Sebastian Vettel fährt beim Großen Preis von Kanada als Erster ins Ziel, gewinnt aber nicht. Ein Fahrfehler mit Fünf-Sekunden-Strafe kostet dem Ferrari-Star seinen möglichen ersten Saisonsieg.
Ein Knallhart-Manöver gegen
Schumi-Rekord eingestellt
Hamilton feierte seinen siebten Erfolg in Kanada und stellte damit den Rekord von
"Natürlich willst du so nicht gewinnen, aber ich habe bis zum Ende alles gegeben und gekämpft", sagte Hamilton vor der Siegerehrung: "Ich habe ihn zu dem Fehler gezwungen und er ist aufs Gras gefahren. Wir mussten den Crash vermeiden." Vettel hatte überhaupt kein Verständnis für seine Strafe, war kaum zu beruhigen und stand sichtlich schlecht gelaunt auf dem Siegerpodest.
Ferrari-Pilot startet von der Pole
Vettel ging auf dem Circuit Gilles Villeneuve zum ersten Mal in diesem Jahr von Platz eins in Rennen - und verteidigte diesen beim Start souverän. Der Hesse, der im Vorjahr als Polesetter auf der Île Notre-Dame im Sankt-Lorenz-Strom noch gewonnen hatte, beschleunigte am besten und ließ zu Beginn weder dem Zweiten Hamilton noch seinem Scuderia-Stallrivalen
Während für Ferrari alles nach Plan lief, hatte Mercedes in den Stunden vor dem siebten Grand Prix der Saison mehr als gewünscht zu tun. Hydraulikprobleme am Motor Hamiltons führten dazu, dass sein Wagen zunächst aufwendig auseinander und dann wieder zusammengeschraubt werden musste. Auf der Einführungsrunde beklagte der 34-jährige Brite technische Schwierigkeiten, sein Renningenieur entgegnete am Funk jedoch: "Nein, du hast kein Problem."
Hülkenberg mit starkem Rennen
Vettel spulte auf dem 4,361 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs an der Spitze souverän sein Programm ab und profitierte vom starken Motor der Italiener. Bereits in den Trainings und im Qualifying hatte Ferrari im Dauerduell mit den Silberpfeilen den besseren Eindruck hinterlassen. Etwas mehr als zwei Sekunden betrug Vettels Vorsprung vor Hamilton konstant, dahinter hielt nur Leclerc den Kontakt zur Spitze. Der WM-Zweite Valtteri Bottas im zweiten Mercedes konnte zunächst nicht in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen.
Dafür zeigte
Zeitstrafe entscheidet Rennen
Nach 20 Runden erhöhte der 21 Jahre alte Monegasse Leclerc den Druck auf Hamilton, ehe Vettel kurz darauf als erster der Topfahrer zum Reifenwechsel an die Box kam. Die Strategie von Ferrari ging auf und auch nach dem fehlerlosen Stopp behielt er die Führung vor Hamilton, der erst zwei Runden später seine Pneus wechseln ließ.
Zwischen Vettel und Hamilton entwickelte sich ein erbitterter Kampf um die Führung. Bis auf 0,7 Sekunden kam der Brite nach etwas mehr als der Hälfte des Grand Prix heran, verbremste sich jedoch kurz darauf. Sein Deutscher Rivale antwortete mit der zu diesem Zeitpunkt schnellsten Runde und zeigte sich noch nicht beeindruckt.
Im 48. Umlauf änderte sich das. Vettel musste nach einem Fahrfehler von der Strecke ausweichen und ins Gras. Einen Crash mit dem heranschießenden Hamilton konnte er in Kurve vier nur knapp verhindern, drängte seinen ärgsten Widersacher aber fast in die Streckenmauer. Der Zwischenfall wurde von der Rennleitung untersucht und mit einer Zeitstrafe von fünf Sekunden für den Ferrari-Star belegt. "Ich habe ihn nicht gesehen", funkte Vettel an die Box. In der Schlussphase hielt Hamilton den Kontakt und siegte. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.