Was war das denn? Nach dem 0:0 gegen die Ukraine agiert Nagelsmanns Wunschelf beim 2:1 gegen Griechenland lange ohne Spannung. Neuer patzt wieder - und erst nach der Pause wird es besser.
So wird das nichts mit einem neuen Fußball-Sommermärchen. Auch wenn der eingewechselte
Die Griechen zeigten im Borussia-Park viel Herz und führten verdient durch Giorgos Masouras (34.). Der Angreifer nutzte einen groben Torwartfehler von
Der ernüchternde Auftritt in der ersten Halbzeit muss
Doch solange Nagelsmanns Wunschelf auf dem Platz stand, ließ sie 45 Minuten lang alles vermissen, was sie für ein erfolgreiches Heimturnier brauchen wird: Tempo, Intensität, Ballsicherheit und vor allem jede Form von EM-Spannung. Die Griechen waren noch im März in den EM-Playoffs an dem krassen Außenseiter Georgien gescheitert. Doch am Freitagabend wirkte es zeitweise so, als stünden sie kurz vor dem Beginn eines wichtigen Turniers - und nicht der Europameisterschafts-Gastgeber.
Der Gegentreffer in der 33. Minute stand sinnbildlich für den lange Zeit behäbigen und vor allem im Spielaufbau extrem fehleranfälligen Auftritt des deutschen Teams:
Dieser schwere Aussetzer von Neuer überstrahlte sogar eine Weltklasse-Aktion, mit der er schon in der sechsten Minute eine noch frühere Führung der Griechen verhindert hatte. Denn da rettete der Bayern-Keeper gleich zweimal aus kurzer Entfernung gegen den für Fortuna Düsseldorf stürmenden Tzolis.
Ausgangspunkt war auch diesmal ein sehr riskanter und völlig missglückter Querpass von Musiala im Mittelfeld. Derartige Fehler in hoher Anzahl - das war eine Halbzeit lang das Muster im deutschen Spiel.
Einige Zuschauer pfiffen sogar zur Pause - und der Bundestrainer reagierte auf den schwachen Auftritt mit den Einwechselungen von Leroy Sané und David Raum. Diese Maßnahmen hatten gleich eine doppelte Wirkung. Denn zum einen zeigte die gesamte Mannschaft zumindest eine Reaktion. Und zum anderen belebte vor allem der Bayern-Stürmer Sané die bis dahin so wirkungslose Offensive.
Den Ausgleich durch das 16. Länderspiel-Tor von Mittelstürmer Havertz bereitete der 28-Jährige über die rechte Angriffsseite vor.
Sané ist zumindest indirekt auch dafür verantwortlich, dass vor dem Spiel der vierte Torwart Alexander Nübel und kein weiterer Feldspieler aus dem deutschen EM-Aufgebot gestrichen wurde. "Wir haben ein paar Unwägbarkeiten bei Leroy, wo wir nicht genau wissen, wie viel Belastung er toleriert über das Turnier", sagte Nagelsmann bei RTL. "Darauf müssen wir ein bisschen reagieren."
Gegen die Griechen aber bestätigte Sané erst einmal seine Rolle als einer der wenigen Spieler, die den Stammkräften bei der EM noch richtig Konkurrenz machen können. Der Bayern-Star kommt wie am Freitagabend als Alternative zu Florian Wirtz infrage. Oder auch als potenzielle Nummer zehn für den diesmal zeitweise unsichtbaren und erneut mit dieser Rolle fremdelnden Kapitän Ilkay Gündogan. © dpa
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