Der FC Bayern München hat den Kader ordentlich verstärkt. Zudem drängt sich ein junger Ex-Mitspieler von Lamine Yamal auf. Doch nicht alle Defizite, die in der letzten Saison auffällig waren, sind behoben worden.
Die Saisonvorbereitung ist abgeschlossen, das erste Bundesligaspiel am Sonntag beim VfL Wolfsburg (15:30 Uhr) steht bevor.
"Wir haben natürlich eine herausragende Qualität über den Flügeln", sagte der Sportvorstand des FC Bayern München. "Wir hatten diese schon vorher mit Serge (Gnabry, Anm.d.Red.), mit Leroy (Sane), Kingsley (Coman) und mit Mathys (Tel), der mehr Spielzeit bekommen soll und der in der Vorbereitung einen sehr, sehr guten Eindruck hinterlassen hat."
Eberl freut sich: "Das sieht nach Fußball aus"
Dieser Mannschaftsteil wurde laut Eberl mit Michael Olise, der für eine Ablöse von rund 53 Millionen Euro vom englischen Erstligisten Crystal Palace verpflichtet wurde, noch einmal gut verstärkt. Hinzu kämen dann "noch die kreativen Geister, die wir im Mittelfeld haben. Das sieht schon nach Fußball aus."
Tatsächlich scheint die Offensive erneut das Prunkstück des FC Bayern zu sein. Neben den genannten Spielern gibt es mit Dribbel-Künstler
Musiala dürfte als offensiver Mittelfeldspieler gesetzt sein, Müller spielte sich zuletzt (2 Tore im DFB-Pokal gegen den SSV Ulm) ebenfalls in den Vordergrund, kann aber auch als Einwechselspieler fungieren.
Die Offensive funktionierte bereits in der vergangenen Saison gut. Die 94 erzielten Tore waren der beste Wert der Bundesliga.
Balance zwischen Offensive und Defensive war die Schwachstelle
45 Gegentore waren der schlechteste Wert der Top-6 Mannschaften. Zum Vergleich: Der Deutsche Meister Bayer Leverkusen ließ nur 24 Gegentreffer zu. Ob dieses Defizit mit dem neuen Ansatz von Trainer Vincent Kompany, der den gegnerischen ballführenden Spieler hoch attackieren lässt, zu beheben ist? Eberl lobt "die Aktivität, wie wir nach vorne verteidigen wollen. Immer mit dem Auge, dass wir nicht zu offenstehen."
Für die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive soll Neuzugang Joao Palhinha sorgen, der für eine Ablöse von rund 51 Millionen Euro vom FC Fulham verpflichtet wurde. Laut Eberl sei es ein wichtiges Puzzleteil, "einen Stabilisator und Zweikämpfer im zentralen Mittelfeld" zu haben. Der Portugiese bringe "Erfahrung, Präsenz, Körperlichkeit, Kopfballstärke mit und ist ein guter Fußballer."
Kimmich wieder im Mittelfeld? Hamann hat kein Verständnis
Der Nebenmann von Palhinha war in der Vorbereitung meist
Und weiter: "Ich sehe Kimmich nicht auf der Sechs und auch nicht auf der Achter-Position. Dafür hat er nicht das Tempo oder mal einen Trick im Repertoire, um offensiv Einfluss zu nehmen. Als Rechtsverteidiger war er dagegen super."
Der eigentliche Rechtsverteidiger Josip Stanisic, der nach seiner Ausleihe von Bayer Leverkusen zurückgekehrt ist, zog sich Anfang der Woche einen Außenbandriss im rechten Knie zu und wird mehrere Wochen fehlen. Kehrt Kimmich nicht auf die Position des Rechtsverteidigers zurück, wären Laimer oder Winter-Transfer Sasha Boey die Alternativen.
Auf der Linksverteidiger-Position ist der FC Bayern mit Alphonso Davies, dessen Zukunft allerdings noch ungeklärt ist, und Raphaël Guerreiro ordentlich aufgestellt.
Ex-Mitspieler von Lamine Yamal spielt sich in den Vordergrund
Gut möglich wäre allerdings auch, dass sich mit dem 18-jährigen Adam Aznou ein ganz junger Spieler in den Vordergrund spielen wird. Das Eigengewächs des FC Bayern, der auf beiden Außenverteidiger-Positionen eingesetzt werden kann, hat in den Testspielen positiv auf sich aufmerksam gemacht. Besonders auffällig ist sein Offensivdrang.
Am Dienstag setzte er sich im Testspiel beim 4:0 gegen die Grasshopper Zürich auf der Außenbahn durch und bereitete den Treffer für
Fehleranfälligkeit in der Innenverteidigung muss behoben werden
Ein Problem des FC Bayern war in den vergangenen Jahren, dass die Innenverteidiger sehr fehleranfällig waren. Insbesondere Dayot Upamecano neigte immer wieder zu Patzern und erreichte nie die Konstanz wie bei der Nationalmannschaft von Frankreich. Ähnliches traf zuletzt auf Min-jae Kim zu, der im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid beide Gegentreffer verschuldete.
Konstanter agierte Eric Dier, der erst im vergangenen Winter von Tottenham Hotspur verpflichtet wurde. Auch Neuzugang Hiroki Ito vom VfB Stuttgart könnte hier eine Verstärkung sein, wenn er nach seinem Mittelfußbruch wieder zurückkehrt. Dass allerdings Matthijs de Ligt an Manchester United abgegeben wurde, stößt nicht überall auf Verständnis.
"Das war ein Leader, der andere um sich herum besser gemacht hat", sagte Hamann. "Zudem hatte Bayern das Problem, dass sie in zu wenigen Spielen die Kontrolle hatten. Das wird ohne ihn nicht besser."
Gut möglich also, dass nicht alle Schwachstellen der zurückliegenden Saison behoben sind.
Verwendete Quelle:
- Mixed Zone nach dem Spiel Bayern München - Grasshopper Zürich
- Sport Bild (34/2024): "Leverkusen wird wieder Meister"
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