München - Nach der bitteren Rot-Premiere für Torwart Manuel Neuer hat Titelverteidiger Bayer Leverkusen den FC Bayern eiskalt aus dem DFB-Pokal geschossen. Die Münchner, die einen giftigen Achtelfinal-Kampf in Unterzahl lange bestimmten, kassierten durch das 0:1 (0:0) die folgenschwerste Niederlage in der noch jungen Amtszeit von Trainer Vincent Kompany. Zum fünften Mal nacheinander scheiterte der Rekordsieger damit vorzeitig im Cup-Wettbewerb.
Neuer war nach der Roten Karte und dem bitteren Pokal-K.o. bedient. "Der Platzverweis tat natürlich weh", sagte
Leverkusens Joker Nathan Tella ließ den Großteil der 75.000 Zuschauer wenige Minuten nach seiner Einwechslung mit seinem Kopfballtor in der 69. Minute verstummen. "Es tut jetzt weh, es sind auch alle bedröppelt in der Kabine. Aus manchen Niederlagen kann man sehr viel ziehen, das müssen wir jetzt tun, auch wenn es schmerzt", sagte Bayern-Sportchef
Der für Neuer eingewechselte israelische Nationaltorhüter
Neuers erster Platzverweis sorgt für hitziges Duell
Neuers erster Platzverweis in seinem 867. Spiel im Profifußball war in der 17. Minute der frühe Startschuss für ein hitziges und prickelndes Gigantentreffen zwischen dem Rekordsieger aus München und dem Doublesieger vom Rhein.
Nach einem langen Ball von
Niedergeschlagen verdrückte sich der langjährige Nationaltorhüter in die Kabine. In Neuers Abwesenheit ging es im Anschluss nicht nur auf dem Rasen bei etlichen Zweikämpfen und Nickeligkeiten heißblütig zur Sache, sondern auch zwischen den Trainerbänken.
Leverkusens Meistertrainer
Nagelsmann lobt die Münchner
Nagelsmann konstatierte in der Pause am ARD-Mikrofon, dass ihm der Auftritt der Bayern in Unterzahl "fast besser als in Gleichzahl" gefallen hätten. Der in einer dicken schwarzen Jacke und mit Mütze im Publikum hockende verletzte Bayern-Superstürmer Harry Kane hatte bei Kopfbällen von Kingsley Coman (34.), Leon Goretzka (43.) und Minjae Kim (45.+4) schon zum Torjubel angesetzt. Auf der Gegenseite hatte Florian Wirtz - noch gegen Neuer - eine Top-Chance (11.). Gegen Frimpong rettete dann der Israeli Peretz mit dem Fuß (32.).
Insgesamt war das Leverkusener Spiel in Überzahl lange zu unterkühlt. Immer wieder versuchte Wirtz, den Angriffen Struktur zu geben, tauchte aber auch ab. Sein kongenialer DFB-Kollege Jamal Musiala im Bayern-Trikot wurde in Abwesenheit von Kane noch mehr als sonst gesucht. Die dichtgestaffelte Defensivreihe der Gäste störte den 21-Jährigen früh und körperbetont.
Schick rein, Schick raus
Nach dem Seitenwechsel brachte Alonso den formstarken Stürmer Patrik Schick. Der Tscheche, der in den letzten sechs Pflichtspielen vier Tore erzielt hatte, musste aber keine Viertelstunde später wieder an der Wade verletzt runter. Ohne die Topstürmer fehlten beiden Teams lange die Zielspieler, zu dem dann der kurz zuvor eingewechselte Tella avancierte.
Im Bemühen, doch noch den Ausgleich zu schaffen, kam Bayerns Mittelfeldspieler Aleksandar Pavlovic nach seinem Schlüsselbeinbruch viel früher zum Comeback als erwartet. Unter dem Strich stand aber die erste Achtelfinale-Niederlage des FC Bayern seit dem Dezember 2006. © Deutsche Presse-Agentur
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