Der FC Bayern München ist in der Krise, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen haben trotzdem keinen Bock und einer "Alten Dame" klaut keiner die Handtasche. In unserer Serie ziehen wir die etwas anderen Lehren des jeweiligen Spieltags der Bundesliga.

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1. Erkenntnis: Der FC Bayern München kann die Klub-WM abschreiben

Ach du meine Güte, lieber FC Bayern, was war denn da los? Nur drei Tore gegen den Hamburger SV! Wir machen uns Sorgen. Das sieht ja schon fast nach Krise aus. Alles unter fünf Toren gegen den Lieblingsgegner kann ja wohl nicht dem Anspruch des Triple-Siegers genügen. Vor dem Klub-WM-Wahnsinnsspiel gegen den Guangzhou Evergrade FC - einer äh, vermutlich absoluten Spitzenmannschaft - kein besonders gutes Omen. Schade, aber so wird das nichts mit dem Weltmeistertitel für die Bayern. Naja, man kann wohl einfach nicht alles gewinnen.

2. Erkenntnis: Es wird die langweiligste Meisterschaft aller Zeiten

Obwohl der FC Bayern ganz tief in der Krise steckt (siehe 1. Erkenntnis), rufen wir trotzdem schon mal die langweiligste Meisterschaft aller Zeiten aus. Noch langweiliger als vergangen Saison? Ja. Noch langweiliger. Denn Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen weigern sich vehement, den Bayern auch nur annähernd gefährlich zu werden. Wer in der Nähe von BVB-Coach Jürgen Klopp oder seinem Leverkusener Pendant Sami Hyypiä das Wort "Meisterschaft" nur flüstert, wird gekratzt und an den Haaren gezogen.

Leverkusen geht sogar so weit, gegen Eintracht Frankfurt zu verlieren. Und das, obwohl doch jeder weiß, dass man gegen Frankfurt automatisch gewinnt, wenn die unter der Woche Europa League gespielt haben. Der BVB verschleiert seine Lustlosigkeit ein bisschen besser. Immerhin hatte Klopps Truppe den Anstand, diesen 0:2-Rückstand gegen die TSG 1899 Hoffenheim noch zu egalisieren. Aber sonst wäre die Meisterschaftsunlust auch ein bisschen zu offensichtlich gewesen.

3. Erkenntnis: Der FC Augsburg ist der neue FC Bayern München

Lange Zeit hat sich Fußballdeutschland überhaupt nicht für den FC Augsburg interessiert. Musste man auch nicht. Der FCA ließ sich prima ignorieren. Immer irgendwie in den Abstiegskampf verwickelt, ab und an mal mit einem lustigen Popo-Treffer von Sascha Mölders mit 1:0 gewonnen, aber mehr war nicht. Aber jetzt hat sich das Blatt gewendet. Ganz klammheimlich hat der FCA sich angepirscht und seit diesem Spieltag steht fest: Die Schwaben sind besser als ihr großer Bruder in München. Während die Bayern nur 3:1 gegen den HSV gewinnen, brennen die Augsburger gegen Eintracht Braunschweig ein 4:1-Feuerwerk ab. Gegen Braunschweig haben die Bayern übrigens nur mit 2:0 geworden. Und wann kommt das Triple, liebe Augsburger?

4. Erkenntnis: Der alten Dame klaut keiner die Handtasche

Vergangene Saison war es Eintracht Frankfurt, irgendwann mal die TSG 1899 Hoffenheim und ganz früher, in diesen mysteriösen 1990er Jahren, war es der 1. FC Kaiserlautern. In fast jeder Saison mischt ein Aufsteiger die Bundesliga auf. In dieser Saison ist es Hertha BSC Berlin. Die "Alte Dame" hat nach einigen zahnlosen Jahren ihr Gebiss wiedergefunden. Vorbei die Zeiten, in den sie sich von ungestümen Jugendlichen die Handtasche mit den Punkten drin klauen ließ. Das weiß Werder Bremen jetzt auch. Die hatten es am Wochenende versucht, Nils Petersen vorgeschickt und zack, weg war das Ding. Doch auf Herthas Lieblingsenkel Adrian Ramos und Ronny ist Verlass. Hinterhergelaufen, kurz böse gekuckt und schon waren die Punkte wieder in den richtigen Händen.

5. Erkenntnis: Der 1. FC Nürnberg hat kein Glück mit den Frauen

Man hat die ganze Weihnachtsfeier damit verbracht, die schöne Kollegin zu bezirzen. Ihr Komplimente gemacht und Wein gebracht. Sich wahnsinnig angestrengt. Und dann sagt sie, sie will nur kurz aufs Klo und kommt nie wieder. So muss sich der 1. FC Nürnberg fühlen. Die Franken haben gegen Hannover 96 eine Halbzeit lang alles richtig gemacht. Den Ball gestreichelt, drei Tore geschossen. Victoria lächelte den Nürnbergern zu. Doch dann musste sie kurz aufs Klo und kam nie wieder. Böse Zungen behaupten, sie habe kurz bei Hannover in der Kabine vorbeigeschaut. Aber nur ganz kurz.

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