Fünf Siege in der Bundesliga in Folge haben Niko Kovac den Rücken gestärkt. Nach knapp sechs Monaten im Amt traut sich der Bayern-Trainer nun auch, die Mannschafts-Hierarchie nach seinen Vorstellungen umzubauen. Davon profitiert Robert Lewandowski.

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Niko Kovac braucht Siege, um als Cheftrainer des FC Bayern München respektiert zu werden. Die fuhr der gebürtige Berliner vor Weihnachten ein. Fünf nacheinander. Der Rückstand auf Tabellenführer BVB schmolz auf sechs Zähler zusammen.

Mannschaft scheint Kovac inzwischen zu folgen

Kovac scheint die Mannschaft hinter sich gebracht zu haben. Zumindest mehr als in seinen ersten, schwierigen Monaten, als die Ergebnisse ausblieben, die für jeden Trainer der Welt das stärkste Argument sind - intern wie extern.

Wochenlang hieß es, Bayern-Größen wie Franck Ribéry, Arjen Robben oder Mats Hummels akzeptierten den "Neuen" nicht, der als Spieler in der Bundesliga 34-mal das Trikot der Münchner getragen hat.

Jetzt wagt es Kovac, wie die "Bild"-Zeitung berichtet, die personelle Hackordnung nach seinen Vorstellungen zu ordnen und diesbezüglich die Ära seines legendären Vorgängers Jupp Heynckes zu beenden. Dessen Kriterien bezüglich der Auswahl der Kapitäne waren die Anzahl der Spiele und Alter.

Ribéry und Robben vor dem Abschied

Deshalb standen Franck Ribéry und Arjen Robben in der vergangenen Saison des Öfteren als Kapitäne auf dem Platz. Kapitän Manuel Neuer und dessen Stellvertreter Thomas Müller fehlten dauerhaft oder häufig verletzt. Ribéry (wahrscheinlich) und Robben (sicher) aber werden ab dem kommenden Sommer nicht mehr Spieler des FC Bayern München sein.

Obwohl auch Mats Hummels und Jérôme Boateng bereits die Binde trugen und als dritte Kapitäne ebenso in Frage kämen, soll Torjäger Robert Lewandowski deshalb ins Amt des dritten Kapitäns aufrücken.

Boateng und Hummels fallen in der Hierarchie

Beim Telekom-Cup in Düsseldorf hieß Bayerns Kapitän plötzlich Thiago - obwohl Boateng und Hummels mit dem Spanier auf dem Platz standen. Kovac setzte damit ein Zeichen Richtung Umbruch.

Lewandowski ist - wie Boateng und Hummels - 30 Jahre alt, gehört dem Verein aber drei Jahre kürzer an als Boateng: seit 2014. Hummels ist gar ein Eigengewächs und war zudem in Dortmund schon Kapitän, als er dort noch mit Lewandowski kickte. Auf Lewandowskis Tore (173 Tore in 219 Pflichtspielen) aber kann der FC Bayern nicht verzichten. Sie bestimmen über seinen Stellenwert innerhalb des Teams.

Lewandowski will Bayern nicht mehr verlassen

Dass Lewandowski jedoch anlässlich mehrerer Wechselphasen in der Vergangenheit betonte, durchaus auf den FC Bayern verzichten zu können, sorgte für Verstimmung bei Offiziellen, Mitspielern und Fans. Zuletzt kokettierte Lewandowski, der so gern mal für Real Madrid gespielt hätte, im Sommer 2018 damit, München den Rücken zu kehren.

Inzwischen hat sich der Pole wieder zum FC Bayern bekannt und spricht gar von einem Karriereende an der Isar.

Er freut sich über Kovacs Schachzug: "Ich bin schon einige Jahre Kapitän der polnischen Nationalelf. Deshalb kann ich auch bei Bayern helfen, ich habe die Erfahrung. Ich weiß, was man sagen muss in gewissen Situationen und habe keine Angst, meine Meinung mitzuteilen", zitierte ihn die "Sport Bild".

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