Auf Meisterschale, DFB-Pokal und Henkelpott folgt Trophäe Nummer vier: Der FC Bayern ringt im umstrittenen Supercup-Spiel im Corona-Hotspot Budapest den Europa-League-Sieger FC Sevilla nieder. Dabei wird ausgerechnet Javi Martínez zum Matchwinner.
Javi Martínez hat dem FC Bayern als Joker beim Comeback vor Publikum mit seinem Kopfballtor in der Verlängerung Titel Nummer vier im so komplizierten Corona-Jahr 2020 beschert. Der Spanier traf kurz nach seiner Einwechslung beim 2:1-Sieg gegen Europa-League-Sieger FC Sevilla in der 104. Spielminute.
Es könnte ein tolles Abschiedsgeschenk von
"Heute will ich nur ein bisschen feiern mit den Kollegen, aber wir haben am Sonntag ein Spiel (15:30 Uhr gegen die TSG Hoffenheim, LIVE bei uns im Ticker, Anm. d. Red.). Wenn ich am Sonntag dabei bin, werde ich alles geben. Solange ich hier bin, werde ich dieses Trikot verteidigen", sagte Martínez gegenüber "Sky".
Neuer verhinderte zweimal den K.o.
Zweiter Matchwinner bei der umstrittenen Finalpartie um den UEFA-Supercup im Corona-Hotspot Budapest war
Auf den Jubel über das Siegtor mussten die trotz aller Reisewarnungen nach Ungarn angereisten Bayern-Fans lange warten.
In der 87. Minute verhinderte Neuer im Eins-gegen-Eins gegen den frei vor ihm auftauchenden Youssef En-Nesyri erstmals das 1:2. Sevillas Joker hatte in der Verlängerung eine weitere Großchance, aber Neuer klärte erneut, lenkte den Schuss an den Pfosten (92.).
Dann kam Martínez und köpfte einen vom bis dahin guten Torwart Bono nach vorne abgewehrten Ball ins Tor. Glückstrahlend ließ er sich Flicks Überraschungs-Joker von den Kollegen feiern.
Mit dem erfolgreichen Kraftakt erweiterten
UEFA-Supercup: Ein anderes Fußballerlebnis mit 15.500 Zuschauern
Als Fußballfan wäre Flick "nicht nach Budapest gefahren", wie er vor dem Anpfiff gegenüber "Sky" sagte. Aber als Trainer kam er natürlich seinem Job an der Seitenlinie nach.
Und er hörte, wie die Münchner Anhänger unter den laut UEFA 15.500 Zuschauern, ihr Team anfeuerten. "Hurra, hurra, die Bayern, die sind da", skandierten sie. Die Geräuschkulisse sorgte wieder für ein anderes Fußballerlebnis.
Flick veränderte seine 8:0-Siegerelf aus dem Ligastart gegen Schalke nur auf einer Position. Der wieder fitte David Alaba nahm wieder die Position als Abwehrchef ein, erwischte aber einen unglücklichen Start: Nach einem Rempler gegen den vom FC Barcelona nach Sevilla zurückgekehrten Kroaten Ivan Rakitic zeigte Schiedsrichter Anthony Taylor auf den Punkt. Der Argentinier Ocampos überwand Neuer.
Erst zum zweiten Mal nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Corona-Zeiten lagen die Bayern in Rückstand - und stellten sich der Herausforderung. Sevilla verdichtete die Räume, schirmte Bayerns Flügel-Asse Leroy Sané und Serge Gnabry gut ab. Aber die Bayern setzten sich offensiv fest und erspielten sich Chance um Chance.
Thomas Müller als Initiator des Offensivspiels
Thomas Müller wurde zum Initiator des Offensivspiels, gerade auch beim 1:1. Ein technisch anspruchsvoller Chipball mit dem Außenrist erreichte Robert Lewandowski. Der Torjäger legte ab, der in den Strafraum gesprintete Goretzka vollendete mit der Innenseite.
Zäh blieb es trotzdem, weil Sevilla sich widersetzte und gefährliche Stürmer wie in Luuk de Jong hatte. Der ehemalige Gladbachr zwang Neuer zur Parade (46.).
Dann jubelte Bayern nach einem Gala-Angriff, den Lewandowski nach Doppelpass mit Müller erfolgreich abschloss (55.). Der Videobeweis ergab jedoch: knapp Abseits. Schiedsrichter Taylor erkannte acht Minuten später auch ein Tor von Sanè nicht an, weil er zuvor ein Foul von Lewandowski erkannt haben wollte.
Das Spiel spitzte sich zu. Die Kräfte schwanden. Neuer musste zweimal zum Retter werden, ehe Martínez aus dem Triple das Quadruple machte. (Klaus Bergmann/dpa/ash/msc)
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