• 22:44 Uhr: ➤ Selenskyj: Griff zu iranischen Drohnen ist Bankrott des Kremls
  • 17:51 Uhr: Wegen iranischer Drohnen: Ukraine will Israel um Luftabwehr bitten
  • 15:58 Uhr: Russischer Rekrutierungschef tot aufgefunden - Rätsel um Todesursache
  • 15:00 Uhr: Kiew: Lage in Ukraine nach russischen Angriffen auf Strom-Infrastruktur "kritisch"
  • 14:05 Uhr: Ringtausch: Erste deutsche Schützenpanzer an Griechenland geliefert
  • 13:39 Uhr: Moskau meldet Erfolg in Charkiwer Gebiet - Keine Bestätigung aus Kiew
  • 11:51 Uhr: Baerbock-Ansage an Putin: Werden jeden Zentimeter unseres Bündnisgebiets verteidigen
  • 10:01 Uhr: Briten: Das ist das Ziel der russischen Raketen- und Drohnenangriffe

+++ News-Ticker zum Krieg in der Ukraine hier aktualisieren +++

➤ Selenskyj: Griff zu iranischen Drohnen ist Bankrott des Kremls

  • 22:44 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Einsatz iranischer Drohnen durch Russland eine Bankrotterklärung genannt. "Der russische Hilferuf an den Iran ist die Anerkennung des militärischen und politischen Bankrotts durch den Kreml", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. Russland habe jahrzehntelang Milliarden Dollar in seinen militärisch-industriellen Komplex gesteckt, doch schließlich müsse es auf "ziemlich einfache Drohnen und Raketen" aus Teheran setzen.

Der Beschuss der Ukraine mit ganzen Schwärmen dieser Drohnen mache den Russen vielleicht taktisch Hoffnung. "Strategisch wird es ihnen ohnehin nicht helfen", sagte Selenskyj. Der Präsident dankte allen Angehörigen der ukrainischen Luftverteidigung, die in den vergangenen Tagen Raketen und Drohnen aus Russland abgeschossen hätten. Er lobte dabei auch das von Deutschland gelieferte Luftabwehrsystem Iris-T: "Das ist wirklich ein sehr effektives System."

Die russische Armee hat in den vergangenen Tagen verstärkt Drohnen iranischer Bauaurt vom Typ Schahed-136 auf die Energieversorgung der Ukraine, aber auch auf Städte abgeschossen. Dabei bestreiten sowohl Moskau wie Teheran ein Rüstungsgeschäft mit den Drohnen. (dpa)


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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 14,03 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 11. Oktober). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 6,7 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 11. Oktober).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Meldungen vom 18. Oktober

Wegen iranischer Drohnen: Ukraine will Israel um Luftabwehr bitten

  • 17:51 Uhr:

Zur Verteidigung gegen russische Angriffe will die Ukraine eigenen Angaben zufolge nun auch Israel um Luftabwehrsysteme bitten. "Heute wird die Ukraine eine offizielle Mitteilung an die Regierung Israels mit der Bitte senden, die Ukraine dringend mit Luftverteidigungssystemen auszustatten", sagte Außenminister Dmytro Kuleba am Dienstag ukrainischen Medien zufolge. Hintergrund sind zunehmende russische Angriffe auf das Nachbarland, bei denen offensichtlich Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen werden - des Erzfeindes von Israel.

"Wenn Israels Politik wirklich darin besteht, den zerstörerischen Aktionen des Iran konsequent entgegenzutreten, dann ist es an der Zeit, dass Israel sich offen auf die Seite der Ukraine stellt", sagte Kuleba. Durch Drohnen- sowie Raketenangriffe sind in den vergangenen anderthalb Wochen Angaben aus Kiew zufolge mehr als 70 Menschen getötet worden.

Israel hält sich in Russlands seit fast acht Monaten andauerndem Angriffskrieg gegen die Ukraine weitgehend zurück, um seine Beziehungen zu Moskau nicht zu gefährden. Diaspora-Minister Nachman Schai forderte indes zuletzt, angesichts der iranischen Lieferungen an Russland müsse Israel von dieser Haltung abweichen und die Ukraine ebenfalls mit Waffen versorgen. Die offizielle Linie ist das aber bislang nicht. (dpa)

Nach russischen Angriffen mehr als 1.100 ukrainische Orte ohne Strom

  • 16:01 Uhr:

Infolge der russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur sind in der Ukraine nach Angaben aus Kiew mehr als 1.100 Orte ohne Strom. "Im Moment sind 1.162 Orte von der Stromversorgung abgeschnitten", erklärten am Dienstag die staatlichen Notfalldienste. Zwischenzeitlich seien wegen der Angriffe seit dem 7. Oktober bis zu 4.000 Orte ohne Strom gewesen.

Russland hat bei seinen massiven Luftangriffen auf die Ukraine zuletzt verstärkt wichtige Infrastruktur-Einrichtungen ins Visier genommen. (afp)

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Russischer Rekrutierungschef tot aufgefunden - Rätsel um Todesursache

  • 15:58 Uhr:

Die auffällig lange Liste einflussreicher russischer Eliten, die in den vergangenen Wochen und Monaten seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen, ist um einen Namen reicher.

In Primorje, einer russischen Grenzregion zu China und Nordkorea, wurde Roman Malyk tot aufgefunden. Der 49-Jährige war der für die Region zuständige Mobilisierungschef - also dafür verantwortlich, dass sich genug Männer im wehrfähigen Alter im Rahmen von Wladimir Putins Teilmobilmachung zum Militärdienst melden.

Malyk war Militärkommissar in Partisansk, die Stadtverwaltung postete die Meldung über seinen "tragischen Tod" im russischen sozialen Netzwerk VKontakte, wie "t-online" berichtet. Über Malyk, der als Soldat auch in den Tschetschenienkriegen eingesetzt wurde, heißt es dort weiter: "Das Herz eines starken und mutigen Mannes, der viele 'Brände' durchgemacht hat, aber nie unter der Last schwieriger militärischer Ereignisse und vieler Verluste gebrochen ist, ist stehen geblieben".

Laut dem osteuropäischen Medium "Nexta" ermittelt die Polizei wegen Mordes, allerdings schließt sie wohl auch Suizid nicht aus. Lokale Medien, so schreibt "t-online", berichteten unterschiedlich über die Umstände des Todes – mal sei der Leichnam Malyks auf einem Zaun gefunden worden, habe neben einem Zaun gehangen oder der Kommissar sei in seinem Büro verstorben.

Putin hatte am vergangenen Freitag gesagt, Russland plane vorerst keine weitere Mobilmachung von Reservisten über die bislang verkündete Teilmobilmachung hinaus. In der "vorhersehbaren Zukunft" sehe er keine Notwendigkeit, weitere Reservisten einzuziehen. Bisher seien 222.000 Reservisten zu den Waffen gerufen worden, in rund zwei Wochen werde die geplante Zahl von 300.000 erreicht sein. Von den Einberufenen seien 16.000 bereits "in kämpfenden Einheiten", gab er bekannt. (hub/afp)

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Kiew: Lage in Ukraine nach russischen Angriffen auf Strom-Infrastruktur "kritisch"

  • 15:00 Uhr:

Nach zahlreichen russischen Angriffen auf die Strom-Infrastruktur in der Ukraine befindet sich das Land nach Angaben der Regierung in Kiew in einer bedenklichen Lage. "Die Lage ist jetzt im ganzen Land kritisch, weil unsere Regionen voneinander abhängen", sagte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Kyrylo Timoschenko, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Die ganze Ukraine müsse sich nun so gut es gehe auf Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung sowie von Heizungen vorbereiten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, Russland habe innerhalb einer Woche fast ein Drittel der Strom-Infrastruktur seines Landes zerstört. "Seit dem 10. Oktober wurden 30 Prozent der ukrainischen Elektrizitätswerke zerstört, was zu massiven Stromausfällen im ganzen Land geführt hat", erklärte er. Es gebe "keinen Raum mehr für Verhandlungen" mit dem "Regime" von Russlands Präsident Wladimir Putin, fügte Selenskyj hinzu.

Die russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine führten am Dienstag zu Stromausfällen in mehreren Regionen des Landes. Auch in Teilen der Hauptstadt Kiew gab es Unterbrechungen der Strom- und Wasserversorgung, wie der örtliche Stromversorger DTEK mitteilte. Mehrere Ortschaften in der westlich von Kiew gelegenen Region Schytomyr sowie Teile der Stadt Dnipro in der zentralöstlichen Ukraine waren ebenfalls ohne Strom. Auch auf Charkiw im Osten und Mykolajiw im Süden wurden Angriffe verübt.

Nach Angaben der ukrainischen Staatsanwaltschaft vom Dienstag wurden bei einem Angriff auf einen Energiespeicher in Kiew nach vorläufigen Erkenntnissen zwei Menschen getötet. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden. Bei dem Angriff waren der Staatsanwaltschaft zufolge "nach internationalem Recht verbotene Kriegsmittel" zum Einsatz gekommen. (afp)

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Ringtausch: Erste deutsche Schützenpanzer an Griechenland geliefert

  • 14:05 Uhr:

Im Rahmen des Ringtauschs zwischen Athen und Berlin sind die ersten sechs deutschen Schützenpanzer vom Typ Marder 1A3 in Griechenland angekommen. Dies teilte am Dienstag der griechische Generalstab mit. Die Fahrzeuge seien am Vortag geliefert worden, hieß es. Insgesamt soll Griechenland 40 Marder-Schützenpanzer erhalten. Dafür sollen von dort an die Ukraine 40 Schützenpanzer sowjetischer Bauart des Typs BMP-1 geliefert werden, die Athen einst aus DDR-Beständen erhalten hatte. Wann und wie diese Schützenpanzer aus Griechenland in die Ukraine gelangen sollen, blieb zunächst unklar.

Die Idee des Ringtauschs war kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs entstanden. Die ukrainischen Streitkräfte sollten dadurch so schnell wie möglich mit sowjetischen Systemen versorgt werden, für die sie keine zusätzliche Ausbildung benötigen. Griechenland hatte jedoch darauf bestanden, dass zuerst die deutschen Schützenpanzer ankommen müssten, bevor man das eigene Gerät in die Ukraine schicke, damit die Verteidigungskraft des Landes nicht geschwächt werde. (dpa)

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Moskau meldet Erfolg in Charkiwer Gebiet - Keine Bestätigung aus Kiew

  • 13:39 Uhr:

Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen kleineren Erfolg im Osten der Ukraine erzielt. Im Gebiet Charkiw sei die Siedlung Gorobiwka erobert worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag. Unabhängig konnte das zunächst nicht überprüft werden, die Ukraine bestätigte das nicht. Der Generalstab in Kiew berichtete in seinem morgendlichen Lagebericht lediglich von erfolgreich abgewehrten Angriffsversuchen der Russen sowohl im Charkiwer als auch im angrenzenden Donezker Gebiet.

Im Zuge ihrer Gegenoffensive hatte die ukrainische Armee die russischen Truppen Mitte September aus weiten Teilen der Region Charkiw vertrieben. Das hatte der Militärführung in Moskau scharfe Kritik von Hardlinern der russischen Politik eingebracht.

Nun, fast acht Monate nach Kriegsbeginn, attackiert Russland das Nachbarland verstärkt mit Kampfdrohnen - auch die Hauptstadt Kiew wurde in den vergangenen Tagen mehrfach getroffen. Moskau zielt dabei insbesondere auf die ukrainische Energie-Infrastruktur. Beobachter sehen darin auch einen Versuch, die mit der Luftabwehr beschäftigte ukrainische Armee von weiteren Vorstößen abzuhalten. (dpa)

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Baerbock-Ansage an Putin: Werden jeden Zentimeter unseres Bündnisgebiets verteidigen

  • 11:51 Uhr:

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihre Entschlossenheit bei der Verteidigung des westlichen Bündnisgebietes sowie bei der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland betont. Die "Sicherheit Osteuropas ist unsere Sicherheit und wir werden im Ernstfall jeden Zentimeter unseres Bündnisgebietes verteidigen", sagte Baerbock am Dienstag beim Berliner Forum Außenpolitik der Körber-Stiftung. Die europäische Solidarität sei "kein Selbstzweck", sondern "unsere Lebensversicherung".

Baerbock zeigte in ihrer Rede Verständnis für die große Sorge der Balkanstaaten und anderer osteuropäischer Länder um ihre Sicherheit. Deutschland habe die Sicherheit in Europa lange "als allzu selbstverständlich erachtet" und müsse nun aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. So müsse es künftige "einseitige wirtschaftliche Abhängigkeit" wie die von russischem Erdgas und Eröl vermeiden, die europäische Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich ausbauen und wichtige Infrastruktur wie Bahntrassen oder Strom- und Internetkabel besser schützen.

UNICEF-Studie: Ukraine-Krieg treibt Millionen Kinder in die Armut

Wie aus einer UNICEF-Studie hervorgeht, wurden durch den Krieg in der Ukraine etwa vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien zusätzlich in die Armut getrieben. (Bildquelle: IMAGO/SNA/IMAGO/Viktor Antonyuk)

Der Ukraine sicherte Baerbock erneut zu, Deutschland werde das Land nicht nur politisch, wirtschaftlich und mit humanitärer Hilfe, sondern "weiter auch mit Waffen intensiv unterstützen". Schließlich verteidige die Ukraine "in ihrem Überlebenskampf auch die europäische Freiheit".

Kritik übte die Bundesaußenministerin an Aufrufen an die Ukraine, sie solle mit Russland verhandeln, "ein bisschen Kompromissbereitschaft" zeigen und nicht auf der Rückgabe all ihrer Gebiete bestehen. Dies sei eine "naive Haltung", die schon bei Russlands Annexion der Krim gescheitert sei.

Schließlich spreche der russische Staatschef Wladimir Putin sehr deutlich von einer "totalen Unterwerfung der Ukraine" als Ziel, hob Baerbock hervor. Deutschland müsse der Ukraine weiter beistehen, "auch wenn der Winter hart wird". (afp)

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Briten: Das ist das Ziel der russischen Raketen- und Drohnenangriffe

  • 10:01 Uhr

Die russischen Angriffe mit Raketen und Kamikaze-Drohnen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Militärexperten höchstwahrscheinlich auf das Energienetz des Landes gerichtet. Russland habe seit dem 10. Oktober ein hohes Maß an Langstrecken-Schlägen auf Ziele in verschiedenen Teilen der Ukraine aufrechterhalten. "Es ist höchstwahrscheinlich ein zentrales Ziel dieser Aktion, weitreichenden Schaden am Energienetz der Ukraine anzurichten", hieß es am Dienstag in einem Bericht der Geheimdienste, den das Verteidigungsministeriums verbreitete.

Die britischen Experten sehen seit den Rückschlägen Moskaus auf dem Schlachtfeld im Sommer eine höhere Bereitschaft, neben militärischen Zielen auch zivile Infrastruktur in der Ukraine anzugreifen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Russischer Kampfjet-Absturz in Wohnviertel: Zahl steigt auf 13 Tote

  • 09:39 Uhr

Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 13 gestiegen. Unter ihnen seien auch drei Kinder, teilten die russischen Behörden am Dienstagmorgen mit. Am Montagabend war nach dem Absturz des Kampfjets vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, von sechs Toten die Rede gewesen. Die Leichen hätten Einsatzkräfte des Zivilschutzes nach Beseitigung der Trümmer geborgen, teilte das Gesundheitsministerium in Moskau mit. 19 Menschen seien verletzt worden.

Vier Verletzte seien ins Regionalkrankenhaus von Krasnodar gebracht worden, die anderen würden in Jejsk im Krankenhaus versorgt. Die Verletzten erhielten neben medizinischer auch psychologische Hilfe, teilte Gesundheitsminister Michail Muraschko, der selbst in dem Ort am Asowschen Meer war, in der Nacht mit.

Journalistin Owsjannikowa aus Russland geflohen

Die durch ihre Live-Protestaktion gegen den Militäreinsatz in der Ukraine bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa ist laut ihrem Anwalt mit ihrer Tochter aus Russland geflohen. Owsjannikowa steht unter Anklage wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee. (Bildquelle: IMAGO/SNA/IMAGO/Aleksey Nikolskyi)

Der Kampfbomber fiel kurz nach dem Start direkt neben ein achtstöckiges Wohnhaus, das zum Teil in Brand gesetzt wurde. Den Behörden zufolge wurden 72 Wohnungen beschädigt.

Auch das Verteidigungsministerium in Moskau informierte über den Absturz. Beim Start von einem nahen Fliegerhorst habe eines von zwei Triebwerken Feuer gefangen, hieß es. Die zwei Männer aus dem Cockpit hätten sich mit Fallschirmen gerettet. Die Maschine war demnach auf einem Übungsflug gewesen. Auch Präsident Wladimir Putin wurde nach Kremlangaben über den Absturz unterrichtet.

Videos aus der Stadt zeigten eine große Explosion dicht an dem Hochhaus. Dann waren kleinere Detonationen zu hören. Ein Teil des Gebäudes fing bis zum Dach hinauf Feuer. Nach offiziellen Angaben gelang es 400 Rettungskräften bis zum Abend, den Brand zu löschen. In einer in der Nähe gelegenen Schule sei niemand verletzt worden, hieß es.

Übungsflüge werden in der Regel ohne Munition absolviert. Allerdings deutete die Boulevardzeitung "Komsomolskaja Prawda" die Stärke der Explosionen so, dass die Maschine bewaffnet gewesen sei. Die Hafenstadt Jejsk liegt so dicht an der Ukraine, dass von dort Luftangriffe gestartet werden können. Der Suchoi-Jet sei nicht abgeschossen worden, sondern habe einen Defekt gehabt, sagte ein geretteter Pilot dem Zeitungsbericht zufolge. (dpa)

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Energieversorgungsanlage in Kiew bei Angriffen getroffen

  • 09:11 Uhr:

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist eine Energieversorgungsanlage unter Beschuss genommen und getroffen worden. Es gebe drei Einschläge an der Anlage am linken Ufer des Flusses Dnepr, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Dienstag in Online-Netzwerken. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, es habe Berichte über Explosionen im Nordosten der Stadt gegeben, nachdem eine "kritische Infrastruktureinrichtung" getroffen worden sei.

Tymoschenko erklärte zudem, zwei Angriffe hätten eine Energie-Anlage in der Stadt Dnipro getroffen und "erheblichen Schaden" verursacht. Auch in Schytomyr, westlich von Kiew, habe es Angriffe auf eine solche Anlage gegeben, hieß es weiter.

Bereits am Montag hatte Russland wichtige Infrastruktur in drei ukrainischen Regionen angegriffen. Dadurch fiel nach Angaben der ukrainischen Regierung in hunderten Städten und Dörfern der Strom aus.

Kiew wurde am Montag nach ukrainischen Angaben von der russischen Armee auch mit iranischen Kamikaze-Drohnen angegriffen. Dabei gab es bei dem Beschuss eines Wohnhauses in der Hauptstadt nach Angaben von Staatschef Wolodymyr Selenskyj vier Tote, darunter eine junge Familie, die ein Kind erwartet habe. Eine Woche zuvor hatte die russische Armee Kiew erstmals seit langem wieder schwere Raketenangriffe auf Kiew verübt.(afp)

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Ukraine wirft Russland Entführung von Führungskräften des Akw Saporischschja vor

  • 08:46 Uhr:

Die Ukraine wirft Russland die Entführung zweier Führungskräfte des Atomkraftwerks Saporischschja vor. Russische Soldaten hätten am Montag den Chef der Informationstechnologie des Akw, Oleg Kostjukow, sowie den stellvertretenden Generaldirektor der Anlage, Oleg Oscheka, verschleppt und "an einen unbekannten Ort gebracht", erklärte der staatliche Betreiber Energoatom am Dienstag in Online-Netzwerken.

Das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte Akw Europas. Seit März ist die Anlage von Russland besetzt, das ukrainische Personal arbeitet aber weiter in dem Kraftwerk. In den vergangenen Monaten wurden das Akw sowie dessen Umgebung immer wieder beschossen. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für die Angriffe verantwortlich. (afp)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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