• Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat sich aufgrund der Ergebniskrise hinterfragt und die Kritik ernst genommen.
  • Die taktische Ausrichtung möchte er allerdings nicht komplett verändern.
  • Serge Gnabry hingegen muss sich von einem Ex-Profi und TV-Experten den Vorwurf gefallen lassen, seit seiner Vertragsverlängerung satt zu sein.

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Der Druck ist groß. Julian Nagelsmann weiß, dass der FC Bayern München nach vier sieglosen Bundesligaspielen am heutigen Freitagabend (30. September, 20:30 Uhr) gegen Bayer 04 Leverkusen dringend ein Erfolgserlebnis benötigt. Er hat die Länderspielpause genutzt, um die vergangenen Wochen zu analysieren.

"Es ist immer wichtig, sich und die Abläufe zu hinterfragen", sagt der Trainer in einer Pressekonferenz. "Ich hinterfrage mich immer. Natürlich war ich nach Augsburg (der FC Bayern verlor 0:1, Anm. d. Red.) nicht gut gelaunt. Generell hinterfrage ich mich jeden Tag, was ich anders machen kann, was ich gut gemacht habe. Dann versuche ich, am nächsten Tag dieselben Fehler nicht noch mal zu machen."

Auch die vielen kritischen Meinungen in der Öffentlichkeit gingen nicht spurlos an ihm vorbei: "Ich nehme mir jede Kritik zu Herzen, wenn sie an mich herangetragen wird. Dass mich die letzten zwei Wochen nicht kaltgelassen haben, ist klar. Jeder bei uns muss die persönliche Verantwortung spüren, die spüre ich auch."

Julian Nagelsmann hatte "keine Rücktrittsgedanken"

Aufgeben sei für ihn allerdings keine Option gewesen: "Ich hatte keine Rücktrittsgedanken." Er sei auch nicht bereit, alle bisherigen Taktiken komplett über den Haufen zu werfen. "Wir müssen nicht alles umkrempeln. Wir hatten 93 Torschüsse in den letzten vier Spielen. Wir hatten nicht unbedingt Probleme gegen tiefstehende Gegner. Wenn wir die Abschlusssituationen besser gestaltet hätten, hätten wir mehr Punkte geholt."

Das klingt so, als wäre die Chancenverwertung die einzige echte Schwäche des Rekordmeisters. Ist die Situation des FC Bayern also gar nicht so problematisch wie der Rückstand von fünf Punkten auf die Tabellenspitze vermuten lässt?

Klaus Toppmöller glaubt an zehn Bayern-Siege in Folge

Der ehemalige Bundesligatrainer Klaus Toppmöller, der Vater des heutigen Bayern Co-Trainers Dino Toppmöller, hat jedenfalls keine Zweifel an der sportlichen Wende. Er prognostiziert dem FC Bayern die elfte Meisterschaft in Folge. "Davon bin ich felsenfest überzeugt", scheibt er in einem Gastbeitrag im "kicker". "Irgendwann läuft es wieder, dann schaffen die auch mal zehn Siege am Stück. Ihre Dominanz ist nicht langweilig, sie haben einfach die besten Spieler und die beste Mannschaft."

Gleichwohl müssen dafür einige Spieler zurück zu ihrer Form finden. Sadio Mané hat in den letzten vier Bundesligaspielen sowie in den beiden Champions-League-Spielen nicht getroffen. Nagelsmann hofft auf die Wende: "Am Ende muss er den Plan mit umsetzen, dann ist er eine große Stütze. Er muss sich keine großen Gedanken machen, sondern umsetzen, was wir wollen."

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Maik Franz kritisiert Serge Gnabry: "Er wirkt ein bisschen satt"

Auch Serge Gnabry steckt in einem Leistungstief und hat seit dem 21. August nicht mehr getroffen. In lediglich drei der bisherigen sieben Bundesligaspielen stand er in der Startelf. SPORT1-Experte und Ex-Profi Maik Franz kritisiert den deutschen Nationalspieler: "Man hat das Gefühl, dass er so ein bisschen satt wirkt. Das letzte Feuer und diese letzte Bereitschaft spürt man nicht."

Gnabry hatte erst Mitte Juli seinen Vertrag beim FC Bayern bis zum Sommer 2026 verlängert und stieg zu den Top-Verdienern auf. Die "Sport Bild" schätzt sein Jahresgehalt auf rund 19 Millionen Euro. "So richtig in Fahrt kommt er seitdem nicht", sagt Franz. "Gefühlt fehlt der letzte Biss. Vielleicht hat er so ein kleines Sättigungsgefühl."

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz des FC Bayern München
  • sport1.de: Gnabry? "Er wirkt satt"
  • kicker (79/2022): Die Bayern sollten Thuram verpflichten, Andrich ist einer für die Nationalelf
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