Stille Nacht, heilige Nacht. Von wegen! Weihnachten ist alles andere als heilig – zumindest Betrügern. Die haben nämlich zugeschlagen, wie die Kaulitz-Brüder Bill und Tom in der neuesten Ausgabe ihres Podcasts "Kaulitz Hills" erzählen. Still ist Weihnachten aber schon. Denn über eine ganz andere Art von Kriminalität wird viel zu wenig gesprochen.
"Ich funktioniere irgendwie, aber mehr auch nicht", macht
Ich hätte zwar nie daran gedacht, Fertiggerichte nachzukochen, das ergibt für mich keinen Sinn, aber generell finde ich es lobenswert, dass sich die Kaulitz-Brüder so viele Gedanken machen. Die Welt ist ja nicht so, wie sie ist, weil sich zu viele Gedanken gemacht werden. Da kann man nicht klein genug anfangen. Bill und Tom haben aber auch größere Gedanken im Gepäck. Denn auch, wenn er es ein wenig kleinredet: Tom ist etwas Unangenehmes passiert.
Tom Kaulitz: "Mit Paketen müsst ihr wirklich aufpassen!"
"Ich weiß nicht, ob du davon erzählen wolltest, Tom, aber du bist auf einen Betrug reingefallen diese Woche", beginnt Bill und tatsächlich wollte Tom das nicht zur Sprache bringen: "Ja, ich wollte eigentlich nicht drüber reden." Für Bill eher Ansporn als Hürde: "Es ist dir nämlich peinlich", mutmaßt Bill und beschließt "Aber ich erzähl’s mal." "Auf einen Scam bist du reingefallen", beginnt Bill und Tom rechtfertigt sich sofort: "Einfach nur aus Hilfsbereitschaft, weil ich Mama helfen wollte, weil sie meinte, sie hat ein Paket im Zoll."
Mama Kaulitz habe nämlich die Nachricht bekommen, ein Paket sei bei der Lieferung auf Schwierigkeiten gestoßen. Deshalb sei Tom dem Link in der Nachricht gefolgt und habe dann dort nacheinander vier Kreditkartennummern eingegeben – mit unerwünschtem Ergebnis: "Jetzt sind alle meine Kreditkarten gehackt." Es sei aber kein Zufall, dass ihm das ausgerechnet jetzt passiert sei, erklärt Tom: "Jetzt zu Weihnachten ist die Kriminalität wirklich hoch."
Das war mir so nicht bewusst und das will ich genauer wissen. Ich googele: "Ist jetzt zu Weihnachten die Kriminalität wirklich, wirklich hoch?" Allerdings habe ich beim Googeln wegen Toms Warnung nun Angst, dass ich dabei Opfer eines Betrugs werden könnte. Ich hätte mich wahrscheinlich besser gefühlt, hätte Tom das mit Weihnachten und der Kriminalität an Ostern erzählt. Dann würde ich völlig unbefangen danach googeln, ob an Weihnachten die Kriminalität wirklich, wirklich hoch ist. Mit einer durchschnittlich hohen Kriminalität an Ostern käme ich zurecht.
Auf die Familie!
Zur Sicherheit will ich meine vier Kreditkarten wegschließen, nicht dass ich beim Googeln aufgefordert werde, meine Kreditkartennummern einzugeben und dann sind alle gehackt. Doch bevor ich lange nach ihnen suche, merke ich zum Glück relativ schnell, dass ich gar keine vier Kreditkarten habe. Noch nicht einmal eine einzige.
Ich fühle mich deshalb zwar gerade ein bisschen weniger Rockstar, dafür aber auch weniger betrugsgefährdet. Das ist das Gute daran, etwas nicht zu haben. Es kann einem keiner wegnehmen. Beziehungsweise, es könnte einem schon einer wegnehmen, aber dann hätte der ja nichts. Das wird keiner machen.
Darum beneide ich die reichen Leute wirklich nicht. Dass sie so viel haben. Da musst du ja ständig Angst haben, dass es dir jemand wegnimmt. Gerade an Weihnachten. Da soll die Kriminalität ja wirklich hoch sein. Hab ich mal in einem Podcast gehört. Da fällt mir ein, dass ich das ja überprüfen wollte.
In der Tat finde ich einen Beitrag, in dem vor kurzem vor allerlei Betrügereien gewarnt wurde, auch bei Paketdiensten. Ich selbst kann dazu wenig sagen, mit Paketbetrügereien kenne ich mich nicht aus. Vielleicht, weil ich keine Kreditkarte besitze. Auch sonst habe ich nur wenig Erfahrungen als Betrugsopfer vorzuweisen, worüber ich aber ganz froh bin.
Ich hatte vor Jahren mal einen sehr unergiebigen Mail-Verkehr mit jemandem, dessen Freund, ein kanadischer Prinz, offenbar ein Onkel von mir war, was ich damals gar nicht wusste. Jedenfalls meinte er, der Prinz sei gestorben und hätte mir etwa 13 Millionen Dollar vererbt. Ich müsse das Geld lediglich in Amsterdam bei ihm abholen.
Zur Sicherheit müsse ich ihm nur einen vierstelligen Betrag für den Papierkram überweisen. Leider konnten wir damals keinen gemeinsamen Termin finden, was sehr schade war. Nicht wegen des Geldes, da hätte ich nur Angst gehabt, dass ich es durch irgendeinen Betrug wieder verliere. Nein, ich hätte gerne einen Freund meines verstorbenen Onkels kennengelernt. Familie ist so wichtig. Gerade an Weihnachten.
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Apropos Weihnachten. Da hat Tom noch eine Hiobsbotschaft: "Pakete werden auch geklaut. Da musst du auch drauf aufpassen", warnt Tom und meint: "Von Leuten klauen, finde ich echt gemein."
Findet Bill auch – mit einer Ausnahme: "Von großen Unternehmen, das verstehe ich dann", erklärt Bill über Leute in Not und fordert die, die es nicht sind, auf: "Dann klaut doch von den Großen, aber doch nicht von Privatpersonen, das finde ich total scheiße." Ja, das ist nicht nur total scheiße, sondern auch total dumm. Man weiß ja gar nicht, was drin ist, in dem Paket. Da geht man als Paketdieb ein ziemliches Risiko ein.
Der Kreditkartenbetrüger hat es da besser, wie Tom weiter erzählt: "Die gehen dann ja nicht etwa los und kaufen eine Chanel-Handtasche, sondern die gehen dann los und machen so ein Netflix-Abo, dann schließen sie ein Amazon-Abo ab." Das kann einen eigentlich schon wieder beruhigen. Ich fände es jedenfalls wirklich ärgerlich, würde mein geklautes Geld in eine Chanel-Handtasche fließen.
Dann finde ich noch einen anderen Artikel über Kriminalität und Weihnachten. "Die hässlichste Wahrheit der Festtage: Es werden am 24. Dezember deutschlandweit messbar mehr Frauen geschlagen, gewürgt und verletzt werden", heißt es dort über die traurige Tatsache, dass an den Feiertagen die Gewalt gegen Frauen zunimmt. Da fällt mir ein Ratschlag wesentlich leichter als bei der Kreditkartenbetrugsvorsorge zu Weihnachten: Schlagen Sie keine Frauen. Egal, wann.
Verwendete Quellen:
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