Der 18-jährige Adam Aznou spielte beim FC Bayern München eine starke Saisonvorbereitung und wurde nun für die Nationalmannschaft von Marokko nominiert. Er könnte perspektivisch die Rolle von Alphonso Davies einnehmen.
Große Ehre für Adam Aznou: Der 18-Jährige verweilt momentan bei der A-Nationalmannschaft von Marokko. Am Freitagabend könnte er im Qualifikationsspiel zur Afrika-Meisterschaft gegen Gabun sein Länderspiel-Debüt geben, ansonsten möglicherweise am Montag gegen Lesotho. Aznou hat zwar noch nicht einmal in der Bundesliga debütiert. Doch sein außergewöhnliches Talent ist unbestritten.
Aznou absolvierte die Saisonvorbereitung bei den Profis des FC Bayern und bewies dabei seine Qualität. Sein persönliches Highlight: Beim Testspiel gegen die Grasshopper Zürich, das mit 4:0 gewonnen wurde, setzte er sich auf der Außenbahn durch und bereitete einen Treffer für Neuzugang
Aznou kann auf beiden Außenverteidiger-Positionen eingesetzt werden, spielte in seiner Karriere allerdings meist vorzugsweise auf der linken Seite. Genau auf dieser Position könnte der FC Bayern zukünftig Bedarf haben.
Aznou könnte Nachfolge von Davies antreten
Denn die Zukunft von Linksverteidiger
Ob Aznou dann in München sein Nachfolger werden könnte? Das Beispiel Aleksandar Pavlovic beweist, dass der deutsche Rekordmeister eigenen Talenten durchaus eine Chance gibt. Der 20-Jährige spielte vor einem Jahr noch für die zweite Mannschaft in der Regionalliga und entwickelte sich innerhalb weniger Monate zum Stamm- und deutschen Nationalspieler.
"Es ist unsere Philosophie, eine möglichst große Durchlässigkeit zu den Profis zu haben, denn es ist ein wichtiger Baustein des FC Bayern, Talente für absolutes Top-Niveau zu entwickeln", sagte Sportdirektor
Ex-Mitspieler von Jahrhundert-Talent Lamine Yamal
Gut möglich, dass Aznou seine Chance nutzen wird. Der 1,78 Meter große Linksfuß besticht mit hohem Tempo, einer sehr feinen Technik und starken Dribblings. Ausgebildet wurde er zunächst beim FC Barcelona, für dessen Nachwuchsabteilung er drei Jahre aktiv war. Dort war Aznou ein Mitspieler des spanischen Nationalspielers
Die beiden sind offenbar noch immer befreundet. Nachdem Spanien durch einen Sieg gegen Frankreich ins Finale der Europameisterschaft eingezogen war, gab es ein gemeinsames Bild von Yamal, Aznou und Javier Fernández, der ebenfalls für die zweite Mannschaft des FC Bayern München spielt.
Dabei bewies Aznou schon Humor. Als ein Fan an Aznou schrieb, er solle etwas tun, damit sich Yamal für einen Wechsel nach München entscheidet, antwortete Aznou bei X spaßeshalber: "Ich werde ihn kidnappen, lasst mich kochen (Jugendsprache für: Lasst mich mal machen, Anm. d. Red.)."
Während Yamal in Barcelona schon früh seinen Durchbruch schaffte, entschied sich Aznou für einen anderen Weg. Er wechselte im Sommer 2022 nach München in die Nachwuchsabteilung des FC Bayern. Seitdem ging es in seiner Karriere steil bergauf. Im Mai 2024 unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag.
"Das war mein Traum, als ich noch ein Kind war. Ich fühle mich jetzt einfach großartig", sagte er bei seiner Vertragsunterzeichnung und kündigte an: "Ich möchte 100 Prozent auf dem Spielfeld geben. Ich bin immer noch jung, aber ich bin immer hungrig."
Die Vertragsunterzeichnung von Aznou wurde zeitgleich mit der von Lovro Zvonarek und Noel Aseko Nkili bekanntgegeben. Der 19-jährige Zvonarek wurde für diese Saison in die österreichische Bundesliga an Sturm Graz verliehen. Der 18-jährige Aseko Nkili blieb genauso wie Aznou in München.
Jochen Sauer, der Nachwuchsdirektor des FC Bayern, glaubt an das Potenzial der drei Talente: "Lovro hat zuletzt mit seinem ersten Bundesliga-Treffer schon ein erstes Ausrufzeichen im Profifußball setzen können. Noel und Adam gehören zum Stammpersonal bei unseren Amateuren und haben auf ihren Positionen immer wieder ihr großes fußballerisches Potenzial gezeigt."
Großes Talent und viel Charakterstärke
Freund ergänzte: "Es sind Spieler mit unterschiedlichen Positionen. Aber grundsätzlich haben sie sehr, sehr großes Talent, bringen viel mit, auch von der Charakterstärke. Alle drei Spieler sind sehr, sehr willig, haben eine gute Einstellung und sind ihren Weg schon sehr weit gegangen. Ich bin davon überzeugt, dass alle drei die Möglichkeit haben, die nächsten Schritte beim FC Bayern München zu gehen."
Nach der starken Saisonvorbereitung und der Nominierung für die Nationalmannschaft könnte Aznou dies schon sehr zeitnah gelingen.
Verwendete Quellen
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