewegte die Zuschauer des Dschungelcamps seit Tagen. Trägt Domenico de Cicco ein Toupet oder nicht? Das Rätsel wird wohl nie gelöst, denn der 35-jährige Ex-Bachelorette-Kandidat wurde am Freitag als erster Dschungelcamper rausgewählt.

Immerhin schuf de Cicco mit dem verunglückten Sprichwort "Stein drüber!" einen Running Gag des diesjährigen Dschungelcamps.

Dschungelkönig-Wahrscheinlichkeit: Null Prozent, de Cicco ist raus. Aber er nahm es locker.

Und uns allen ist ein Schwamm vom Herzen gefallen.

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