- Julian Brandt galt als ewiges Talent, war wankelmütig, schaffte den nächsten Schritt nicht.
- Dann kam Marco Rose und so langsam findet der 25-Jährige beim BVB in die Spur.
- Brandt ist aktuell in bestechender Form - und endlich auch ein Leistungsträger.
Im Sommer sprach Michael Zorc so: "Ich erwarte von ihm eine Leistungssteigerung. Und dass er dieses Potenzial kontinuierlich abruft." Im Herbst wurde Dortmunds Sportdirektor im "Kicker" dann so zitiert: "Er hat riesiges Potenzial und dieses Potenzial möchten wir alle auf dem Platz sehen!"
Und nun, nochmals rund drei Monate später, kann man konstatieren: Michael Zorc und alle, die es mit Borussia Dortmund halten, sehen aktuell den besten
Brandt selbstkritisch: "Schlechte Saison im letzten Jahr"
Im Sommer 2019 wechselte Brandt für immerhin 25 Millionen Euro von Bayer Leverkusen nach Dortmund. Mit damals 23 Jahren und schon 215 Pflichtspielen für Leverkusen auf dem Buckel war Brandt zwar noch vergleichsweise jung - aber eben auch schon unglaublich erfahren.
Der gebürtige Bremer sollte in Dortmund den Schritt vom Talent zum gestandenen Profi und irgendwann vielleicht zum Führungsspieler machen. In den ersten beiden Jahren klappte das aber nicht so richtig. "Sicherlich waren die letzten zwei Jahre sehr turbulent mit guten Phasen und auch mit einer schlechten Saison im letzten Jahr", sagte Brandt vor einigen Wochen auf einer Pressekonferenz erstaunlich selbstkritisch.
Zu oft zwischen Genie und Wahnsinn
Brandt war ein wankelmütiger Spieler, bewegte sich überspitzt formuliert zwischen Weltklasse und Kreisklasse, trieb seine Mitspieler, seine Trainer und die BVB-Fans teilweise in den Wahnsinn mit seinen Formschwankungen. Teilweise nicht nur zwischen einzelnen Partien, sondern innerhalb von 90 Minuten wechselten sich Genie und Wahnsinn ab. Auch in dieser Saison gab es noch so ein Spiel, ausgerechnet in Leverkusen.
Brandt erzielte beim 4:3-Sieg ein Sensationstor, hatte unglaubliche Aktionen in der Offensive - und pennte im Spiel gegen den Ball mehrfach folgenschwer, leistete sich leichtfertige Ballverluste. Es war die Zeit, in der ihn Zorc auf einem guten, aber immer noch nicht beständigen Weg sah. Nun darf sich der Sportdirektor wohl bestätigt sehen: Julian Brandt scheint endlich vollständig in Dortmund angekommen.
Komplette Vorbereitung und Vertrauen vom BVB-Trainer
Brandt hatte im Rückblick fast schon "Glück", nicht für die Europameisterschaft nominiert zu werden. Dadurch war er vom ersten Tag an dabei, als der neue Trainer
Die Gründe dafür liegen natürlich in erster Linie bei Brandt selbst, der seriöser und reifer wirkt - auf dem Platz, aber auch in seinen Interviews. Es liegt aber auch an den neuen Abläufen im Spiel der Dortmunder. Brandts Spiel ist gegen den Ball zwar noch ausbaufähig, aber alleine seine körperliche Robustheit und die Bereitschaft, Zweikämpfe auch konsequent zu führen, haben sich verbessert. Und mit dem Ball tut ihm eine neu gewonnene Freiheit unglaublich gut. Brandt darf sich in der Dortmunder Grundordnung relativ frei bewegen, eine eigene Interpretation seiner Rolle einfließen lassen.
So bringt er seine unglaubliche Spielintelligenz ein und seine herausragende Technik. Denn fußballerisch dürfte es in der Bundesliga nur wenige Spieler geben, die sauberer spielen können als Brandt. Nun zeigt er das endlich auch - und sammelt mit jedem guten Spiel, mit jeder Vorlage und jedem Tor neues Selbstvertrauen. Mittlerweile sind es schon jeweils vier Tore und vier Assists. "Ich habe einfach nur Bock, Fußball zu spielen", sagte er. Für einen Instinktfußballer ist das die perfekte Grundlage.
Verwendete Quellen
- sportbuzzer.de: Michael Zorc stellt Julian Brandt Zukunft beim BVB in Aussicht: "Ich erwarte eine Leistungssteigerung"
- spox.com: BVB, News und Gerüchte - Zorc-Appell an Julian Brandt: "Möchten wir alle auf dem Platz sehen"
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