- Andreas Gabalier hat ein Weihnachtsalbum aufgenommen und ist dafür nach Nashville und New York gereist.
- Im Interview verrät der Österreicher, was die Motivation für die Platte war, welcher sein Lieblingssong ist und wie er Weihnachten feiert.
Eigentlich hatte
Warum also kein neues Album aufnehmen? Kleine Brötchen backt der "Volks-Rock'n'Roller" ohnehin nicht, also ging's über den großen Teich, wo er ein Weihnachtsalbum eingespielte - samt Gospelchor.
Wir haben die vorweihnachtliche Zeit genutzt, um mal nachzufragen, welches Lied auf dem Album sein Favorit ist und wie er Weihnachten feiert.
Mit "A Volks-Rock'n'Roll Christmas" haben nun auch Sie ein Weihnachtsalbum. Wie kam es dazu?
Andreas Gabalier: "Es ist die Zeit" war mein erstes Weihnachtslied, das ich selbst geschrieben habe und auch der Anlass dafür, eine ganze Weihnachtsplatte zu machen. Wir wollten die Platte so kunterbunt wie nur irgendwie möglich gestalten - mit einem großen Mix aus internationalen Weihnachtsliedern, die man kennt, und auch traditioneller Musik aus Österreich. Wir sind dafür nach Nashville gereist und nach New York und haben dort die Grundfundamente aufgenommen – und danach im Lockdown dann weiter daran gearbeitet.
Andreas Gabalier: "Es war schön, im Frühjahr und Sommer arbeiten zu können"
Haben Sie einen Lieblingssong auf dem Album?
Mein persönliches Highlight ist sicher "Swing Low, Sweet Chariot", denn mit diesem Song haben wir uns auch oft vor großen Konzerten in der Garderobe warmgesungen. Und ich finde, der Song ist auch besonders schön geworden. Zum ersten Mal haben wir mit einem Gospelchor zusammengearbeitet und so ist das ganze Lied sehr emotional geworden.
War es schwer, sich über den Sommer in die entsprechende Stimmung zu versetzen? War das Studio weihnachtlich geschmückt oder ähnliches?
Nein, wir sind da ganz professionell einfach an die Arbeit gegangen. Wenn wir abends gesungen haben, haben wir das Licht schon ein bisschen gedämmt (lacht) - aber es war kein Problem und hat auch keine Überwindung gekostet, das im Sommer machen zu müssen. Im Gegenteil: Es war eine sehr schöne Zeit, sehr entspannt.
Und im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren war jetzt auch endlich mal Zeit, sich wieder ganz einer Produktion widmen zu können. Sonst waren ja immer viele andere Termine wie Konzerte oder TV-Shows und dergleichen. Umso schöner war es eigentlich, an dieser Weihnachtsplatte auch über das Frühjahr und den Sommer arbeiten zu können.
Wonach wurde denn entschieden, welche Lieder auf das Album kommen?
Ich wollte die beschwingtesten Weihnachtslieder auf der Platte haben - aber auch ein paar emotionale Songs. Ausgesucht habe ich sie alle selbst. Einige sind wirklich große internationale Hits und wir wollten uns da keine Blöße geben und sie richtig gut produzieren. Insgesamt habe ich so viel Zeit und Liebe wie noch in kein Album zuvor hineingesteckt – und weil Weihnachten ja auch einfach immer wieder kommt. Hoffentlich!
Ein Weihnachtsalbum ist also sowas wie ein Klassiker für die Ewigkeit?
Ja, sicher! Deswegen haben wir versucht, sehr zeitlos zu produzieren und einfach die größten Hits und die bekanntesten Lieder zusammenzustellen - mit einem Gruß aus Österreich.
Die Fallhöhe ist ja bei so einem Album beachtlich, viele Songs haben sich schon zuvor namhafte Musiker vorgenommen.
Wir haben auf jeden Fall in den vergangenen zehn Jahren immer viel Freude bei allen Aufnahmen im Studio gehabt - und diese Freude haben die Leute dann wahrscheinlich auch auf den Platten gespürt. Auch bei dieser Weihnachtsplatte werden die Leute das ganz sicher wieder fühlen. Wir jedenfalls geben unser Werk mit einem breiten Grinsen hinaus in die Welt. Und über den Erfolg entscheidet am Ende ohnehin der Konsument.
Wie feiert man eigentlich Weihnachten im Hause Gabalier? Haben Sie besondere Traditionen, etwa beim Essen?
Bei uns zu Hause gibt es seit vielen Jahren Fondue. In der Suppe kaputtgekocht, damit nicht die ganze Hütte stinkt (lacht). Diese Suppe kann man dann am 25. Dezember auch noch mit einem Schuss Sherry verfeinert als Vorspeise genießen.
An Weihnachten soll es ja in der Küche für niemanden Stress geben, deswegen wird auch am Tag davor alles vorbereitet, kleingeschnitten und der Tisch gedeckt - und Heiligabend ist dann total entspannt. Beim Fondue hat man einfach auch viel mehr Zeit als bei einem normalen Gericht und kann lange gemeinsam am Tisch sitzen und plaudern.
"Made in Österreich" - für Gabalier ein Zeichen der Wertschätzung
Im Teaser für das Album betonen Sie das Feiern unter dem "Weihnachtsstern Made in Austria". Ist das eine kleine Provokation in Richtung Ihrer Kritiker?
Ich weiß nicht, was man daran falsch verstehen kann. "Made in Austria“ ist ja doch was Positives, weil wir Sachen eben nicht aus China beziehen wie viele andere. Die Fan-Artikel, Schleifen, Kerzen und vieles mehr werden hier von Autisten hergestellt ("FanArt Design“ in Scheifling: eine Arbeitsstätte für beeinträchtigte Menschen, Anm.d.Red.), die für ihre Arbeit eine sehr hohe Wertschätzung erfahren.
Von der Kerze bis zur Tischdecke und dem Weihnachtsstern es ist heimische Wertarbeit, noch dazu mit einem guten Zweck und einer tollen Betreuung. Es ist doch toll, wenn wir noch hier zu Hause, "Made in Austria", produzieren können. Ich kann an dem Ausdruck nichts Schlimmes sehen.
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