"Kriegsbeute", die vierte Folge der siebten Staffel von "Game of Thrones", kommt so bildgewaltig und temporeich daher, dass wir uns hier jede Einleitung sparen und direkt loslegen.

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Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Doreen Hinrichs dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Achtung, Spoiler: Wer wirklich gar nichts über die aktuelle Staffel wissen will, sollte hier aufhören zu lesen!

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Das beste Wiedersehen

Dass ausgerechnet Sansa (Sophie Turner) und Arya Stark (Maisie Williams), die wir seit der allerersten Folge als komplett unterschiedliche und ewig zankende Schwestern kennen, ein Wiedersehen der innigen Art feiern würden - wer hätte das gedacht?

Nach anfänglichen Schwierigkeiten - dass Arya von den Wachen am Tor nicht erkannt wird, erinnert natürlich stark an jenen Moment aus der ersten Staffel, als sie an den Toren von Königsmund von Lennister-Soldaten abgewiesen und ausgelacht wird - ist das Wiedersehen von einer ehrlichen Herzlichkeit, die überrascht.

Besonders angetan ist Sansa von den Killer-Qualitäten ihrer kleinen Schwester - und ihrer Todesliste. Dass beide vor allen anderen Cersei (Lena Headey) den Tod wünschen, zeigt, wie stark das schwesterliche Band doch ist.

Dabei hatten die beiden jungen Frauen noch nicht einmal Gelegenheit, sich von all den schmerzvollen Erlebnissen seit ihrer Trennung zu berichten.

  • Arya: "Das ist eine lange Geschichte. Deine sicher auch."
  • Sansa: "Ja. Und keine besonders erfreuliche ..."
  • Arya: "Meine auch nicht. Aber unsere Geschichten sind noch nicht zu Ende!"

Ooohhhhhh ... Hat noch jemand gerade was im Auge?!

"Game of Thrones": Vorschau auf Folge 5

"Game of Thrones": Vorschau auf Folge 5 © YouTube

Das beste Duell

Dieser Punkt geht eindeutig an Bronn und Drogon! Der charmant-rotzige Söldner und das Lieblingskind der Drachenmutter treffen direkt aufeinander. Und wie!

Doch der Reihe nach: Die Eroberung von Rosengarten in der vergangenen Folge "Die Gerechtigkeit der Königin" verlief ja verdächtig glatt. Doch wir wären nicht bei "Game of Thrones", wenn es so einfach wäre!

So kommt es nun zur lang erwarteten Schlacht zwischen den Soldaten der Lennisters und den Horden der Dothraki. Und dieses Gemetzel ist so gewaltig, dass das Hinsehen schmerzt. Brennende und entstellte Kämpfer, abgehakte Pferdebeine - darf es sonst noch etwas sein?

Aber es sind auch einfach immer wieder Schlachtszenen wie diese, denen "Game of Thrones" seine Ausnahmestellung in der Serienlandschaft verdankt. Dass das CGI-Budget kräftig erhöht wurde, sieht man vor allem hier.

So gut und überzeugend sahen Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) und Drogon noch nie zusammen aus. Danys Ritt auf dem Drachen ist einfach der helle Wahnsinn!

Perfekte Technik, handwerkliches Können - dass von den Drehbuchautoren bis zum kleinsten Nebendarsteller hier einfach jeder seinen Job liebt und das Beste gibt, merkt man von der ersten bis zur letzten Minute.

Doch auch Drogon ist nicht unverwundbar, und es ist Bronn (Jerome Flynn), der ihn vom Himmel holt. Ganz am Ende gehört die Szene allerdings doch Jaime Lennister (Nikolaj Coster-Waldau), der im letzten Moment vor Drogons heißem Atem gerettet wird - dabei aber ins Wasser fällt.

Das Problem dabei: Er trägt seine schwere Rüstung. Er wäre nicht der erste Fanliebling, der gehen muss. Aber trotzdem ... Jaime? Bitte nicht!

Die heftigste Verwandlung

Und wer macht uns absolut fertig? Bran (Isaac Hempstead-Wright) natürlich! Seine Wandlung zum Dreiäugigen Raben ist schwer zu ertragen. Wir sitzen vor dem Bildschirm und müssen miterleben, wie einer unserer erklärten Lieblingscharaktere zum asozialen Pflegefall mutiert.

Der einst so niedliche Stark-Spross lässt alles Irdische hinter sich - und zwar komplett. Und es sind nicht nur seine Schwestern, die er vor den Kopf stößt.

Wie er Meera (Ellie Kendrick) behandelt, die so schwere Verluste an seiner Seite hat hinnehmen müssen und trotzdem bis zum Schluss ihr eigenes Leben für ihn gegeben hätte ... Und auch die Tode von Jojen, Hodor und Sommer scheinen für Bran ... ähm ... den Raben keine Bedeutung mehr zu haben.

Aber wenn er wenigstens sein übernatürliches Wissen dazu nutzen würde, dem schmierigen Kleinfinger (Aidan Gillen) endlich eins überzubraten. Aber nein!

Eine Andeutung und ein Zitat aus Staffel drei müssen reichen. "Chaos ist eine Leiter ..." hatte Petyr Baelish da seinem Gegenspieler Lord Varys (Conleth Hill) erklärt und seine Ambitionen erstaunlich offen dargelegt. (Das ganze Zitat finden Sie hier.)

Nun hat Bran seine Allwissenheit Kleinfinger gegenüber offenbart. Dazu dürfte auch das Wissen um den Drahtzieher des Mordkomplotts gegen ihn gehören.

Doch war es schlau, Kleinfinger all das zu verraten, ohne ihn sofort unschädlich zu machen? Und was wird der nun mit dieser Erkenntnis anfangen? Als Meister der Manipulation ist Petyr Baelish sicher nicht um die nächsten Züge im Spiel um den Thron verlegen ...

Ob er schon in der kommenden Woche aktiv wird? Wie immer an dieser Stelle der Ausblick auf die nächste Folge - in der auf jeden die Weißen Wanderer endlich wieder ins Geschehen eingreifen und Tyrion (Peter Dinklage) und Varys ganz und gar nicht mit Danys Performance zufrieden scheinen:

Die siebte Staffel "Game of Thrones" läuft seit dem 17. Juli auf Sky - die neuen Folgen sehen Sie immer montags ab 20:15 Uhr auf Sky Atlantic.
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