Sturm-Talent Jonah Kusi-Asare stand am Samstag erstmals im Profikader des FC Bayern München. Der 17-jährige Schwede wechselte Anfang des Jahres nach München und könnte perspektivisch eine Lücke im Kader ausfüllen.

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Er verbrachte zwar die kompletten 90 Minuten auf der Bank, dennoch dürfte das Spiel des FC Bayern München gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag für Jonah Kusi-Asare ein besonderes Erlebnis gewesen sein. Es war das erste Mal, dass der 17-Jährige im Profikader des FC Bayern stand. Zukünftig könnte das häufiger der Fall sein, der junge Schwede gilt als Ausnahmetalent.

In der Winterpause der vergangenen Saison zahlte der deutsche Rekordmeister eine stolze Ablöse von 4,5 Millionen Euro, um den damals 16-jährigen Stürmer vom schwedischen Erstligisten AIK loszueisen. Auch andere Top-Vereine wie Juventus Turin oder Benfica Lissabon sollen an ihm interessiert gewesen sein.

In Schweden hatte Kusi-Asare bereits vier Spiele in der Allsvenskan – der höchsten Spielklasse des Landes – absolviert. Mit 16 Jahren, einem Monat und 24 Tagen ist er der jüngste Erstliga-Debütant der Vereinsgeschichte gewesen.

"Er bringt alle Voraussetzungen mit, ist technisch stark, schnell, groß, bereits in jungen Jahren körperlich sehr robust und hat einen hervorragenden Torabschluss."

Christoph Freund über Jonah Kusi-Asare

Der FC Bayern ist von seinem Potenzial überzeugt. "Jonah Kusi-Asare ist ein junger Stürmer mit enormem Potenzial. Ihm lagen einige Angebote vor, er hat sich aber ganz bewusst für den FC Bayern entschieden, weil wir ihn überzeugen konnten, wie wir ihn bei uns aufbauen und entwickeln wollen", sagte Sportdirektor Christoph Freund Anfang Februar, als der Transfer bekanntgegeben wurde.

Was die Stärken des jungen Schweden sind? "Er bringt alle Voraussetzungen mit, ist technisch stark, schnell, groß, bereits in jungen Jahren körperlich sehr robust und hat einen hervorragenden Torabschluss", so Freund.

Ein gewisses Talent wurde ihm in die Wiege gelegt. Sein Vater Jones Kusi-Asare war schwedischer U21-Nationalspieler und unter anderem in der 1. Liga von Österreich und Dänemark aktiv. Seinem Sohn ist eine weitaus größere Karriere zuzutrauen.

Thomas Bentsen, der Sportdirektor des AIK, ist von dem Talent des jungen Offensivspielers überzeugt. "Jonah kann mit der richtigen Einstellung und harter Arbeit so weit kommen, wie er will. Körperlich ist er schon ein 'Monster' und er hat unter anderem eine gute Abschlussfähigkeit mit beiden Füßen", wurde er Ende des vergangenen Jahres auf der Vereins-Webseite zitiert.

Dreierpack für die U17-Nationalmannschaft

In Schweden gilt der Angreifer schon lange als Ausnahmetalent, absolvierte daher bereits sieben Spiele für die U16-Nationalmannschaft (zwei Tore), ehe er im September 2023 für die U17 debütierte und gleich in seinem ersten Spiel gegen Moldawien drei Tore erzielte.

Der Wechsel nach München war für ihn ein großer Schritt. Er selbst bezeichnet den FC Bayern als den "in meinen Augen größten Verein der Welt". Auch in Schweden war ihm der Stellenwert dieses Klubs bewusst. "Die Menschen in Schweden verfolgen die Spieler in der Champions League oder Bundesliga sehr intensiv. Der Verein ist auch dort sehr groß", erklärte er im Interview mit "fcbayern.com".

Kusi-Asare kam in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit in der U19 des FC Bayern zum Einsatz, ehe ihn eine Knöchelverletzung mehrere Monate außer Gefecht setzte. Dennoch erfolgte in der laufenden Saison die Beförderung zur 2. Mannschaft in der Regionalliga. Vor gut drei Wochen gelang ihm sein erster Treffer gegen die SpVgg Bayreuth.

Treffsicher in der Uefa Youth League

Internationale Erfahrung sammelt er beim FC Bayern in der Uefa Youth League, der höchsten Nachwuchs-Spielklasse von Europa. Nach fünf Einsätzen hat er bereits zwei Treffer auf dem Konto.

U19-Trainer Peter Gaydarov lobte gegenüber "fcbayern.com": "Jonah hat gegen Aston Villa den entscheidenden Treffer erzielt. Der Moment und dieses Gefühl sind unheimlich wichtig für seine nächsten Schritte. Am Ende sind es diese Augenblicke, die ihm Selbstvertrauen für die kommenden Spiele geben."

Aufgrund seiner Körpergröße von 1,96 Meter wurde Kusi-Asare in Schweden bereits mit Landes-Ikone Zlatan Ibrahimovic verglichen, der nur einen Zentimeter kleiner ist. Und auch von der Spielweise gibt es Parallelen.

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"Ich bin ein großer und physisch starker Spieler, fühle mich im Zentrum sehr wohl und suche gerne den Abschluss. In meinem Spiel hilft mir meine Kopfballstärke und die Fähigkeit, mit beiden Füßen abschließen zu können", sagte er selbst über seine Qualitäten.

Der Offensivspieler wird vorwiegend als Mittelstürmer eingesetzt, wäre aufgrund seiner Beidfüßigkeit allerdings auch auf beiden Flügelpositionen eine Option. In der Jugend des FC Bayern trug er die Trikotnummer 9 – genauso wie Harry Kane bei den Profis. Bei der U17 von Schweden hat er noch immer diese Rückennummer.

Perspektivisch der Backup von Harry Kane?

Dass Kusi-Asare nun im Kader der Profis stand – dort übrigens mit der Trikotnummer 41 – hing vorwiegend mit dem Verletzungsausfall von Kane zusammen. Außer dem Engländer gibt es momentan keinen klassischen Mittelstürmer im Kader.

Sportdirektor Freund stellte in der vergangenen Woche klar, dass der Transfer eines weiteren Stürmers auch weiterhin kein Thema ist. Perspektivisch könnte das die große Chance für Kusi-Asare sein.

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