- Nach Deutschlands Niederlage gegen Japan prasselt die Kritik von allen Seiten auf zwei Dortmunder Abwehrspieler.
- Selbst der Bundestrainer gibt seine ansonsten eher vornehme Zurückhaltung auf.
Das Urteil kam von höchster Stelle und es fiel nicht gut aus für
Und die der deutschen Nationalmannschaft den Auftakt gegen Japan vermiesten. "Ganz, ganz schlecht" sei auch Süles Abwehrverhalten vor dem Ausgleich gewesen, sagte ARD-Experte Bastian Schweinsteiger – wie Flick auch ansonsten eher zurückhaltend mit persönlicher öffentlicher Kritik. "Für einen Verteidiger, wie Süle es ist, war das nicht gut genug. Das ist ein klassischer, richtig schwerer Abwehrfehler. Und so lange wir solche Fehler machen, werden wir Spiele verlieren. So einfach ist das!"
Süle und Schlotterbeck bei den Gegentoren im Fokus
Es waren so viele Fehler im deutschen Spiel, dass die lange Zeit völlig harmlosen Japaner fast schon gar nicht anders konnten, als ein paar der Einladungen einfach anzunehmen. Und bei den entscheidenden Situationen schlüpften die Dortmunder Spieler leider in die jeweiligen Hauptrollen.
Beim Ausgleich rückte Süle im Verbund mit
Beim zweiten Tor reichte den Japanern ein Zuspiel aus der Kreisliga, ein simpel nach vorne geschlagener Freistoß auf Takuma Asano.
Süle aber reagierte als ballferner Außenverteidiger nicht auf den Plan der beiden Kollegen, übersah das Rausrücken und stand offenbar auch nicht verbal mit Nebenspieler Rüdiger in Kontakt. Asano entwischte Schlotterbeck, der noch einmal Kontakt herstellen konnte und für einen kleinen Moment auch die Chance hatte, sich entscheidend zwischen Gegenspieler und Ball zu schieben oder Asano wenigstens beim Abschluss zu stören.
Beides gelang nicht und weil sich auch Manuel Neuer im Tor nicht wie gewohnt aufbaute und die kurze Ecke – Asanos einzige Option für einen direkten Torschuss – schloss, fand der Ball den Weg ins Netz.
Die "Dortmund Experience"
So vieles am deutschen Spiel erinnerte auch an einige Dortmunder Spiele der Bundesliga-Hinrunde, dass im Netz schnell der Spruch von der "Dortmund Experience", der Dortmunder Erfahrung, die Runde machte. Und tatsächlich waren auch viele Dinge ordentlich bis gut, eine Stunde lang hatte die deutsche Mannschaft die Partie im Griff und die wenigen Fehler – etwa durch Schlotterbecks Unkonzentriertheit bei einem Ballverlust – keine Auswirkungen.
Auch Süle, dem die Japaner im deutschen Spielaufbau bewusst etwas mehr Platz ließen, um dann den vermeintlich schwächsten Spieler im Pressing zu erwischen, erledigte seine Aufgaben zumindest zuverlässig. Zusammen mit den immer wieder aushelfenden Thomas Müller und Serge Gnabry fand die rechte deutsche Seite Lösungen, während auf der anderen Seite Schlotterbeck und sein Linksverteidiger David Raum im direkten Zusammenspiel in der zweiten Halbzeit immer fahriger wurden.
Bis hin zu den entscheidenden Fehlern, die sich dann in erster Linie die beiden Dortmunder Spieler leisteten. Und damit in der Tat frappierend an die Dortmunder Hinserie in der Bundesliga und die zuletzt gezeigten Leistungen erinnerten. Süle und Schlotterbeck reisten nicht in Topform nach Katar, was gegen Japan besonders schonungslos offenbar wurde. Wie sehr Süles Versetzung auf die rechte Seite damit zu tun hatte, ist eine müßige Debatte. Im DFB-Team war die Position für den Verteidiger neu, beim BVB dagegen spielte Süle zuletzt einige Spiele als rechter Verteidiger.
Lesen Sie auch:
- Dortmunds Angriff: Zu viele Enttäuschungen und ein paar Lichtblicke
- Warum Deutschlands Niederlage nicht "aberwitzig" war - sondern mit Ansage
Der Start in die Weltmeisterschaft hätte für die Nationalmannschaft und die Dortmunder DFB-Stars kaum schlechter laufen können, der Druck im zweiten Gruppenspiel gegen Spanien wird enorm werden und ein Fokus dabei auch darauf liegen, wie sich die deutsche Defensive präsentiert. Und die Dortmunder Sündenböcke – sofern sie noch einmal auflaufen dürfen.
Verwendete Quelle:
- spox.com: DFB, News und Gerüchte:
Bastian Schweinsteiger zerlegt Bayern- und BVB-Star
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.