Borussia Dortmund bleibt seinem Jugendstil auf dem Transfermarkt treu. Der Zukauf hoffnungsvoller Spieler bringt aber auch einige Probleme mit sich. Und über allem steht die Frage nach der Zukunft des Superstars.

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Kaum eine andere Mannschaft in der Bundesliga hat sich in den letzten drei Transferperioden so viele junge, hochbegabte Spieler einverleibt wie Borussia Dortmund.

BVB jagt junge Spieler

Mit den Abgängen von Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan vor einem Jahr begann die Dortmunder Jagd nach entwicklungsfähigen Spielern, die den BVB wieder näher ran bringen sollen an die Bayern - oder aber in einigen Jahren zu einem vielfachen Preis weiterveräußert werden können.

Mikel Merino, Marc Bartra, Raphael Guerreiro, Emre Mor und Ousman Dembélé waren zum Zeitpunkt ihres Wechsels nach Dortmund unter 25 Jahren und große Versprechen für die Zukunft.

Dazu kamen die deutschen Nationalspieler André Schürrle, Mario Götze und Sebastian Rode, auch die hielten sich an die imaginäre 25-Jahre-Grenze.

Im Winter kaufte der BVB dann noch Alexander Issak, ein 17-jähriges schwedisches Angriffstalent.

Die ausgedehnte Dortmunder Shopping-Tour hat sich auch hartnäckig bis in diese Transferperiode gehalten. Der BVB hat schon wieder deutlich über 40 Millionen für neue Spieler ausgegeben. Das führt allerdings auch zu ein paar anderen Problemen.

Wer ist schon da?

Dortmund hat vor dem Start in die Vorbereitung schon fleißig gearbeitet. Mit Mahmoud Dahoud kommt ein absolutes Top-Talent für das zentrale Mittelfeld aus Mönchengladbach.

Wegen der langwierigen Verletzung von Julian Weigl wird Dahoud vielleicht schon recht schnell ein wichtiger Spieler auf seiner Position werden können.

Vor einigen Tagen hat der BVB auch den Wechsel von Maximilian Philipp aus Freiburg bekanntgegeben. Stolze 20 Millionen Euro lässt sich der BVB den 23-Jährigen kosten.

Dan-Axel Zagadou ist in Deutschland ein nahezu unbekannter Spieler, in seiner französischen Heimat aber eins der größten Innenverteidiger-Talente überhaupt. Der 18-Jährige kommt von der zweiten Mannschaft von Paris St.-Germain.

Römer tanzen aus der Reihe

Aus der eigenen Jugend rückt Angreifer Jacob Bruun Larsen zu den Profis auf, der Däne soll sich aber erst langsam an das Niveau in der Bundesliga gewöhnen.

Etwas aus der Reihe tanzen die beiden Routiniers Ömer Toprak (27, aus Leverkusen) und Neven Subotic (28), der aus Köln zurückkehrt.

Der Königstransfer des Sommers ist aber nach dem erzwungenen Abgang von Trainer Thomas Tuchel kein Spieler, sondern Coach Peter Bosz.

Der Niederländer hat die riesengroße Aufgabe, die sportliche Entwicklung der Mannschaft voranzutreiben und die brisante Gemengelage wieder zu beruhigen.

Wer ist schon weg?

Pascal Stenzel hat sich während seiner Leihe zum SC Freiburg glänzend entwickelt und wurde von den Breisgauern jetzt auch fest verpflichtet. Dazu verließ Adrian Ramos den BVB bereits im Winter Richtung China.

Wo gibt es noch Handlungsbedarf?

Der BVB ist in allen Mannschaftsteilen hervorragend besetzt. Nun stellt sich aber das Problem, dass der vormals etwas dünn besetzte Kader plötzlich deutlich Übergewicht hat. 34 Spieler stehen derzeit auf der Liste, optimal wären zwischen 26 und maximal 30 Spieler.

Die Borussia muss also noch einige Spieler abgeben. Das wird aus unterschiedlichsten Umständen gar nicht so einfach: Manche Spieler sind teuer in der Ablöse und im

Unterhalt, andere sollen allenfalls verliehen werden. Und dann gibt es wiederum andere, die heiß begehrt sind - die der Klub aber unter keinen Umständen gehen lassen will.

Diese Gerüchte halten sich

Was wird aus Pierre-Emerick Aubameyang? Die Frage aller Fragen in diesem Sommer ist immer noch nicht beantwortet. Der Spieler soll sich bald und endgültig erklären, der BVB ist ab einem gewissen Betrag gesprächsbereit. Die Rede ist von rund 70 Millionen Euro, die der BVB im Falle eines Falles erlösen will.

Sollte Aubameyang tatsächlich gehen, gibt es eine ganze Reihe potenzieller Nachfolgekandidaten.

Moussa Dembélé von Celtic, Alexandre Lacazette von Lyon oder Lucas Alario von River Plate werden immer wieder genannt, auch Hoffenheims Andrej Kramaric und Barcas Nachwuchshoffnung Seung-Woo Lee sollen auf Dortmunds Zettel stehen.

Seit Tagen mehren sich auch wieder die Gerüchte um Ousman Dembélé. Der Franzose hat sich innerhalb einer einzigen Saison nach ganz oben katapultiert, angeblich sind der FC Barcelona, PSG und sogar die Bayern am Teenager dran.

Wer wird noch verkauft?

Ähnlich verhält es sich bei Guerreiro. Der Portugiese hat eine starke Saison hinter sich und soll jetzt in Paris der Nachfolger des alternden Maxwell werden. Der BVB dürfte aber keinerlei Interesse daran haben, den Mittelfeldspieler nach einem Jahr schon wieder ziehen zu lassen.

Emre Mor wäre ein Wechselkandidat. Allerdings hätte Bosz den Türken auch gerne bei Ajax gehabt und hat durchaus so etwas wie ein Faible für den Youngster. Gehen darf Joo-Ho Park, der Koreaner ist aber schon 30 Jahre alt und findet bisher keinen Klub.

Subotic und Merino sind ebenfalls Kandidaten für einen Verkauf - oder im Fall von Merino für ein Leihgeschäft. Um Mathias Ginter halten sich seit Monaten Spekulationen, offenbar gilt jetzt Mönchengladbach als heißester Kandidat für einen Wechsel.

Und BVB-Eigengewächs Felix Passlack könnte auch noch verliehen werden. Hertha BSC ist stark interessiert, aber auch Passlacks ehemaliger A-Jugend-Trainer Hannes Wolf. Der ist derzeit ja beim VfB Stuttgart angestellt.

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