Sauber blamiert, liebe Bundesligisten! Gleich fünf höchstklassige Vereine scheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals aus. Wie lässt sich dieses Favoritensterben begründen - oder müssen sich die Fans tatsächlich auf die schwächste Bundesliga aller Zeiten einstellen?
Gleich fünf Klubs aus dem Oberhaus gingen baden: Schalke 04 (1:2 bei Dynamo Dresden), Mainz 05 (4:5 n.E. beim Chemnitzer FC), VfB Stuttgart (0:2 beim VfL Bochum), FC Augsburg (0:1 beim 1. FC Magdeburg) und SC Paderborn (1:2 n.V. bei RB Leipzig). Für die Verantwortlichen der gescheiterten Erstligisten stellt sich die Frage nach dem Warum. Was sind die Gründe für das frühe Scheitern? Und welche Lehren können die Vereine aus den Pleiten ziehen?
WM als Begründung?
Oft wird als Grund die WM in Brasilien angeführt, weil Nationalspieler durch ihren Urlaub und den dadurch verspäteten Beginn der Vorbereitung erst jetzt langsam in Tritt kommen. Doch dies trifft wohl eher auf Vereine wie den FC Bayern und Borussia Dortmund zu, die über die Hälfte der Nationalspieler in ihren Kadern versammeln - und die ihre Pokalaufgaben souverän erledigten. Bei den fünf Vereinen, für die in der ersten Pokalrunde Endstation war, waren insgesamt 17 Nationalspieler in Brasilien dabei. Vom VfB waren dies Vedad Ibisevic (Bosnien und Herzegowina), Carlos Gruezo (Ecuador) sowie Gotoku Sakai (Japan), vom FCA Jeong-Ho Hong (Südkorea) und Paul Verhaegh (Niederlande) und von den Mainzern Ja-Cheol Koo Koo (Südkorea), Joo-Ho Park Park (Südkorea), Shinji Okazaki (Japan), Junior Diaz (Costa Rica), Stefanos Kapino (Griechenland) und Gonzalo Jara (Chile). Paderborn stellte keinen Nationalspieler ab.
Schalke mit sieben Nationalspielern
Lediglich S04 hatte in den Weltmeistern Julian Draxler und Bendikt Höwedes, den beiden Kamerunern Joel Matip und Maxim Choupo-Moting (kam aus Mainz), Klaas-Jan Huntelaar (Niederlande), Atsuto Uchida (Japan) und Sead Kolasinac (Bosnien und Herzegowina) sieben Nationalspieler bei der WM dabei. Das aber als alleinige Begründung für die blamablen Pokal-Auftritte anzuführen, wäre zu einfach.
Unteren Klassen voll im Spielbetrieb
Ein Hauptgrund für das Scheitern des Bundesliga-Quintetts könnte ein ganz anderer und simpler sein, nämlich dass die unterklassigen Mannschaften schon voll im Spielbetrieb sind. In der 3. Liga sind schon vier Spieltage gespielt und in der zweiten zwei. Die Regionalligisten und Oberligisten spielen schon seit rund einem Monat wieder. Schalkes Mittelfeldspieler Marco Höger will auch das nicht als Erklärung für das Erstrunden-Aus gelten lassen und sagt: "Natürlich ist Dynamo schon länger im Spielbetrieb, das darf aber keine Entschuldigung sein." Ein Erklärungsansatz für das magere Auftreten der Bundesligisten könnte derweil sein, dass die vermeintlichen Favoriten nicht mit der nötigen Verbissenheit und Konzentration zu Werke gegangen sind.
Der Kleine glaubt an seine Chance
Paderborns Torschütze Süleyman Koc meinte nach der Niederlage gegen den von Red Bull alimentierten Zweitliga-Aufsteiger RB Leipzig etwas angefressen: "Wir sind gegen einen Zweitligisten ausgeschieden. Solange sie nicht in der Ersten Liga spielen, ist es auch für mich ein Zweitligist, egal wer dahinter steckt." Hinter der Leistung der Bundesligisten steckte jedenfalls relativ wenig, so viel steht fest. Was kann man aber aus diesen Spielen tatsächlich schon ablesen? Die vier gescheiterten Vereine sollten eine klare Fehler-Analyse betreiben und werden zu dem Schluss kommen, dass die unterklassigen Teams im Pokal stets an ihre kleine Chance glauben und von den Großen wie in der Vergangenheit schon immer wieder gerne mal unterschätzt werden.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.