Dortmund empfängt an diesem Mittwochabend im Halbfinale der Champions League Real Madrid (20:45 Uhr ZDF und Sky und bei uns im Liveticker). Für viele Fußballfans ist der Gast aus Spanien mit Superstar Cristiano Ronaldo klarer Favorit. Doch wo hat Madrid auch Schwächen? Die voraussichtlichen Aufstellungen im Positionsvergleich.

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Nach dem furiosen Start der Bayern in das Halbfinale der Champions League ist jetzt das zweite deutsch-spanische Duell an der Reihe.

Real-Trainer José Mourinho macht aus seiner Aufstellung kein Geheimnis. Schon einen Tag vor dem Aufeinandertreffen in der Königsklasse gibt er seinen Kader bekannt. "The special one" trifft gerne unkonventionelle Entscheidungen. Doch sein Team erlebte eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen.

Dortmund ist das Überraschungsteam in der diesjährigen Champions-League-Saison. Doch das Weiterkommen im Viertelfinale gegen Malaga gelang nur mit einer großen Portion Glück. Können die Westfalen trotz des Wirbels um Mario Götze noch einmal ein Fußballmärchen schreiben?

Wir nehmen die Stärken und Schwächen der beiden Kontrahenten im Positionsvergleich unter die Lupe.

Tor: Roman Weidenfeller gegen Diego Lopez

Roman Weidenfeller hat gerade in den letzten Jahren seine herausragenden Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Auch in der laufenden Champions-League-Saison zeigt der 32-Jährige eine Meisterleistung nach der anderen und sicherte gegen Gegner wie Manchester City oder Ajax Amsterdam die Punkte.

Diego Lopez ist der neue Stammtorwart bei Real Madrid, nachdem die Real-Ikone und Spaniens Nationaltorhüter Iker Casillas nach seiner Verletzung bei Coach Mourinho in Ungnade gefallen ist. Der 31-Jährige hat im Vergleich zu seinem Vorgänger noch eher wenig Erfahrung mit international hochkarätigen Gegnern.

Fazit: leichter Vorteil für Dortmund

Abwehr: Piszczek/Subotic/Hummels/Schmelzer gegen Ramos/Varane/Pepe/Coentrao

Die Rückkehr von Abwehrchef Mats Hummels nach seinem vierwöchigem Ausfall sorgt beim BVB-Anhang für Erleichterung. Schon seine Einwechslung beim Viertelfinal-Rückspiel gegen Malaga zeigte, wie wichtig er für das junge Team ist. Seine Zweikampfstärke und sichere Ballverteilung machen ihn zu einem Garanten im Dortmunder Rückraum. Der Innenverteidiger soll auch auf der Wunschliste von Spitzenklubs wie Bayern und Barcelona stehen.

Zusammen mit Lukasz Piszcek, Neven Subotic und Marcel Schmelzer bildet die Defensivreihe eine solide Bank auch gegen offensivstarke Gegner. Mit nur neun Gegentreffern im laufenden Wettbewerb haben die Westfalen die beste Quote unter den Champions-League-Halbfinalisten. Dennoch war deren Leistung in dieser Saison vor allem in der Bundesliga stark schwankend.

Die Abwehrkette von Real Madrid ist nicht unbedingt als Bollwerk bekannt. Nur ein Spiel absolvierten die Madrilenen ohne Gegentor. Kopf der Verteidigung ist der erfahrene Sergio Ramos. Allerdings ist der spanische Nationalspieler auch als Hitzkopf bekannt, der sich schon Spielsperren wegen Schiedsrichterbeleidigung eingehandelt hat.

Fazit: leichter Vorteil für Dortmund

Defensives Mittelfeld: Gündogan/Bender gegen Khedira/Alonso

Im defensiven Mittelfeld können beim Champions-League-Duell gleich drei deutsche Nationalspieler aufeinander treffen. Auf Dortmunder Seite spielt Ilkay Gündogan derzeit wohl die beste Saison seines Lebens, womit er sich einen Stammplatz in der Mannschaft erkämpft hat. Der 22-Jährige hat eine gute Spielübersicht, reagiert schnell und ist überall zu finden, wo es brenzlig wird. Seine feine Technik und Wendigkeit brachten ihm auch schon das Lob von Bundestrainer Joachim Löw ein. Ihm wird wohl der zuletzt angeschlagene Sven "Manni" Bender zur Seite stehen.

Auch der Madrid-Coach hat großes Vertrauen zu deutschen Nationalspielern, zumindest zu Sami Khedira. Der 26-Jährige ist ein erklärter Lieblingsspieler von Mourinho und steht bei den Königlichen fast immer in der Startelf. Die Vorrundenpartien gegen Dortmund in der Champions League verpasste er allerdings großteils, da er im ersten Spiel verletzt ausgewechselt werden musste. Neben ihm wird Spielmacher Xabi Alonso im Westfalenstadion auflaufen.

Fazit: leichter Vorteil für Madrid

Offensives Mittelfeld: Götze/Reus/Blaszczykowski gegen Özil/Ronaldo/di Maria

In den Offensivreihen der beiden Mannschaften findet sich die Crème de la Crème der europäischen Fußballkunst. Allerdings muss sich Nachwuchs-Star Mario Götze einem besonderen Stresstest unterziehen. Der Dortmunder wird nach dem Bekanntwerden seines Wechsels zu Bayern München unter besonderer Beobachtung stehen. Der Wunderkicker ist ein sehr guter Vorbereiter und verwandelt auch selbst gern mal ein Ei. Manchmal hapert es bei ihm allerdings im Abschluss: Mit dem Torerfolg wollte es gegen Malaga trotz hochkarätiger Chancen nicht klappen.

Marco Reus hat ähnliche Stärken wie seine Offensivpartner Götze und Jakub Blaszczykowski: Der Ex-Gladbacher zählt auch in die Kategorie Zauberfußballer und ist besonders in der Anfangsphase ein gefährlicher Torjäger. Dazu legt er mit allerlei Hackentricks und gefährlichen Freistößen für die Kollegen auf. Mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit gegen Malaga leitete er das schwarzgelbe Fußballwunder ein.

Für Real Madrid lautet die Formel CR7 + M1Ö. Cristiano Ronaldo (Trikotnummer 7) und Mesut Özil (Nummer 10) sind ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team. Özil glänzte zuletzt mit zwei Doppelpacks in der Primera Division und ist ein gefährlicher Freistoß- und Eckballspezialist, der seinen Mitspielern gern die Tore auflegt.

Star der Königlichen ist aber unbestritten Cristiano Ronaldo. Mit elf Treffern führt er die Torjägerliste der aktuellen Champions-League-Saison an. Auch in der spanischen Liga trifft er am laufenden Band. Ob auch Angel di Maria das spanische Offensiv-Trio komplettieren wird, ist noch offen. Der 25-jährige Flügelspieler ist gerade Vater geworden.

Fazit: leichter Vorteil für Madrid

Angriff: Robert Lewandowski gegen Gonzalo Higuain

Robert Lewandowski hat momentan einen ausgezeichneten Lauf. Mit 23 Treffern führt der Pole in der Bundesliga die Torschützenliste an. Dabei gelang ihm in den vergangenen zwölf Spielen jedes Mal mindestens ein Treffer. Er weiß, wie man die Abwehr der Madrilenen aushebelt: Auch in der Champions League war er schon sechs Mal erfolgreich, darunter auch beim BVB-Sieg gegen Real Madrid.

Real-Stürmer Gonzalo Higuain kann dagegen erst ein Tor für sich in der Champions-League-Saison verbuchen. In der spanischen Liga sieht es etwas besser aus: Hier schenkte er bisher 13 Mal in 23 Spielen ein. Kein schlechter Schnitt, aber gegen die Torkanone aus Dortmund kommt er nicht an.

Fazit: leichter Vorteil für Dortmund

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