Die Gerüchteküche wollte beim FC Bayern einfach nicht zur Ruhe kommen: Macht Jupp Heynckes in München doch weiter? Nun spricht der Trainer selbst Klartext - und erklärt, dass seine Pläne von Anfang an klar waren.

Mehr News zur Bundesliga

Jupp Heynckes ist immer wieder für eine Überraschung gut. Zuletzt bewies er es, als er im Oktober 2017 nach dem Abgang von Trainer Carlo Ancelotti sein viertes Engagement beim FC Bayern München annahm - im Alter von 72 Jahren.

Zwar hatte der nunmehr fast 73-Jährige angekündigt, nur bis zum Saisonende am 30. Juni Trainer zu bleiben. Dennoch wurde viel spekuliert, ob "Jupp" den Bayern nicht zumindest für ein weiteres Jahr noch die Treue hält.

Ein Satz Anfang März befeuerte die Gerüchte: "Ich habe bislang noch nie definitiv gesagt, dass ich am 30. Juni aufhören werde", sagte Heynckes vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den Hamburger SV - und verblüffte damit die Öffentlichkeit.

Jupp Heynckes: "Wer was anderes sagt, kennt mich nicht"

Nun beendete Heynckes alle Gerüchte, indem er klarstellte: Von seiner Seite aus sei immer klar gewesen, dass er den Trainerjob nur bis zum Saisonende ausüben werde.

"Für mich gab es nie einen anderen Gedanken", sagte Heynckes im "Kicker". "Alle Experten, die etwas anderes gesagt haben, kennen mich nicht."

Wiederholt habe er die Bayern-Bosse auf die Vereinbarung hingewiesen. "Uli Hoeneß wusste das schon im Dezember. Wir haben telefoniert, ich habe ihm das gesagt, er wollte das sicher nicht wahrhaben", sagte Heynckes in Sky.

Heynckes schilderte, dass er auch im Januar und März noch einmal seinen Entschluss bekräftigt hatte. Beim Treffen im Januar sei neben Bayern-Verantwortlichen "eine weitere Person" anwesend gewesen, sagte Heynckes.

Nähere Angaben zu dieser Person machte er nicht. "Für mich war das von Anfang an klar, dass ich nicht über den 30.6. hinaus Trainer des FC Bayern München sein werde", sagte Heynckes.

FCB für Heynckes "ein Lebensgefühl"

Seine vierte Amtszeit bei den Münchnern sei "nicht nur ein Freundschaftsdienst" gewesen. Er habe sich auch dazu verpflichtet gesehen, weil "mir der FC Bayern die Chance zu einer internationalen Karriere gegeben hat", betonte Heynckes im "Kicker".

"Ich habe mit dem FC Bayern große Erfolge gefeiert. Dieser Verein ist für mich eine zweite Heimat. Für den FC Bayern zu arbeiten, ist für mich ein Lebensgefühl."

Karl-Heinz Rummenigge gibt sich entspannt

In der Öffentlichkeit und den Medien wird über zahlreiche Heynckes-Nachfolger spekuliert. Heynckes' Favorit war Thomas Tuchel, Ex-Coach von Borussia Dortmund und Mainz 05. Tuchel sagte allerdings ab und wird Medienberichten zufolge eine Aufgabe im Ausland - möglicherweise bei Paris-Saint Germain oder dem FC Arsenal - übernehmen.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gibt sich in der offenen Trainerfrage ab Sommer beim FC Bayern weiter entspannt. "Wir warten das in aller Ruhe ab. Ich habe ja gesagt, dass ich davon ausgehe, dass wir bis Ende des Monats den Trainer präsentieren werden", sagte Rummenigge am Montag vor dem Abflug des deutschen Fußball-Rekordmeisters zum Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Sevilla.

Heynckes habe seine verschiedenen Beweggründe "seriös" erklärt. "Das ist nachvollziehbar. Für uns war aber immer klar, wir werden es solange wie möglich versuchen und erst dann, wenn er den Strich zieht: 'Ich möchte nicht mehr', erst dann werden wir uns um eine Alternative bemühen." (dpa/af)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.